Čís. položky 214


Französische Tschapka, Erstes Kaiserreich unter Kaiser Napoleon I.,


Französische Tschapka, Erstes Kaiserreich unter Kaiser Napoleon I., - Starožitné zbraně

die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Waffengattung bzw. zu einem bestimmten Truppenkörper nicht eindeutig feststellbar, vermutlich aber zur Uniform eines Musikchefs der Infanterie oder der Kavallerie gehörig. Beschreibung: Tschapka von sehr hoher Form, der aus Spanischrohr gefertigte Aufsatz und der Deckel mit lichtgrünem Tuch überzogen, die vier Kanten des Aufsatzes, die Einfassung des Deckels und die Diagonalen des Deckels mit weißer Schnur besetzt, am unteren Ende des Tuchbezuges eine umlaufende, 3.5 cm breite, dessinierte Silberborte, der Korpusteil unterhalb des Tuchbezuges und der Augenschirm aus schwarz lackiertem Leder, der Augenschirm mit einer 1.3 cm breiten Weißmetallschiene eingefaßt, an der Stirnseite ein halbkreisförmiges Gelbmetallschild mit einem 'N'im Strahlenkranz, zu beiden Seiten des unteren, ledernen Korpusteiles je ein versilberter Löwenkopf, in das Maul des linken Löwenkopfes eine Panzerkette aus Gelbmetall eingehängt, die quer über den Augenschirm verläuft und mit dem anderen Ende in einen Weißmetallring an der rechten Ecke des Deckels eingehängt ist. An der linken Deckelkante ein weißwollener Pompon und darunter ein silbergesticktes Malteserkreuz. Innen ist in der Höhe des unteren Randes der umlaufenden Silberborte ein runder Holzreifen befestigt, breites, schwarzledernes Schweißband. Alters- und Gebrauchsspuren, aber sonst in für das Alter sehr gutem Zustand. Das französische Armeemuseum in Paris, welchem Farbfotos dieser Tschapka mit dem Ersuchen um nähere Angaben übermittelt wurden, stellt hiezu fest, daß diese Tschapka keiner der im Ersten Kaiserreich regulär normiert gewesenen Kopfbedeckungen entspricht, daß jedoch in einigen Uniformwerken grüne Tschapkas als Musikerkopfbedeckungen sowohl bei der Infanterie als auch bei der Kavallerie erwähnt werden. Dies könnte insofern zutreffen, als auch in der k. k. Armee des frühen 19. Jahrhunderts die Uniformierung der Militärmusiken noch nicht offiziell reglementiert und weitgehend dem Geschmack des Regimentsinhabers überlassen war. Das Armeemuseum stellt weiters fest, daß das Stirnschild mit dem ‘N’ im Strahlenkranz nur bei der Garde und bei verbündeten, nichtfranzösischen Truppenkörpern getragen wurde. Das gestickte silberne Malteserkreuz weist wiederum auf eine in französischen Diensten stehende polnische Kavallerieformation hin. Im übrigen vermutet das Armeemuseum, daß an dieser Tschapka im Laufe der Zeit verschiedene Veränderungen vorgenommen wurden. Die These von der Tschapka als Kopfbedeckung französischer Militärmusiker wird unter anderem durch eine Abbildung auf Seite 178 des Buches von Liliane und Fred Funcken ‘Historische Uniformen - Napoleonische Zeit, 18. und 19. Jahrhundert’ (München 1997) erhärtet, auf der zwei ‘Musikchefs’ der Infanterie in der Adjustierung von 1809 gezeigt werden, von denen einer eine gelbe, der andere eine rote Tschapka ganz in der Art und Form der gegenständlichen grünen Tschapka trägt. Die rote Tschapka hat überdies das gleiche Stirnschild mit dem ‘N’ im Strahlenkranz wie die hier ausgebotene. Die sehr freizügige Gestaltung der Musikeruniformen wird auch noch dadurch unterstrichen, daß beide Musikchefs - obwohl der Infanterie zugehörig - mit husarisch verschnürten Hosen und Czismen dargestellt werden. Eine weitere Abbildung Napoleonischer Militärmusiker mit Tschapka findet sich in der Zeitschrift ’Mit klingendem Spiel’, Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Militärmusik e. V., 36. Jahrgang, Nr. 4, Dezember 2013, S. 11. (Ma)

