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Seitenschloß-Doppelflinte,


Seitenschloß-Doppelflinte, - Lovecké, sportovní a sběratelské zbraně

TsKIB SOO-Tula (ehemalige kaiserliche Tulaer Waffenmanufaktur, heute: 'KBP'), Mod.: MTs 111-12 eines ehemaligen Ministers der BRD, Kal.: 12/70, Nr.: 700735, Lauflänge: 752 mm, Gewicht: 3360 g, Einabzug - das Züngel vergoldet - mit Umschalter in der Kolbenhalssicherung - in der Mittelstellung ist gesichert (einer der beiden in Gold eingelegten zyrillischen Buchstaben erkennbar), mit Schieber in vorderster Stellung wird der rechte Lauf zuerst ausgelöst, mit Schieber in der hintersten Position der linke Lauf zuerst, Ejektor, Seitenschlösser nach 'Holland & Holland'-Art, die Schloßteile innen vergoldet, doppelte Laufhakenverriegelung und Schienenverlängerung mit 'Purdey-Nase', die Stahlteile grau gebeizt, die Basküle, Züngelplatte, Schloßplatten, Schlüssel, Abzugsbügel und Vorderteil mit umfangreicher und sehr schön gestalteter Randstich-, Rosetten-, Arabesken-, Eichenlaub- und Tierstückgravur (links: Enten, unten: Rehbock, rechts: Birkhähne), die Tierstückszenen und die Baskülemuscheln mit Eichenlaub handwerklich hervorragend ziseliert, im Bereich des Scharnierstiftes leicht erhaben und punktförmig eingelegter Golddraht, viele Teile zusätzlich als Umrahmung und Einfassung mit ornamental eingelegtem Gold- und Silberdraht versehen, das Laufbündel brüniert, die guillochierte Laufschiene mit Perlkorn, der Englische Schaft aus Nußwurzelholz mit feinster Schottischer Fischhaut und leichtem 'Monte Carlo'-Rücken, die Schaftflanken mit tränenförmigem Abschluß, Riemenbügel, Schaftlänge: 365 mm, Originalzustand, gebraucht, sehr guter Erhaltungszustand, die Stahlteile und die Brünierung des Laufbündels sehr gut erhalten, die Läufe innen spiegelblank, der Schaft mit geringen Gebrauchsspuren, sehr schöne Büchsenmacher- und Graveurarbeit, sowjetischer Beschuß vermutlich aus dem Jahr 1971, dazu ein innen für die auseinandergenommene Waffe ausgeformter Gewehrkoffer mit Korpus und einem Fach mit Deckel für Putzzubehör aus poliertem Nußholz, mit versperrbarem, graviertem Schloß - Schlüssel fehlt, über dem hölzernen Korpus ein mit rotem Kunstleder überzogener Schutzumschlag aus beschädigtem Karton, im Koffer befinden sich auch ein Putzstock, Bürsten, ein Öler und eine Waffenbeschreibung, weiters liegt der Waffe ein Schreiben des ehemaligen deutschen Botschafters in Brüssel bei, welches die Geschichte der Waffe belegt, am Griff befindet sich ein Etikett mit der zyrillischen Aufschrift zur Widmung an den ursprünglichen Eigentümer, sehr guter Erhaltungszustand A+M

