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Dietrichstein, Moritz Graf,


Dietrichstein, Moritz Graf, - Autogramy, rukopisy, papíry

Leiter der Hofbibliothek, Mäzen und Komponist, 1775 - 1864. Konvolut von 4 e. B. m. U., München, Prag bzw. o. O., 28. 9. 1832 - 4. 10. 1835, 1 -3 1/4 S., zusammen 10 S., tw. etwas gebräunt, 8vo und gr.- 8vo.

An den nachmals sehr bedeutenden Botaniker und Universalgelehrten Stephan Endlicher (1804 - 1849), der von 1828 bis 1835 als Beamter der kaiserlichen Hofbibliothek (heute Österreichische Nationalbibliothek) tätig war und die Neuordnung- und Katalogisierung der Handschriftensammlung vornahm. Die hier vorliegenden Briefe zu bibliotheksrelevanten Themen kreisen u. a. um diese Neuorganisation der Handschriftensammlung und zeigen Endlicher als Favoriten Dietrichsteins: "Sie haben mich durch Ihren Brief vom 1. d. M., den ich gestern erhielt, theils erfreut, theils betrübt, ersteres durch die einsichtsvollen und überzeugenden Erläuterungen, welche Sie mir über zwei meiner Lieblings-Gegenstände geben; letzteres weil Sie sich durch Ihre üble Laune zu Ausfällen verleiten ließen, die nicht begründet sind, und auf mich selbst einen Vorwurf zu wälzen scheinen. Ich sehe nun vollkommen ein, daß Sie sich dermal mit der neuen Anordnung der Incunabeln und Verfassung ihres neuen Cataloges unmöglich beschäftigen können, ohne die Vollendung und Vermehrung des M. S. S. Cataloges (I. Band) und dessen Fortsetzung, die allerdings weit wichtiger ist, aufzuhalten, deshalb ersuche ich Sie recht sehr, Ihre Kräfte darauf zu verwenden um den Druck des I. Bandes recht bald zu vollenden und den zweiten Band beginnen zu können (...) Wenn Hofrat von Mosel in der Geschichte der Hofbibliothek nicht Ihnen allein das Verdienst der neuen M. S. S. Aufstellung zurechnete, so geschah das wohl um H. v. Eichenfeld nicht wehe zu tun (vgl. I. v. Mosel, Geschichte der k. k. Hofbibliothek zu Wien, Wien, 1835, S. 278 ff.). Ich hätte jedoch die Rücksicht nicht beobachtet (...) Ehre dem Ehre gebührt behauptend. Was nun meine Instructionen betrifft, so bitte ich Sie zu bedenken, daß ich Sie damals noch nicht so genau kannte, - daß Sie seither erst die wichtigsten Arbeiten geliefert haben; daß ich Einigkeit unter den Beamten erhalten muß, daher meine Vorliebe nicht so laut äußern kann (...) daß ich zwar den Titel eines Concepts - Praktikanten für einen Gelehrten Ihres Ranges eben so unpassend als lächerlich finde, ihn eben zu ändern nicht vermag, daß Ihnen aber niemals Verrichtungen zugemutet wurden, die man geradezu Hausknechten nicht übertragen kann. Ich dürfte doch billig erwarten, daß Sie nach der Art wie ich die Hofbibliothek leite und Verdienste wie die Ihrigen würdige, anders von mir urtheilen würden“ (6. 10. 1835) Weiters u.a. über einen Brief an Baron (Alexander) Humboldt, und die Schenkung von Prachtwerken aus dem Besitz des russischen Kaisers. 

Expert: Mag. Andreas Löbbecke Mag. Andreas Löbbecke
+43-1-515 60-389

books@dorotheum.at

25.11.2019 - 14:00

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Dietrichstein, Moritz Graf,


Leiter der Hofbibliothek, Mäzen und Komponist, 1775 - 1864. Konvolut von 4 e. B. m. U., München, Prag bzw. o. O., 28. 9. 1832 - 4. 10. 1835, 1 -3 1/4 S., zusammen 10 S., tw. etwas gebräunt, 8vo und gr.- 8vo.

An den nachmals sehr bedeutenden Botaniker und Universalgelehrten Stephan Endlicher (1804 - 1849), der von 1828 bis 1835 als Beamter der kaiserlichen Hofbibliothek (heute Österreichische Nationalbibliothek) tätig war und die Neuordnung- und Katalogisierung der Handschriftensammlung vornahm. Die hier vorliegenden Briefe zu bibliotheksrelevanten Themen kreisen u. a. um diese Neuorganisation der Handschriftensammlung und zeigen Endlicher als Favoriten Dietrichsteins: "Sie haben mich durch Ihren Brief vom 1. d. M., den ich gestern erhielt, theils erfreut, theils betrübt, ersteres durch die einsichtsvollen und überzeugenden Erläuterungen, welche Sie mir über zwei meiner Lieblings-Gegenstände geben; letzteres weil Sie sich durch Ihre üble Laune zu Ausfällen verleiten ließen, die nicht begründet sind, und auf mich selbst einen Vorwurf zu wälzen scheinen. Ich sehe nun vollkommen ein, daß Sie sich dermal mit der neuen Anordnung der Incunabeln und Verfassung ihres neuen Cataloges unmöglich beschäftigen können, ohne die Vollendung und Vermehrung des M. S. S. Cataloges (I. Band) und dessen Fortsetzung, die allerdings weit wichtiger ist, aufzuhalten, deshalb ersuche ich Sie recht sehr, Ihre Kräfte darauf zu verwenden um den Druck des I. Bandes recht bald zu vollenden und den zweiten Band beginnen zu können (...) Wenn Hofrat von Mosel in der Geschichte der Hofbibliothek nicht Ihnen allein das Verdienst der neuen M. S. S. Aufstellung zurechnete, so geschah das wohl um H. v. Eichenfeld nicht wehe zu tun (vgl. I. v. Mosel, Geschichte der k. k. Hofbibliothek zu Wien, Wien, 1835, S. 278 ff.). Ich hätte jedoch die Rücksicht nicht beobachtet (...) Ehre dem Ehre gebührt behauptend. Was nun meine Instructionen betrifft, so bitte ich Sie zu bedenken, daß ich Sie damals noch nicht so genau kannte, - daß Sie seither erst die wichtigsten Arbeiten geliefert haben; daß ich Einigkeit unter den Beamten erhalten muß, daher meine Vorliebe nicht so laut äußern kann (...) daß ich zwar den Titel eines Concepts - Praktikanten für einen Gelehrten Ihres Ranges eben so unpassend als lächerlich finde, ihn eben zu ändern nicht vermag, daß Ihnen aber niemals Verrichtungen zugemutet wurden, die man geradezu Hausknechten nicht übertragen kann. Ich dürfte doch billig erwarten, daß Sie nach der Art wie ich die Hofbibliothek leite und Verdienste wie die Ihrigen würdige, anders von mir urtheilen würden“ (6. 10. 1835) Weiters u.a. über einen Brief an Baron (Alexander) Humboldt, und die Schenkung von Prachtwerken aus dem Besitz des russischen Kaisers. 

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Aukce: Autogramy, rukopisy, papíry
Typ aukce: Salónní aukce
Datum: 25.11.2019 - 14:00
Místo konání aukce: Wien | Palais Dorotheum
Prohlídka: 20.11. - 25.11.2019


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