Herzog von Sachsen -Teschen, Generalfeldmarschall und Kunstsammler, 1739 - 1822. Schreiben m. e. U. (Albrecht), Teschen, 7. 12. 1805, 1 1/4 S., gr.-8vo.

An eine ungenannte Dame, wohl die Obersthofmeisterin der Kaiserin Maria Theresa, geb. Prinzessin von Neapel-Sizilien, zweite Gemahlin von Kaiser Franz II. (I.), somit letzte Kaiserin des Heiligen Römischen Reichs und erste Kaiserin von Österreich. Die Kaiserin hatte sich während des Dritten Koalitionskrieges 1805 aus Wien zurückgezogen und verbrachte die napoleonische Besetzung Wiens zeitweilig mit ihrer Tochter Louise (Erzherzogin Marie Louise, spätere Gemahlin Napoleons) auf dem im Besitz Herzog Alberts stehenden Schloss Friedek (Frydek) im Herzogtum Teschen. Das fünf Tage nach der verlorenen Dreikaiserschlacht bei Austerlitz verfasste Schreiben kreist um die Unterbringung und den Gesundheitszustand der Kaiserin:"Wohlgebohrene. Indem ich Euer Wohlgebohren für Ihren mir so eben zugekommenen Brief vom heutigem Dato den verbindlichsten Dank erstatte, und zugleich mich mit Ihrem über die Beruhigung ersuche, welche Sie nunmehro in Betref des ohngehinderten Aufenthalts Ir. Majestät der Kaiserin in Friedek genießen, so ersuche ich Sie auch mir über den Gesundheitszustand Sr. M(ajes) tät, wo nicht selbsten, da ich dieses bey Ihrer dermaligen wichtigen Beschäftigung nicht verlangen kann, doch wenigstens durch meinen Burggrafen Herrn v. Teschenberg täglich die Nachricht zukommen zu lassen. Übrigens ersuche ich dieselbe, falls zu Ir. M(ajes) tät Bedienung etwas in meinem Schloße abgehen sollte, oder dieselben etwas dorthin zu verschaffen wünschen, welches ich herbeybringen zu lassen im Stande wäre, mir solche ungesäumt zu wissen zu machen (...) Ich habe vergessen diesem Brief beyzusetzen, daß die Erzherzogin Louise sich noch immer in Kotschau aufhält und mit Sehnsucht auf den an Ihre Majestät von Gräfin Esterházy geschriebenen Brief entgegen siehet, welche mir Euer Wohlgebohren zukommen zu lassen belieben wollen."