Die vorliegende Waffe war ein Geschenk des Generalsekretärs des ZK der KPdSU und sowjetischen Staatschef Leonid Breschnew an einen damaligen Sptizenpolitiker der BRD. Das Geschenk wurde diesem im April oder Mai 1981 offenbar im Zuge einer Moskaureise betreffend die Vorbereitungen für Breschnews bevorstehenden Staatsbesuch überreicht. Bei diesem Staatsbesuch im November 1981 in Bonn sollten wesentliche Standpunkte zur Rüstungskontrolle besprochen werden, um für die bevorstehende Genfer Verhandlung gerüstet zu sein. Ein entsprechendes 'Echtheitszertifikat' eines ehemaligen deutschen Botschafters in Brüssel liegt bei. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich in der vormaligen Festungsstadt Tula dank reichhaltiger Eisenerzvorkommen in der Umgebung das Metallhandwerk. Neben Landwirtschafts- und Haushaltsbedarf produzierten immer mehr Eisenschmiede auch Gewehre und verschiedene Blankwaffen. Einen guten Namen hatte sich dabei unter anderem Nikita Demidow gemacht, der gegen Ende des 17. Jahrhunderts Armeegewehre in größeren Mengen produzierte und sie zu sehr günstigen Preisen an die russische Armee lieferte. Dies kam Peter dem Großen in den Jahren des Großen Nordischen Krieges sehr gelegen. Da er um die gute verfügte er am 15. Februar 1712 per Ukas, die Ressourcen der Tulaer Waffenmacher zu vereinigen und in Tula ein großes Waffenwerk zu bauen, das die russische Armee im Verteidigungsfall schnell und zuverlässig mit Waffen versorgen konnte. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Produktionskapazität der Fabrik im Zuge eines großen Umbaus nochmals bedeutend gesteigert. Auch zu Sowjetzeiten behielt das Werk seine große Bedeutung. 1927 wurde innerhalb des Waffenwerks das Konstruktionsbüro für Gerätebau (KBP) gegründet, das ursprünglich für die Entwicklung von Kleinwaffen zuständig war. 1935 als eigenständiges Unternehmen aus dem Waffenwerk ausgegliedert, liegt der Schwerpunkt des Werks auf der Produktion von Jagd- und Sportwaffen. Die Industrieanlagen des Tulaer Waffenwerks befinden sich bis heute mitten im Zentrum Tulas, am linken Upa-Ufer und nur wenige Gehminuten vom Tulaer Kreml entfernt. Auf dem Gelände des Kremls besteht zudem das 1920 gegründete Tulaer Waffenmuseum, das die Geschichte der russischen Rüstungsindustrie und Exponate aus verschiedenen Ländern und Zeitepochen präsentiert. Das vorliegende Flintenmodell MTs111-12 wurde im Zuge der Weltausstellung 1972 in Paris mit einer 'Grand Prix'-Goldmedaille ausgezeichnet!

Leonid Iljitsch Breschnew wurde am 19. Dezember 1906 (nach gregorianischem Kalender) in Kamenskoje (heute das ukrainische Kamjanske) als Sohn eines Metallarbeiters geboren. Er absolvierte eine technische Ausbildung. 1923 trat er der kommunistischen Jugendorganisation Komsomol und 1931 der KPdSU bei. Ab 1923 leistete Breschnew seinen Militärdienst in der Roten Armee. Dort wurde er nach einer Ausbildung zum Panzersoldaten Politkommissar. Danach studierte er bis 1935 am Metallurgischen Institut in Kamjanske, dessen Leiter er nach 1936 kurzzeitig wurde. Am 8. April 1966 nahm er den Titel Generalsekretär des ZK der KPdSU an (eine Bezeichnung, die zuvor Josef Stalin von 1922 bis 1952 geführt hatte). Im August 1968 ließ Breschnew den Prager Frühling gewaltsam durch eine Invasion von Truppen des Warschauer Pakts beenden und etablierte die so genannte Breschnew-Doktrin. 