(Castelmassa, Rovigo 1930 geb.)
Superficie Rossa, 2005, auf der Rückseite signiert, betitelt und datiert Castellani-Superficie rossa-2005, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm, gerahmt

Fotozertifikat:
Archivio Castellani, Mailand, Archiv-Nr. 05–001
Provenienz:
Galleria Fumagalli, Bergamo
Privatsammlung, Rom
Mazzoleni Galleria d’Arte, Turin
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Turin, La Concretezza ritmica dell’infinito, Galleria d’Arte Mazzoleni. 25. Oktober 2013 – 31. Januar 2014, Ausst.-Kat. S. 58 mit Abb.

Literatur:
M. Smarrelli, Risonanze #1. Enrico Castellani & Uto Ughi, Skira, Mailand 2006, S. 78
R. Wirz, F. Sardella, Enrico Castellani. Catalogo ragionato, Opere 1955–2005, Skira, Mailand 2012, Bd. II, S. 605,
Nr. 1078 mit Abb.
Eure Königliche Hoheit Prinz Hitachi und Eure Hoheit Prinzessin Hitachi, meine Exzellenzen, gewählte Gäste des Auswahlkommittees, sehr geehrte Damen und Herren –

Es ist keinem besonderen Verdienst sondern meinem Alter zu verdanken, dass mir die Ehre zuteil wurde, Ihnen allen zu danken, auch im Namen der anderen Preisträger dieses wichtigen und begehrten Preises.

Seit seiner Einführung vor 20 Jahren wurde der Premium Imperiale den herausragendsten Künstlern und Künstlerinnen der fünf Kontinente verliehen. […] Nachdem ich der erste Italiener bin, dem dieser Preis für Malerei verliehen wird, fühle ich mich verpflichtet, ein paar andere Künstler zu erwähnen, sowohl Freunde als auch führende Vertreter, die, sofern sie nicht frühzeitig gestorben wären, diese Ehrung gleichermaßen verdient hätten. Ich möchte diesen Künstlern auf spirituelle Weise an der Anerkennung, die mir heute zuteil wird, teilhaben lassen. Meine Gedanken gehen an: Lucio Fontana, der eine Revolution in der Wahrnehmung von Raum und Fläche ausgelöst hat; an Piero Manzoni, der eine neue und differenzierte Art, Kunst zu verstehen, eingeführt hat; an Alberto Burri, der allseits bekannt ist und dem wir die Erfindung einer neuen materischen Qualität im Gemälde zu verdanken haben; und schließlich an meinen guten Freund Piero Dorazio für seine rigorosen Studien zur Bildoberfläche.

Für mich persönlich bedeutet der Preis sehr viel, denn er bringt mich emotional zurück in die 1960er, als Mailand der Zwischenstopp vieler japanischer Künstler war. […] Und während dieser Jahre waren einige japanische Kunstkritiker unter den ersten, die meine Arbeit zu schätzen wussten und sie gewissermaßen im Einklang mit der Zen Philosophie der Leere, Abwesenheit und dem Nichts sahen.
Rede von Enrico Castellani anlässlich seines Erhalts des Praemium Imperiale, Tokio, 13. Oktober 2010

Ich nähere mich der Oberfläche mit minimalistischen, grundlegenden Gesten, um diese erkennbar zu machen und das Risiko einer redundanten Aussage zu vermeiden. Bei meinen Annäherungen an die Leinwand gibt es keine Gewalt, sondern nur die notwendige Energie, die der Vollendung einer Arbeit dient.“
Enrico Castellani