Kaiserin, 1717 - 1780. Schreiben m. e. U., Straubing, 22. 10. 1745, Gegenzeichnung Friedrich Graf Harrach und Rudolf Graf Korzensky, 2 S., Reste des papierged. Siegel, etwas gebräunt, 4to.

Während des Österreichischen Erbfolgekrieges, wohl auf der Rückreise von der Kaiserkrönung ihres Gemahls Franz Stephan im Dom zu Frankfurt: An den Statthalter und obersten Landesoffizier im Königreich Böhmen mit dem Befehl be hördliche Erhebungen über die Exzesse der unter dem Kommando des Obersten von der Trenck stehenden Truppen durchzuführen, sowie mit der Anweisung die Versorgungsgelder dieser Truppen zurückhalten damit diese "Summa denen Beleidigten nach Gebühr angedeyhn möge". Bei dem hier im Mittelpunkt stehenden Obersten Trenck handelt es sich um den berühmt-berüchtigten Pandurenoffizier Franz Freiherr von der Trenck, eine der schillerndsten Gestalten der österreichischen Militärgeschichte des 18. Jahrhunderts. Das von Trenck gegründete, aus kroatischen Söldnern bestehende Pandurenkorps plünderte bereits 1742 in Bayern und 1745 in Böhmen. Im gleichen Jahr wurde Trenck zum Tode verurteilt, von Maria Theresia allerdings begnadigt und zu lebenslanger Haft auf die Burg Spielberg in Brünn verbracht wo er 1749 starb.