Naga,
Indien, Burma (Myanmar): Ein Paar Oberarm-Reifen der Naga (2 Stücke). Aus Knochen, wohl von einem Elefanten, mit Kauri-Schnecken verziert. Die Naga-Stämme leben diesseits und jenseits der Grenze zwischen dem nordöstlichen Indien (Assam, Manipur, Nagaland) und Burma (Myanmar). Früher waren die Naga gefürchtete Kopfjäger. Bis zur kolonialen Besetzung ihres Landes im Jahr 1892 kämpften die Naga auch erbittert gegen die eindringenden Engländer. Zur Tracht und zum Schmuck eines Naga-Kriegers und -Jägers gehörten auch solche Reifen, die man an beiden Oberarmen trug. Es gab solche Oberarm-Reifen auch aus Elfenbein. Heute sieht man bei Festen der Naga, zu denen sie ihre traditionellen Trachten tragen, nur noch Reifen, die aus hellem Holz geschnitzt werden. Vorliegendes Paar echter Naga- Oberarmreifen ist alt und wohl aus Schenkelknochen eines erlegten Elefanten gefertigt. Oben und unten sind bei beiden Reifen außen je vier umlaufende Wulst-Ringe in den Knochen geschnitten. Die glatte Fläche dazwischen ist jeweils an der Außenseite der beiden, sich leicht konisch verjüngenden Reifen mit je zwei Reihen von Kauri-Schnecken verziert. Dafür wurden die Kauris bis zu ihrer 'Lippe' abgeschliffen und gelocht. Die dicken Knochen beider Reifen wurden dann durchbohrt und die schmal geschliffenen und gelochten 'Kauri-Lippen' durch diese Bohrlöcher an den Knochen der Reifen 'angenäht'. Beide, so aufwändig hergestellten Schmuckstücke eines Naga-Kriegers zeigen außen und besonders innen eine gute, glatte, glänzende Patina durch langes Tragen, sowie einige zarte Altersrisse im hell- bis dunkelbraun nachgedunkelten Knochen. Ein durchgehender, alter Riss mit Original-Reparatur (gelocht und vernäht). Ca. zehn der insgesamt rund 90 geschliffenen 'Kauri-Lippen' sind im Laufe der langen Zeit des Gebrauchs gebrochen. H: je ca. 12 cm; DM: beide Reifen ca.: 9 cm x 11 cm (oben) und 11 cm x 14 cm (unten). 19. Jh. bis Anfang 20. Jh. (ME) ASA
Expert: Prof. Erwin Melchardt
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+43-1-515 60-465
erwin.melchardt@dorotheum.at
31.05.2017 - 15:06
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Naga,
Indien, Burma (Myanmar): Ein Paar Oberarm-Reifen der Naga (2 Stücke). Aus Knochen, wohl von einem Elefanten, mit Kauri-Schnecken verziert. Die Naga-Stämme leben diesseits und jenseits der Grenze zwischen dem nordöstlichen Indien (Assam, Manipur, Nagaland) und Burma (Myanmar). Früher waren die Naga gefürchtete Kopfjäger. Bis zur kolonialen Besetzung ihres Landes im Jahr 1892 kämpften die Naga auch erbittert gegen die eindringenden Engländer. Zur Tracht und zum Schmuck eines Naga-Kriegers und -Jägers gehörten auch solche Reifen, die man an beiden Oberarmen trug. Es gab solche Oberarm-Reifen auch aus Elfenbein. Heute sieht man bei Festen der Naga, zu denen sie ihre traditionellen Trachten tragen, nur noch Reifen, die aus hellem Holz geschnitzt werden. Vorliegendes Paar echter Naga- Oberarmreifen ist alt und wohl aus Schenkelknochen eines erlegten Elefanten gefertigt. Oben und unten sind bei beiden Reifen außen je vier umlaufende Wulst-Ringe in den Knochen geschnitten. Die glatte Fläche dazwischen ist jeweils an der Außenseite der beiden, sich leicht konisch verjüngenden Reifen mit je zwei Reihen von Kauri-Schnecken verziert. Dafür wurden die Kauris bis zu ihrer 'Lippe' abgeschliffen und gelocht. Die dicken Knochen beider Reifen wurden dann durchbohrt und die schmal geschliffenen und gelochten 'Kauri-Lippen' durch diese Bohrlöcher an den Knochen der Reifen 'angenäht'. Beide, so aufwändig hergestellten Schmuckstücke eines Naga-Kriegers zeigen außen und besonders innen eine gute, glatte, glänzende Patina durch langes Tragen, sowie einige zarte Altersrisse im hell- bis dunkelbraun nachgedunkelten Knochen. Ein durchgehender, alter Riss mit Original-Reparatur (gelocht und vernäht). Ca. zehn der insgesamt rund 90 geschliffenen 'Kauri-Lippen' sind im Laufe der langen Zeit des Gebrauchs gebrochen. H: je ca. 12 cm; DM: beide Reifen ca.: 9 cm x 11 cm (oben) und 11 cm x 14 cm (unten). 19. Jh. bis Anfang 20. Jh. (ME) ASA
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Aukce: | Asiatica a umění islámský - Antiquariato |
Typ aukce: | Online aukce |
Datum: | 31.05.2017 - 15:06 |
Místo konání aukce: | Wien | Palais Dorotheum |
Prohlídka: | online |
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