Lot Nr. 277


Arnulf Rainer *


Arnulf Rainer * - Zeitgenössische Kunst I

(Baden bei Wien 1929 geb.)
Ohne Titel, Übermalung, Schwarz über Rot, am Rahmen signiert, datiert A. Rainer 56 sowie auf der anderen Seite signiert A. Rainer, Mischtechnik mit Öl auf Leinwand, 57 x 29,5 cm, mit Rahmen 76 x 47,5 cm, auf der anderen Seite Malerei mit Beschriftung in Großbuchstaben in der Handschrift des Künstlers: „Zweiter Materialversuch mit waschechten Textilfarben zur Vorbereitung für einen Vorhang in der Studentenkapelle Graz 1x Maschinen Wäsche zur Reduzierung der roten Farbe dringend noch notwendig.“, Plexiglasbox, 95 x 63 x 6.5 cm

Provenienz:
Ehem. Sammlung Heinz Stangl, Wien

Kreuz und Nacht
Eines spezifischen Kommentars über diese Bildthematik will ich mich (…) enthalten. Ich war mir über vieles im Unklaren, stehe selbst in Nacht, Finsternis und Nebel. Es sei nur noch angemerkt, dass die Bildstreitigkeiten über „Präsenz“, „Repräsenz“, „Hinweis“ usw.; die vor hunderten von Jahren in den christlichen Kirchen tobten, schon seit Langem mein Gehirn beschäftigen da damals schon die Wege zur Kunst des XX. Jahrhunderts begannen. Heute ist alles vielfältiger. Ein spezieller Hedonismus und Spiritualismus scheint sich bei Künstlern nicht mehr auszuschließen. Seitdem ich das weiß, möchte ich religiöse Auslegungen meiner Arbeit unterlaufen. Persönliche subjektive, psychologische, analytische Theoreme sind dem Thema wenig angemessen. Eine starke persönliche Faszination von Kreuz und Nacht gibt mir die Kraft zur Werksetzung, ich möchte alle Aspekte dieser Bilder erst langsam mit mir selbst ausmachen.
Arnulf Rainer 1980
Aus: Arnulf Rainer KREUZ „Es ist das Kreuz, das den Sinn ergeben könnte“, Arnulf Rainer Museum, DuMont Buchverlag, 2010

Ob beide Seiten im Zusammenhang mit dem „Weinkreuz“ für die Kapelle der Katholischen Hochschulgemeinde in Graz stehen, war nicht nachzuvollziehen. Die Seite mir der Beschriftung ist ein Materialversuch für das Weinkreuz.

…Einige Vorstudien gingen der ersten Variante des „Weinkruzifixes“ voraus. Sie dienten der Suche nach geeigneten Materialien, Farbwerten und Konstruktionen…
Aus: Friedhelm Mennekes, Arnulf Rainer Weinkreuz, Insel Verlag, 1993 – siehe auch S. 122-127

31.05.2017 - 19:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Arnulf Rainer *


(Baden bei Wien 1929 geb.)
Ohne Titel, Übermalung, Schwarz über Rot, am Rahmen signiert, datiert A. Rainer 56 sowie auf der anderen Seite signiert A. Rainer, Mischtechnik mit Öl auf Leinwand, 57 x 29,5 cm, mit Rahmen 76 x 47,5 cm, auf der anderen Seite Malerei mit Beschriftung in Großbuchstaben in der Handschrift des Künstlers: „Zweiter Materialversuch mit waschechten Textilfarben zur Vorbereitung für einen Vorhang in der Studentenkapelle Graz 1x Maschinen Wäsche zur Reduzierung der roten Farbe dringend noch notwendig.“, Plexiglasbox, 95 x 63 x 6.5 cm

Provenienz:
Ehem. Sammlung Heinz Stangl, Wien

Kreuz und Nacht
Eines spezifischen Kommentars über diese Bildthematik will ich mich (…) enthalten. Ich war mir über vieles im Unklaren, stehe selbst in Nacht, Finsternis und Nebel. Es sei nur noch angemerkt, dass die Bildstreitigkeiten über „Präsenz“, „Repräsenz“, „Hinweis“ usw.; die vor hunderten von Jahren in den christlichen Kirchen tobten, schon seit Langem mein Gehirn beschäftigen da damals schon die Wege zur Kunst des XX. Jahrhunderts begannen. Heute ist alles vielfältiger. Ein spezieller Hedonismus und Spiritualismus scheint sich bei Künstlern nicht mehr auszuschließen. Seitdem ich das weiß, möchte ich religiöse Auslegungen meiner Arbeit unterlaufen. Persönliche subjektive, psychologische, analytische Theoreme sind dem Thema wenig angemessen. Eine starke persönliche Faszination von Kreuz und Nacht gibt mir die Kraft zur Werksetzung, ich möchte alle Aspekte dieser Bilder erst langsam mit mir selbst ausmachen.
Arnulf Rainer 1980
Aus: Arnulf Rainer KREUZ „Es ist das Kreuz, das den Sinn ergeben könnte“, Arnulf Rainer Museum, DuMont Buchverlag, 2010

Ob beide Seiten im Zusammenhang mit dem „Weinkreuz“ für die Kapelle der Katholischen Hochschulgemeinde in Graz stehen, war nicht nachzuvollziehen. Die Seite mir der Beschriftung ist ein Materialversuch für das Weinkreuz.

…Einige Vorstudien gingen der ersten Variante des „Weinkruzifixes“ voraus. Sie dienten der Suche nach geeigneten Materialien, Farbwerten und Konstruktionen…
Aus: Friedhelm Mennekes, Arnulf Rainer Weinkreuz, Insel Verlag, 1993 – siehe auch S. 122-127


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kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 31.05.2017 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.05. - 31.05.2017

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