1977 wurde Breschnew als Nachfolger von Podgorny Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets und somit sowjetisches Staatsoberhaupt. Ende 1974 stellten die Ärzte bei Breschnew eine beginnende Hirngefäßverkalkung fest. In seinen letzten Lebensjahren erlitt Breschnew mehrere Schlaganfälle und Herzinfarkte, die seine intellektuelle Aufnahmefähigkeit stark herabsetzten. Er wurde als Generalsekretär aber immer wiedergewählt, unter anderem weil seine Parteigänger ihre Posten behalten wollten und jede Veränderung fürchteten. Breschnew starb in Moskau am Morgen des 10. November 1982 im Schlaf an 'plötzlichem Herzstillstand'. 1973, 1978 und 1981, jeweils im Mai, kam Leonid Breschnew zum Staatsbesuch nach Bonn (damals Hauptstadt der Bundesrepublik). 1973 traf er Bundeskanzler Willy Brandt, 1978 und 1981 Bundeskanzler Helmut Schmidt. Beim Treffen 1981 mit Schmidt (im Zuge dessen Vorbereitung das Gewehr dem deutschen Spitzenpolitiker übergeben wurde) stand das Besorgnis erregende Wettrüsten zwischen den beiden Supermächten und der NATO-Doppelbeschluss im Mittelpunkt der Gespräche. Schmidt drängte Breschnew, das Gespräch mit Ronald Reagan (US-Präsident von 1981 bis 1989) zu suchen. Reagan war im November 1980 zum Nachfolger von Jimmy Carter gewählt worden; die Sowjetarmee war Ende 1979 in Afghanistan einmarschiert. Breschnew sagte, er könne sich nicht erinnern, 'daß irgend jemand im letzten Drittel dieses Jahrhunderts mit so einer Inbrunst die Sowjet-Union zu seinem militärischen Gegner erklärt und sein Rüstungsprogramm mit Blick auf den Zusammenstoß mit uns aufgebaut hätte, wie es jetzt Mode in Washington ist'. 'Der Spiegel' (Ausgabe 45/81 vom November 1981) schreibt zu diesen deutschen Bemühungen: 'Keinen anderen westlichen Regierungschef hat der erste Mann der Sowjet-Union so häufig gesehen wie den Bonner Kanzler: 1975 bei der Europäischen Sicherheitskonferenz (KSZE) in Helsinki, 1978 in Bonn, 1980 zweimal, zunächst bei Titos Beerdigung in Belgrad und im Juni im Kreml. Und mit keinem anderen Regierungschef eines Nato-Staates tauschte Breschnew so oft schriftliche Botschaften aus wie mit Schmidt. Der letzte Brief aus dem Kreml wurde erst vor wenigen Wochen im Kanzleramt abgegeben. Die Sowjets beließen es nicht bei protokollarischer und diplomatischer Routine, um den Staatsbesuch vorzubereiten. Der erste Mann der Sowjet-Union griff am Montag voriger Woche zu einem höchst ungewöhnlichen Mittel. Im Interview mit dem SPIEGEL (siehe Seite 34) machte Breschnew deutlich, wie wichtig ihm seine, womöglich letzte, Visite bei Schmidt ist. Der KP-Generalsekretär erinnert die Bonner daran, daß von den Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Sowjet-Union "in nicht geringem Maße ein stabiler Frieden in Europa abhängt". Breschnew: "Wird nun der Kurs, der der Bundesrepublik zu einem so hohen Gewicht in der europäischen und der Weltpolitik verholfen hat, fortgesetzt und weiterentwickelt oder das in diesen Jahren akkumulierte Kapital in fruchtlosen und gefährlichen Konfrontationen vergeudet?"...

