Prunkvoller Renaissance Kabinettschrank,
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Österreich oder Böhmen um 1623, schwarz gebeizter politierter Hartbzw. Weichholzkorpus in architekt. Gliederung auf späterem Tischgestell, diverse Laden mit an den Frontseiten angebrachten getriebenen Silberreliefs, diese mit Darstellungen aus der antiken Mythologie, die auf Ovids "Metamorphosen" Bezug nehmen; zentrale Nischentür mit sich dahinter verbergenden Innenschüben, flankiert von gedrehten Berkristallsäulen, mittels Türkissteinchen akzentuierende Silberleisten zwischen den Laden, Silber-Balustergalerie mit fünf Götterfiguren, späterer treppenförmiger Abschluss mit Göttin Minerva flankiert von zwei kleinen Kriegerfiguren, darunter eine aus dem 19. Jh. stammende Silberplatte mit Inschrift "Daß iß vor treu"; auf der Innenseite der zentralen Nischentür befindet sich ein rundes goldenes Medaillon unter Bergkristall: umgeben von einem türkisgeschmückten Silberrahmen zeigt es das von Greifen gehaltene kaiserliche Wappen mit der Inschrift IMP. FERD. II VIII. SEPTEMBRIS MDCXXII XIII. MAJUS MDCXXIII. C. P. L. D. O. C., 168 x 100,5 x 31 cm, Alters- und Gebrauchs- spuren. (DOC)
Der dt. Kunsthistoriker Dirk Syndram ("Meisterwerke der Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein" 1996) lässt die Zuordnung der Daten auf der Plakette im Inneren des Kabinettschranks offen - damit letztlich auch die Identität des Schenkers bzw. Beschenkten. Das C. P. L. D. O. C. ist wohl jedenfalls in den ersten drei Buchstaben als Carolus Princeps Liechtenstein zu deuten, so könnte das Ganze etwa heißen "Carolo Princeps Liechtenstein Donatum Ob Curam", also "Dem Fürsten Karl von Liechtenstein wegen der Bemühungen", oder anstatt "cura" "contentio", Eifer und auch Kampf oder etwa "coniunctio", Verbindung, Freundschaft. Karl I. stand dem Haus Habsburg sehr nahe, war Obersthofmeister von Rudolf II. gewesen und unterstützte Ferdinand II.
Die beiden Datierungen beziehen sich auf wichtige Verleihungen des Kaisers Ferdinand II. an Karl I. von Liechtenstein; am 08.09.1622 bekam er von Ferdinand II. den Orden vom Goldenen Vlies und am 16.05.1623 den Lehensbrief über das Fürstentum Jägerndorf.
Prov.:
- Christie’s Amsterdam, Property from the Collection of the Princely House of Liechtenstein, 1. April 2008, lot 411 – dort als spätes 19. Jh. datiert
- Schloss Vaduz, Liechtenstein 1944
- Wien 1930
- Schloss Seebenstein vor 1930
Lit.:
Meisterwerke der Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein, Skulpturen Kunsthandwerk Waffen, Benteli Verlag Bern, 1996
Der dt. Kunsthistoriker Dirk Syndram ("Meisterwerke der Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein" 1996) lässt die Zuordnung der Daten auf der Plakette im Inneren des Kabinettschranks offen - damit letztlich auch die Identität des Schenkers bzw. Beschenkten. Das C. P. L. D. O. C. ist wohl jedenfalls in den ersten drei Buchstaben als Carolus Princeps Liechtenstein zu deuten, so könnte das Ganze etwa heißen "Carolo Princeps Liechtenstein Donatum Ob Curam", also "Dem Fürsten Karl von Liechtenstein wegen der Bemühungen", oder anstatt "cura" "contentio", Eifer und auch Kampf oder etwa "coniunctio", Verbindung, Freundschaft. Karl I. stand dem Haus Habsburg sehr nahe, war Obersthofmeister von Rudolf II. gewesen und unterstützte Ferdinand II.
Die beiden Datierungen beziehen sich auf wichtige Verleihungen des Kaisers Ferdinand II. an Karl I. von Liechtenstein; am 08.09.1622 bekam er von Ferdinand II. den Orden vom Goldenen Vlies und am 16.05.1623 den Lehensbrief über das Fürstentum Jägerndorf.
