(sogenannte ‘Pejacsevich-Hose’) eines Leutnants des k. u. k. ungarischen Infanterieregimentes General der Infanterie Carl Freiherr von Steininger Nr. 86, Ergänzungsbezirk Szabadka, nach der Adjustierungsvorschrift für das k. u. k. Heer, I. und II. Teil, von 1910/11. Beschreibung: 1) Grundtuch des Waffenrockes dunkelblauer Kammgarn, Stehkragen, die nach oben spitz zulaufenden Ärmelaufschläge und alle Rockkantenvorstöße aus amarantrotem Egalisierungskammgarn. Auf den Stehkragenenden je ein goldgestickter Distinktionsstern, die Ärmelaufschläge mit goldenem Litzenbesatz, den sog. ‘Bärentatzen’, eine Reihe zu sechs etwas überdurchschnittlich großen, glatten, vergoldeten Rockknöpfen, die geschweiften Schoßtaschenpatten auf der Rückseite mit je drei ebensolchen Rockknöpfen besetzt. Auf dem oberen Ende der spitz zulaufenden Goldborte des Litzenbesatzes auf den Ärmelaufschlägen sitzt je ein kleiner, glatter, vergoldeter, halbkugelförmiger Knopf, die Rückseite der Ärmelaufschläge ist am oberen Ende mit einem kleinen, glatten, vergoldeten Knopf versehen. Auf der linken Brustseite des Rockes befinden sich schwarze Zwirnschlingen für fünf am Dreiecksband zu tragende Auszeichnungen und darunter zwei kurze, schwarze Seidenschlingen für einen Steckorden. Die Stehkrageninnenseite und der Schoßteil des Rockes sind mit amarantroter Seide, der Oberleib mit weißem, etwas zerschlissenem Futterstoff gefüttert. Auf dem Oberleibfutter ist ein Schneideretikett der Firma ‘G. Kirschner, Regimentsschneider, Reichenberg’ aufgenäht. Bis auf das etwas zerschlissene Oberleibfutter sehr guter Erhaltungszustand. Der Rock zeichnet sich durch eine außerordentlich schöne Farbwirkung, bedingt durch das intensive Dunkelblau des Grundtuches im Zusammenspiel mit dem gedeckten Amarantrot der Egalisierung und dem leuchtenden Gold der ‘Bärentatzen’ und der Knöpfe aus. 2) Die Sommerpantalons aus cremefarbenem Kammgarn besitzen zwei schräg eingeschnittene Hüfttaschen und über der rechten Hüfttasche ein kleines Uhrtäschchen. Auf der Rückseite ist eine zweiteilige Spange aus Hosentuch mit einer Zweidornschnalle zum Verstellen der Bundweite angebracht. Als Hosenknöpfe dienen vermutlich originale, cremefarbene Beinknöpfe und später ergänzte Blechknöpfe. Auf den Innenseiten der Fußöffnungen sind je zwei, teils gebrochene, Perlmutterknöpfe zur Befestigung von Strupfen, die die Hose beim Tragen gespannt halten sollen, angenäht. Im Wadenbereich und oberhalb der Fußöffnungen mehrere, zum Teil mit cremefarbenem Nähgarn restaurierte Mottenschabstellen. (Ma)