Die vorliegende Waffe war ein Geschenk des Generalsekretärs des ZK der KPdSU und sowjetischen Staatschef Leonid Breschnew an einen damaligen Sptizenpolitiker der BRD. Das Geschenk wurde diesem im April oder Mai 1981 offenbar im Zuge einer Moskaureise betreffend die Vorbereitungen für Breschnews bevorstehenden Staatsbesuch überreicht. Bei diesem Staatsbesuch im November 1981 in Bonn sollten wesentliche Standpunkte zur Rüstungskontrolle besprochen werden, um für die bevorstehende Genfer Verhandlung gerüstet zu sein. Ein entsprechendes 'Echtheitszertifikat' eines ehemaligen deutschen Botschafters in Brüssel liegt bei. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich in der vormaligen Festungsstadt Tula dank reichhaltiger Eisenerzvorkommen in der Umgebung das Metallhandwerk. Neben Landwirtschafts- und Haushaltsbedarf produzierten immer mehr Eisenschmiede auch Gewehre und verschiedene Blankwaffen. Einen guten Namen hatte sich dabei unter anderem Nikita Demidow gemacht, der gegen Ende des 17. Jahrhunderts Armeegewehre in größeren Mengen produzierte und sie zu sehr günstigen Preisen an die russische Armee lieferte. Dies kam Peter dem Großen in den Jahren des Großen Nordischen Krieges sehr gelegen. Da er um die gute Leonid Iljitsch Breschnew wurde am 19. Dezember 1906 (nach gregorianischem Kalender) in Kamenskoje (heute das ukrainische Kamjanske) als Sohn eines Metallarbeiters geboren. Er absolvierte eine technische Ausbildung. 1923 trat er der kommunistischen Jugendorganisation Komsomol und 1931 der KPdSU bei. Ab 1923 leistete Breschnew seinen Militärdienst in der Roten Armee. Dort wurde er nach einer Ausbildung zum Panzersoldaten Politkommissar. Danach studierte er bis 1935 am Metallurgischen Institut in Kamjanske, dessen Leiter er nach 1936 kurzzeitig wurde. Am 8. April 1966 nahm er den Titel Generalsekretär des ZK der KPdSU an (eine Bezeichnung, die zuvor Josef Stalin von 1922 bis 1952 geführt hatte). Im August 1968 ließ Breschnew den Prager Frühling gewaltsam durch eine Invasion von Truppen des Warschauer Pakts beenden und etablierte die so genannte Breschnew-Doktrin. 1977 wurde Breschnew als Nachfolger von Podgorny Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets und somit sowjetisches Staatsoberhaupt. Ende 1974 stellten die Ärzte bei Breschnew eine beginnende Hirngefäßverkalkung fest. In seinen letzten Lebensjahren erlitt Breschnew mehrere Schlaganfälle und Herzinfarkte, die seine intellektuelle Aufnahmefähigkeit stark herabsetzten. Er wurde als Generalsekretär aber immer wiedergewählt, unter anderem weil seine Parteigänger ihre Posten behalten wollten und jede Veränderung fürchteten. Breschnew starb in Moskau am Morgen des 10. November 1982 im Schlaf an 'plötzlichem Herzstillstand'. 1973, 1978 und 1981, jeweils im Mai, kam Leonid Breschnew zum Staatsbesuch nach Bonn (damals Hauptstadt der Bundesrepublik). 1973 traf er Bundeskanzler Willy Brandt, 1978 und 1981 Bundeskanzler Helmut Schmidt. Beim Treffen 1981 mit Schmidt (im Zuge dessen Vorbereitung das Gewehr dem deutschen Spitzenpolitiker übergeben wurde) stand das Besorgnis erregende Wettrüsten zwischen den beiden Supermächten und der NATO-Doppelbeschluss im Mittelpunkt der Gespräche. Schmidt drängte Breschnew, das Gespräch mit Ronald Reagan (US-Präsident von 1981 bis 1989) zu suchen. Reagan war im November 1980 zum Nachfolger von Jimmy Carter gewählt worden; die Sowjetarmee war Ende 1979 in Afghanistan einmarschiert. Breschnew sagte, er könne sich nicht erinnern, 'daß irgend jemand im letzten Drittel dieses Jahrhunderts mit so einer Inbrunst die Sowjet-Union zu seinem militärischen Gegner erklärt und sein Rüstungsprogramm mit Blick auf den Zusammenstoß mit uns aufgebaut hätte, wie es jetzt Mode in Washington ist'. 'Der Spiegel' (Ausgabe 45/81 vom November 1981) schreibt zu diesen deutschen Bemühungen: 'Keinen anderen westlichen Regierungschef hat der erste Mann der Sowjet-Union so häufig gesehen wie den Bonner Kanzler: 1975 bei der Europäischen Sicherheitskonferenz (KSZE) in Helsinki, 1978 in Bonn, 1980 zweimal, zunächst bei Titos Beerdigung in Belgrad und im Juni im Kreml. Und mit keinem anderen Regierungschef eines Nato-Staates tauschte Breschnew so oft schriftliche Botschaften aus wie mit Schmidt. Der letzte Brief aus dem Kreml wurde erst vor wenigen Wochen im Kanzleramt abgegeben. Die Sowjets beließen es nicht bei protokollarischer und diplomatischer Routine, um den Staatsbesuch vorzubereiten. Der erste Mann der Sowjet-Union griff am Montag voriger Woche zu einem höchst ungewöhnlichen Mittel. Im Interview mit dem SPIEGEL (siehe Seite 34) machte Breschnew deutlich, wie wichtig ihm seine, womöglich letzte, Visite bei Schmidt ist. Der KP-Generalsekretär erinnert die Bonner daran, daß von den Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Sowjet-Union "in nicht geringem Maße ein stabiler Frieden in Europa abhängt". Breschnew: "Wird nun der Kurs, der der Bundesrepublik zu einem so hohen Gewicht in der europäischen und der Weltpolitik verholfen hat, fortgesetzt und weiterentwickelt oder das in diesen Jahren akkumulierte Kapital in fruchtlosen und gefährlichen Konfrontationen vergeudet?"...