Prov.: - Christie’s Amsterdam, Property from the Collection of the Princely House of Liechtenstein, 1. April 2008, lot 411 – dort als spätes 19. Jh. datiert
- Schloss Vaduz, Liechtenstein 1944
-Wien 1930
- Schloss Seebenstein vor 1930
Lit.:
Meisterwerke der Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein, Skulpturen Kunsthandwerk Waffen, Benteli Verlag Bern, 1996
Experte: Alexander Doczy
Alexander Doczy
+43-1-515 60-302
alexander.doczy@dorotheum.at
26.04.2017 - 15:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 32.500,-
- Schätzwert:
-
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-
Prunkvoller Renaissance Kabinettschrank,
Österreich oder Böhmen um 1623, schwarz gebeizter politierter Hartbzw. Weichholzkorpus in architekt. Gliederung auf späterem Tischgestell, diverse Laden mit an den Frontseiten angebrachten getriebenen Silberreliefs, diese mit Darstellungen aus der antiken Mythologie, die auf Ovids "Metamorphosen" Bezug nehmen; zentrale Nischentür mit sich dahinter verbergenden Innenschüben, flankiert von gedrehten Berkristallsäulen, mittels Türkissteinchen akzentuierende Silberleisten zwischen den Laden, Silber-Balustergalerie mit fünf Götterfiguren, späterer treppenförmiger Abschluss mit Göttin Minerva flankiert von zwei kleinen Kriegerfiguren, darunter eine aus dem 19. Jh. stammende Silberplatte mit Inschrift "Daß iß vor treu"; auf der Innenseite der zentralen Nischentür befindet sich ein rundes goldenes Medaillon unter Bergkristall: umgeben von einem türkisgeschmückten Silberrahmen zeigt es das von Greifen gehaltene kaiserliche Wappen mit der Inschrift IMP. FERD. II VIII. SEPTEMBRIS MDCXXII XIII. MAJUS MDCXXIII. C. P. L. D. O. C., 168 x 100,5 x 31 cm, Alters- und Gebrauchs- spuren. (DOC)
Der dt. Kunsthistoriker Dirk Syndram ("Meisterwerke der Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein" 1996) lässt die Zuordnung der Daten auf der Plakette im Inneren des Kabinettschranks offen - damit letztlich auch die Identität des Schenkers bzw. Beschenkten. Das C. P. L. D. O. C. ist wohl jedenfalls in den ersten drei Buchstaben als Carolus Princeps Liechtenstein zu deuten, so könnte das Ganze etwa heißen "Carolo Princeps Liechtenstein Donatum Ob Curam", also "Dem Fürsten Karl von Liechtenstein wegen der Bemühungen", oder anstatt "cura" "contentio", Eifer und auch Kampf oder etwa "coniunctio", Verbindung, Freundschaft. Karl I. stand dem Haus Habsburg sehr nahe, war Obersthofmeister von Rudolf II. gewesen und unterstützte Ferdinand II.
Die beiden Datierungen beziehen sich auf wichtige Verleihungen des Kaisers Ferdinand II. an Karl I. von Liechtenstein; am 08.09.1622 bekam er von Ferdinand II. den Orden vom Goldenen Vlies und am 16.05.1623 den Lehensbrief über das Fürstentum Jägerndorf.
Prov.:
- Christie’s Amsterdam, Property from the Collection of the Princely House of Liechtenstein, 1. April 2008, lot 411 – dort als spätes 19. Jh. datiert
- Schloss Vaduz, Liechtenstein 1944
- Wien 1930
- Schloss Seebenstein vor 1930
Lit.:
Meisterwerke der Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein, Skulpturen Kunsthandwerk Waffen, Benteli Verlag Bern, 1996
Der dt. Kunsthistoriker Dirk Syndram ("Meisterwerke der Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein" 1996) lässt die Zuordnung der Daten auf der Plakette im Inneren des Kabinettschranks offen - damit letztlich auch die Identität des Schenkers bzw. Beschenkten. Das C. P. L. D. O. C. ist wohl jedenfalls in den ersten drei Buchstaben als Carolus Princeps Liechtenstein zu deuten, so könnte das Ganze etwa heißen "Carolo Princeps Liechtenstein Donatum Ob Curam", also "Dem Fürsten Karl von Liechtenstein wegen der Bemühungen", oder anstatt "cura" "contentio", Eifer und auch Kampf oder etwa "coniunctio", Verbindung, Freundschaft. Karl I. stand dem Haus Habsburg sehr nahe, war Obersthofmeister von Rudolf II. gewesen und unterstützte Ferdinand II.
Die beiden Datierungen beziehen sich auf wichtige Verleihungen des Kaisers Ferdinand II. an Karl I. von Liechtenstein; am 08.09.1622 bekam er von Ferdinand II. den Orden vom Goldenen Vlies und am 16.05.1623 den Lehensbrief über das Fürstentum Jägerndorf.
Prov.: - Christie’s Amsterdam, Property from the Collection of the Princely House of Liechtenstein, 1. April 2008, lot 411 – dort als spätes 19. Jh. datiert
- Schloss Vaduz, Liechtenstein 1944
-Wien 1930
- Schloss Seebenstein vor 1930
Lit.:
Meisterwerke der Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein, Skulpturen Kunsthandwerk Waffen, Benteli Verlag Bern, 1996
Experte: Alexander Doczy
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kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Antiquitäten - Möbel, Skulpturen, Glas und Porzellan |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 26.04.2017 - 15:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 15.04. - 26.04.2017 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
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