Expert: Reg. Rat Mag. Friedrich Mayer Reg. Rat Mag. Friedrich Mayer

02.09.2014 - 15:00

Vyvolávací cena:
EUR 2.000,-

Französische Tschapka, Erstes Kaiserreich unter Kaiser Napoleon I.,


die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Waffengattung bzw. zu einem bestimmten Truppenkörper nicht eindeutig feststellbar, vermutlich aber zur Uniform eines Musikchefs der Infanterie oder der Kavallerie gehörig. Beschreibung: Tschapka von sehr hoher Form, der aus Spanischrohr gefertigte Aufsatz und der Deckel mit lichtgrünem Tuch überzogen, die vier Kanten des Aufsatzes, die Einfassung des Deckels und die Diagonalen des Deckels mit weißer Schnur besetzt, am unteren Ende des Tuchbezuges eine umlaufende, 3.5 cm breite, dessinierte Silberborte, der Korpusteil unterhalb des Tuchbezuges und der Augenschirm aus schwarz lackiertem Leder, der Augenschirm mit einer 1.3 cm breiten Weißmetallschiene eingefaßt, an der Stirnseite ein halbkreisförmiges Gelbmetallschild mit einem 'N'im Strahlenkranz, zu beiden Seiten des unteren, ledernen Korpusteiles je ein versilberter Löwenkopf, in das Maul des linken Löwenkopfes eine Panzerkette aus Gelbmetall eingehängt, die quer über den Augenschirm verläuft und mit dem anderen Ende in einen Weißmetallring an der rechten Ecke des Deckels eingehängt ist. An der linken Deckelkante ein weißwollener Pompon und darunter ein silbergesticktes Malteserkreuz. Innen ist in der Höhe des unteren Randes der umlaufenden Silberborte ein runder Holzreifen befestigt, breites, schwarzledernes Schweißband. Alters- und Gebrauchsspuren, aber sonst in für das Alter sehr gutem Zustand. Das französische Armeemuseum in Paris, welchem Farbfotos dieser Tschapka mit dem Ersuchen um nähere Angaben übermittelt wurden, stellt hiezu fest, daß diese Tschapka keiner der im Ersten Kaiserreich regulär normiert gewesenen Kopfbedeckungen entspricht, daß jedoch in einigen Uniformwerken grüne Tschapkas als Musikerkopfbedeckungen sowohl bei der Infanterie als auch bei der Kavallerie erwähnt werden. Dies könnte insofern zutreffen, als auch in der k. k. Armee des frühen 19. Jahrhunderts die Uniformierung der Militärmusiken noch nicht offiziell reglementiert und weitgehend dem Geschmack des Regimentsinhabers überlassen war. Das Armeemuseum stellt weiters fest, daß das Stirnschild mit dem ‘N’ im Strahlenkranz nur bei der Garde und bei verbündeten, nichtfranzösischen Truppenkörpern getragen wurde. Das gestickte silberne Malteserkreuz weist wiederum auf eine in französischen Diensten stehende polnische Kavallerieformation hin. Im übrigen vermutet das Armeemuseum, daß an dieser Tschapka im Laufe der Zeit verschiedene Veränderungen vorgenommen wurden. Die These von der Tschapka als Kopfbedeckung französischer Militärmusiker wird unter anderem durch eine Abbildung auf Seite 178 des Buches von Liliane und Fred Funcken ‘Historische Uniformen - Napoleonische Zeit, 18. und 19. Jahrhundert’ (München 1997) erhärtet, auf der zwei ‘Musikchefs’ der Infanterie in der Adjustierung von 1809 gezeigt werden, von denen einer eine gelbe, der andere eine rote Tschapka ganz in der Art und Form der gegenständlichen grünen Tschapka trägt. Die rote Tschapka hat überdies das gleiche Stirnschild mit dem ‘N’ im Strahlenkranz wie die hier ausgebotene. Die sehr freizügige Gestaltung der Musikeruniformen wird auch noch dadurch unterstrichen, daß beide Musikchefs - obwohl der Infanterie zugehörig - mit husarisch verschnürten Hosen und Czismen dargestellt werden. Eine weitere Abbildung Napoleonischer Militärmusiker mit Tschapka findet sich in der Zeitschrift ’Mit klingendem Spiel’, Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Militärmusik e. V., 36. Jahrgang, Nr. 4, Dezember 2013, S. 11. (Ma)

Expert: Reg. Rat Mag. Friedrich Mayer Reg. Rat Mag. Friedrich Mayer


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Aukce: Starožitné zbraně
Typ aukce: Salónní aukce
Datum: 02.09.2014 - 15:00
Místo konání aukce: Wien | Palais Dorotheum
Prohlídka: 23.08. - 02.09.2014

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