Expert: Ing. Martin Kruschitz Ing. Martin Kruschitz
+43-1-515 60- 558

martin.kruschitz@dorotheum.at

10.12.2016 - 10:00

Dosažená cena: **
EUR 11.250,-
Vyvolávací cena:
EUR 5.000,-

Seitenschloß-Doppelflinte,


TsKIB SOO-Tula (ehemalige kaiserliche Tulaer Waffenmanufaktur, heute: 'KBP'), Mod.: MTs 111-12 eines ehemaligen Ministers der BRD, Kal.: 12/70, Nr.: 700735, Lauflänge: 752 mm, Gewicht: 3360 g, Einabzug - das Züngel vergoldet - mit Umschalter in der Kolbenhalssicherung - in der Mittelstellung ist gesichert (einer der beiden in Gold eingelegten zyrillischen Buchstaben erkennbar), mit Schieber in vorderster Stellung wird der rechte Lauf zuerst ausgelöst, mit Schieber in der hintersten Position der linke Lauf zuerst, Ejektor, Seitenschlösser nach 'Holland & Holland'-Art, die Schloßteile innen vergoldet, doppelte Laufhakenverriegelung und Schienenverlängerung mit 'Purdey-Nase', die Stahlteile grau gebeizt, die Basküle, Züngelplatte, Schloßplatten, Schlüssel, Abzugsbügel und Vorderteil mit umfangreicher und sehr schön gestalteter Randstich-, Rosetten-, Arabesken-, Eichenlaub- und Tierstückgravur (links: Enten, unten: Rehbock, rechts: Birkhähne), die Tierstückszenen und die Baskülemuscheln mit Eichenlaub handwerklich hervorragend ziseliert, im Bereich des Scharnierstiftes leicht erhaben und punktförmig eingelegter Golddraht, viele Teile zusätzlich als Umrahmung und Einfassung mit ornamental eingelegtem Gold- und Silberdraht versehen, das Laufbündel brüniert, die guillochierte Laufschiene mit Perlkorn, der Englische Schaft aus Nußwurzelholz mit feinster Schottischer Fischhaut und leichtem 'Monte Carlo'-Rücken, die Schaftflanken mit tränenförmigem Abschluß, Riemenbügel, Schaftlänge: 365 mm, Originalzustand, gebraucht, sehr guter Erhaltungszustand, die Stahlteile und die Brünierung des Laufbündels sehr gut erhalten, die Läufe innen spiegelblank, der Schaft mit geringen Gebrauchsspuren, sehr schöne Büchsenmacher- und Graveurarbeit, sowjetischer Beschuß vermutlich aus dem Jahr 1971, dazu ein innen für die auseinandergenommene Waffe ausgeformter Gewehrkoffer mit Korpus und einem Fach mit Deckel für Putzzubehör aus poliertem Nußholz, mit versperrbarem, graviertem Schloß - Schlüssel fehlt, über dem hölzernen Korpus ein mit rotem Kunstleder überzogener Schutzumschlag aus beschädigtem Karton, im Koffer befinden sich auch ein Putzstock, Bürsten, ein Öler und eine Waffenbeschreibung, weiters liegt der Waffe ein Schreiben des ehemaligen deutschen Botschafters in Brüssel bei, welches die Geschichte der Waffe belegt, am Griff befindet sich ein Etikett mit der zyrillischen Aufschrift zur Widmung an den ursprünglichen Eigentümer, sehr guter Erhaltungszustand A+M

