Schriftsteller, 1859 - 1919. E. Schreiben m. U., o. O., o. D. (1912), 1 1/2 S., 4to.

"Es spricht jedenfalls kolossal für Ihr Blatt, dass die Besprechung eines solchen "Outsider-Buches", wie das des von mir direkt geliebten Dr. Egon Friedell: "Ecce poeta", vor allen anderen Blättern bei Ihnen erschienen ist! Das Buch versucht es, in genial-aufrichtig-rücksichtsvoller Art, mich Denen plausibel zu machen, die mich aus tausend Gründen des Selbsterhaltungstriebes è tout prix für einen gottverdammten Narren oder Gauner halten wollen und eigentlich müssen. Also ein vergebliches Unternehmen! Mann kann, bei aller liebesvollsten Genialität, es Niemandem beibringen, dass Emmentaler mit Hunger gegessen, besser schmeckt als Kaviar ohne Appetit gegessen! Das muss man selbst spüren! Ebenso wird, kann mir niemand es glauben, dass die Berührung einer geliebten Hand, seeliger macht als die Berührung eines ganzen, wenn auch noch so vollkommenen, aber ungeliebten Frauenleibes. Egon Friedell hat das Möglichste getan, um eine Brücke zu schlagen von mir zu den "Taglohn-Lebenden" (...) Ihr Blatt hat jedenfalls gezeigt, dass es sich scheut, modernsten Auffassungen des Daseins Gehör zu geben! Ihr dankbarer Peter Altenberg".