Tabernaemontanus, J. T.: "Neuw vollkommentlich Kreuterbuch/ Mit schönen und künstlichen Figuren/ aller Gewächs der Bäumen/ Stauden und Kreutern/ so in Teutschen und Welschen Landen/ auch in Hispanien/ Ost und West Indien/ oder in der Newen Welt (...)" 3 Teile in 2Bänden. Frankfurt a. M., Nikolaus Hoffmann u. Dreutels 1613 u. Matthias Beckers Witwe 1613. Fol., rd. 2.400 (tlw. altkoloriert) Ill., Tit., 7 Bll., 686 S., 31 Bll.; Tit., 3 Bll.,844 S., 25 Bll. Ldr.-Pappbd.

Tabernaemontanus "Neues vollkommenes Kräuterbuch" gilt zurecht als eines der ausführlichsten jemals verfassten Kräuterbücher und ist Resultat von 38 Jahren Vorarbeit des Autors, der nur die Veröffentlichung des ersten Bandes (1588) erleben durfte, der zweiteilige zweite Band erschien posthum. Anfänglich unter dem Zeichen verlegerischen Misserfolgs, erlebte die von Hauhinus überarbeitete, sehr seltene zweite Auflage (1631, vorliegend) großen Erfolg und wurde die Grundlage späterer Nachdrucke. Diese Ausgabe gilt nach E. Isphording als die "reichhaltigste" des ohnehin "umfangreichsten Kräuterbuchs seiner Zeit." Das vorliegende Exemplar umfasst ca. 2.400 Holzschnitte, rund ein Drittel davon altkoloriert. Tabernaemontanus Werk ist eines der letzten "großen botanischen Übersichtswerke" und schließt mit seiner zweiten Auflage die Epoche der vorbarocken Kräuterbuchpublizistik ab. - Jedes Buch ist in mehrere Sektionen unterteilt. Beide Bücher in einem Bd. zusammengeb. Beide Titel mit figürlich gest. Bordüre, das Titelbl. von Bd.1 darüber hinaus mit Typographie in Rot/Schwarz, kl. hs. Besitzverm. d. Zt. u. kleinststellig Wurmst. Im ersten Reg. 2 Bll. mit Eckausriss, ohne Textverl. Eine Ecke restaur. hinterl. Im zweiten Reg. 1 Bl. mit Fehlstelle (Textverl.) , 3 Bll. randverst. Beide Register mit Holzschnittvignetten und Holzschnittleisten. Register in Griechisch, Arabisch (lat. Lettern), Italienisch, Spanisch, Französisch, Englisch, Böhmisch, Deutsch, "Flämisch und Brabaendisch", etc. jew. mit lat. Index. Einzelne hs. Anmerk. in Blei. Wenige Restaurationssp. an Blatträndern, einzelne Res. marken. Einband berieben, vorne stärker eckbestoßen. Ansonsten guter Zustand. Sehr selten! (VD17 14:024674Q; VD17 14: 024662T; Heilmann, S. 297; Nissen 1931; E. Isphording: „Kräuter und Blumen. Botanische Bücher bis 1850 im Germanischen Nationalmuseum“, S. 70-71)