Die vorliegende Waffe war ein Geschenk des Generalsekretärs des ZK der KPdSU und sowjetischen Staatschef Leonid Breschnew an einen damaligen Sptizenpolitiker der BRD. Das Geschenk wurde diesem im April oder Mai 1981 offenbar im Zuge einer Moskaureise betreffend die Vorbereitungen für Breschnews bevorstehenden Staatsbesuch überreicht. Bei diesem Staatsbesuch im November 1981 in Bonn sollten wesentliche Standpunkte zur Rüstungskontrolle besprochen werden, um für die bevorstehende Genfer Verhandlung gerüstet zu sein. Ein entsprechendes 'Echtheitszertifikat' eines ehemaligen deutschen Botschafters in Brüssel liegt bei. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich in der vormaligen Festungsstadt Tula dank reichhaltiger Eisenerzvorkommen in der Umgebung das Metallhandwerk. Neben Landwirtschafts- und Haushaltsbedarf produzierten immer mehr Eisenschmiede auch Gewehre und verschiedene Blankwaffen. Einen guten Namen hatte sich dabei unter anderem Nikita Demidow gemacht, der gegen Ende des 17. Jahrhunderts Armeegewehre in größeren Mengen produzierte und sie zu sehr günstigen Preisen an die russische Armee lieferte. Dies kam Peter dem Großen in den Jahren des Großen Nordischen Krieges sehr gelegen. Da er um die gute verfügte er am 15. Februar 1712 per Ukas, die Ressourcen der Tulaer Waffenmacher zu vereinigen und in Tula ein großes Waffenwerk zu bauen, das die russische Armee im Verteidigungsfall schnell und zuverlässig mit Waffen versorgen konnte. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Produktionskapazität der Fabrik im Zuge eines großen Umbaus nochmals bedeutend gesteigert. Auch zu Sowjetzeiten behielt das Werk seine große Bedeutung. 1927 wurde innerhalb des Waffenwerks das Konstruktionsbüro für Gerätebau (KBP) gegründet, das ursprünglich für die Entwicklung von Kleinwaffen zuständig war. 1935 als eigenständiges Unternehmen aus dem Waffenwerk ausgegliedert, liegt der Schwerpunkt des Werks auf der Produktion von Jagd- und Sportwaffen. Die Industrieanlagen des Tulaer Waffenwerks befinden sich bis heute mitten im Zentrum Tulas, am linken Upa-Ufer und nur wenige Gehminuten vom Tulaer Kreml entfernt. Auf dem Gelände des Kremls besteht zudem das 1920 gegründete Tulaer Waffenmuseum, das die Geschichte der russischen Rüstungsindustrie und Exponate aus verschiedenen Ländern und Zeitepochen präsentiert. Das vorliegende Flintenmodell MTs111-12 wurde im Zuge der Weltausstellung 1972 in Paris mit einer 'Grand Prix'-Goldmedaille ausgezeichnet!

Leonid Iljitsch Breschnew wurde am 19. Dezember 1906 (nach gregorianischem Kalender) in Kamenskoje (heute das ukrainische Kamjanske) als Sohn eines Metallarbeiters geboren. Er absolvierte eine technische Ausbildung. 1923 trat er der kommunistischen Jugendorganisation Komsomol und 1931 der KPdSU bei. Ab 1923 leistete Breschnew seinen Militärdienst in der Roten Armee. Dort wurde er nach einer Ausbildung zum Panzersoldaten Politkommissar. Danach studierte er bis 1935 am Metallurgischen Institut in Kamjanske, dessen Leiter er nach 1936 kurzzeitig wurde. Am 8. April 1966 nahm er den Titel Generalsekretär des ZK der KPdSU an (eine Bezeichnung, die zuvor Josef Stalin von 1922 bis 1952 geführt hatte). Im August 1968 ließ Breschnew den Prager Frühling gewaltsam durch eine Invasion von Truppen des Warschauer Pakts beenden und etablierte die so genannte Breschnew-Doktrin. 1977 wurde Breschnew als Nachfolger von Podgorny Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets und somit sowjetisches Staatsoberhaupt. Ende 1974 stellten die Ärzte bei Breschnew eine beginnende Hirngefäßverkalkung fest. In seinen letzten Lebensjahren erlitt Breschnew mehrere Schlaganfälle und Herzinfarkte, die seine intellektuelle Aufnahmefähigkeit stark herabsetzten. Er wurde als Generalsekretär aber immer wiedergewählt, unter anderem weil seine Parteigänger ihre Posten behalten wollten und jede Veränderung fürchteten. Breschnew starb in Moskau am Morgen des 10. November 1982 im Schlaf an 'plötzlichem Herzstillstand'. 1973, 1978 und 1981, jeweils im Mai, kam Leonid Breschnew zum Staatsbesuch nach Bonn (damals Hauptstadt der Bundesrepublik). 1973 traf er Bundeskanzler Willy Brandt, 1978 und 1981 Bundeskanzler Helmut Schmidt. Beim Treffen 1981 mit Schmidt (im Zuge dessen Vorbereitung das Gewehr dem deutschen Spitzenpolitiker übergeben wurde) stand das Besorgnis erregende Wettrüsten zwischen den beiden Supermächten und der NATO-Doppelbeschluss im Mittelpunkt der Gespräche. Schmidt drängte Breschnew, das Gespräch mit Ronald Reagan (US-Präsident von 1981 bis 1989) zu suchen. Reagan war im November 1980 zum Nachfolger von Jimmy Carter gewählt worden; die Sowjetarmee war Ende 1979 in Afghanistan einmarschiert. Breschnew sagte, er könne sich nicht erinnern, 'daß irgend jemand im letzten Drittel dieses Jahrhunderts mit so einer Inbrunst die Sowjet-Union zu seinem militärischen Gegner erklärt und sein Rüstungsprogramm mit Blick auf den Zusammenstoß mit uns aufgebaut hätte, wie es jetzt Mode in Washington ist'. 'Der Spiegel' (Ausgabe 45/81 vom November 1981) schreibt zu diesen deutschen Bemühungen: 'Keinen anderen westlichen Regierungschef hat der erste Mann der Sowjet-Union so häufig gesehen wie den Bonner Kanzler: 1975 bei der Europäischen Sicherheitskonferenz (KSZE) in Helsinki, 1978 in Bonn, 1980 zweimal, zunächst bei Titos Beerdigung in Belgrad und im Juni im Kreml. Und mit keinem anderen Regierungschef eines Nato-Staates tauschte Breschnew so oft schriftliche Botschaften aus wie mit Schmidt. Der letzte Brief aus dem Kreml wurde erst vor wenigen Wochen im Kanzleramt abgegeben. Die Sowjets beließen es nicht bei protokollarischer und diplomatischer Routine, um den Staatsbesuch vorzubereiten. Der erste Mann der Sowjet-Union griff am Montag voriger Woche zu einem höchst ungewöhnlichen Mittel. Im Interview mit dem SPIEGEL (siehe Seite 34) machte Breschnew deutlich, wie wichtig ihm seine, womöglich letzte, Visite bei Schmidt ist. Der KP-Generalsekretär erinnert die Bonner daran, daß von den Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Sowjet-Union "in nicht geringem Maße ein stabiler Frieden in Europa abhängt". Breschnew: "Wird nun der Kurs, der der Bundesrepublik zu einem so hohen Gewicht in der europäischen und der Weltpolitik verholfen hat, fortgesetzt und weiterentwickelt oder das in diesen Jahren akkumulierte Kapital in fruchtlosen und gefährlichen Konfrontationen vergeudet?"...

Die vorliegende Waffe war ein Geschenk des Generalsekretärs des ZK der KPdSU und sowjetischen Staatschef Leonid Breschnew an einen damaligen Sptizenpolitiker der BRD. Das Geschenk wurde diesem im April oder Mai 1981 offenbar im Zuge einer Moskaureise betreffend die Vorbereitungen für Breschnews bevorstehenden Staatsbesuch überreicht. Bei diesem Staatsbesuch im November 1981 in Bonn sollten wesentliche Standpunkte zur Rüstungskontrolle besprochen werden, um für die bevorstehende Genfer Verhandlung gerüstet zu sein. Ein entsprechendes 'Echtheitszertifikat' eines ehemaligen deutschen Botschafters in Brüssel liegt bei. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich in der vormaligen Festungsstadt Tula dank reichhaltiger Eisenerzvorkommen in der Umgebung das Metallhandwerk. Neben Landwirtschafts- und Haushaltsbedarf produzierten immer mehr Eisenschmiede auch Gewehre und verschiedene Blankwaffen. Einen guten Namen hatte sich dabei unter anderem Nikita Demidow gemacht, der gegen Ende des 17. Jahrhunderts Armeegewehre in größeren Mengen produzierte und sie zu sehr günstigen Preisen an die russische Armee lieferte. Dies kam Peter dem Großen in den Jahren des Großen Nordischen Krieges sehr gelegen. Da er um die gute Leonid Iljitsch Breschnew wurde am 19. Dezember 1906 (nach gregorianischem Kalender) in Kamenskoje (heute das ukrainische Kamjanske) als Sohn eines Metallarbeiters geboren. Er absolvierte eine technische Ausbildung. 1923 trat er der kommunistischen Jugendorganisation Komsomol und 1931 der KPdSU bei. Ab 1923 leistete Breschnew seinen Militärdienst in der Roten Armee. Dort wurde er nach einer Ausbildung zum Panzersoldaten Politkommissar. Danach studierte er bis 1935 am Metallurgischen Institut in Kamjanske, dessen Leiter er nach 1936 kurzzeitig wurde. Am 8. April 1966 nahm er den Titel Generalsekretär des ZK der KPdSU an (eine Bezeichnung, die zuvor Josef Stalin von 1922 bis 1952 geführt hatte). Im August 1968 ließ Breschnew den Prager Frühling gewaltsam durch eine Invasion von Truppen des Warschauer Pakts beenden und etablierte die so genannte Breschnew-Doktrin. 1977 wurde Breschnew als Nachfolger von Podgorny Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets und somit sowjetisches Staatsoberhaupt. Ende 1974 stellten die Ärzte bei Breschnew eine beginnende Hirngefäßverkalkung fest. In seinen letzten Lebensjahren erlitt Breschnew mehrere Schlaganfälle und Herzinfarkte, die seine intellektuelle Aufnahmefähigkeit stark herabsetzten. Er wurde als Generalsekretär aber immer wiedergewählt, unter anderem weil seine Parteigänger ihre Posten behalten wollten und jede Veränderung fürchteten. Breschnew starb in Moskau am Morgen des 10. November 1982 im Schlaf an 'plötzlichem Herzstillstand'. 1973, 1978 und 1981, jeweils im Mai, kam Leonid Breschnew zum Staatsbesuch nach Bonn (damals Hauptstadt der Bundesrepublik). 1973 traf er Bundeskanzler Willy Brandt, 1978 und 1981 Bundeskanzler Helmut Schmidt. Beim Treffen 1981 mit Schmidt (im Zuge dessen Vorbereitung das Gewehr dem deutschen Spitzenpolitiker übergeben wurde) stand das Besorgnis erregende Wettrüsten zwischen den beiden Supermächten und der NATO-Doppelbeschluss im Mittelpunkt der Gespräche. Schmidt drängte Breschnew, das Gespräch mit Ronald Reagan (US-Präsident von 1981 bis 1989) zu suchen. Reagan war im November 1980 zum Nachfolger von Jimmy Carter gewählt worden; die Sowjetarmee war Ende 1979 in Afghanistan einmarschiert. Breschnew sagte, er könne sich nicht erinnern, 'daß irgend jemand im letzten Drittel dieses Jahrhunderts mit so einer Inbrunst die Sowjet-Union zu seinem militärischen Gegner erklärt und sein Rüstungsprogramm mit Blick auf den Zusammenstoß mit uns aufgebaut hätte, wie es jetzt Mode in Washington ist'. 'Der Spiegel' (Ausgabe 45/81 vom November 1981) schreibt zu diesen deutschen Bemühungen: 'Keinen anderen westlichen Regierungschef hat der erste Mann der Sowjet-Union so häufig gesehen wie den Bonner Kanzler: 1975 bei der Europäischen Sicherheitskonferenz (KSZE) in Helsinki, 1978 in Bonn, 1980 zweimal, zunächst bei Titos Beerdigung in Belgrad und im Juni im Kreml. Und mit keinem anderen Regierungschef eines Nato-Staates tauschte Breschnew so oft schriftliche Botschaften aus wie mit Schmidt. Der letzte Brief aus dem Kreml wurde erst vor wenigen Wochen im Kanzleramt abgegeben. Die Sowjets beließen es nicht bei protokollarischer und diplomatischer Routine, um den Staatsbesuch vorzubereiten. Der erste Mann der Sowjet-Union griff am Montag voriger Woche zu einem höchst ungewöhnlichen Mittel. Im Interview mit dem SPIEGEL (siehe Seite 34) machte Breschnew deutlich, wie wichtig ihm seine, womöglich letzte, Visite bei Schmidt ist. Der KP-Generalsekretär erinnert die Bonner daran, daß von den Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Sowjet-Union "in nicht geringem Maße ein stabiler Frieden in Europa abhängt". Breschnew: "Wird nun der Kurs, der der Bundesrepublik zu einem so hohen Gewicht in der europäischen und der Weltpolitik verholfen hat, fortgesetzt und weiterentwickelt oder das in diesen Jahren akkumulierte Kapital in fruchtlosen und gefährlichen Konfrontationen vergeudet?"...

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Aukce: Lovecké, sportovní a sběratelské zbraně
Typ aukce: Salónní aukce
Datum: 10.12.2016 - 10:00
Místo konání aukce: Wien | Palais Dorotheum
Prohlídka: 03.12. - 10.12.2016


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