Lot Nr. 1133


Ferdinand Carl Christian Jagemann


Ferdinand Carl Christian Jagemann - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Weimar 1780–1820)
Bildnis Charles Joseph Fürst de Ligne (Brüssel 1735–1814 Wien), signiert, datiert Jagemann 1813, Öl auf Leinwand, 59 x 48,5 cm, gerahmt, (Rei)

Gutachten von Dr. Renate Müller-Krumbach, Weimar Dezember 2016 vorhanden.

Provenienz:
Deutscher Privatbesitz.

Charles-Joseph, 7. Fürst von Ligne, war im 18. Jahrhundert eine bekannte belgische Persönlichkeit. Geboren im wunderschönen Schloss Beloeil, war er Erbe einer der wichtigsten belgischen Adelsfamilien. Da sein Vater Claude Lamoral II. (1685–1766) ein angesehener Feldmarschall des österreichischen Kaiserreiches war, war es vernunftgemäß, dass er in die Fußstapfen seines Vaters trat und selbst eine Militärkarriere begann.
Im Jahr 1758, nachdem er sich im Siebenjährigen Krieg – vor allem in der Schlacht von Kunersdorf – bewiesen hatte, wurde er mit nur 23 Jahren zum Oberst ernannt.

Während der Brabanter Revolution (1789–1790), die versuchte, die Habsburger Herrschaft zu stürzen, blieb die Familie de Ligne dem österreichischen Kaiser gegenüber loyal. Diese Entscheidung führte dazu, dass ihre Güter von den Franzosen in Besitz genommen wurden, nachdem sie ins Exil gezwungen worden waren.

Obwohl ihnen das Familienschloss und ihr Besitz zurückgegeben wurden, beschloss Charles von 1794 an in Wien zu bleiben.
Dort war er vor allem als Schriftsteller und Intellektueller tätig. In Kontakt mit Europas brillantesten Köpfen, tauschte er Briefe und Meinungen mit Kaiserin Katherina der Großen aus, die er während seiner Tätigkeit als Diplomat getroffen hatte, aber auch mit den Philosophen und Schriftstellern Rousseau, Voltaire und Goethe.

Geschätzt für seinen Witz und Charme (schließlich war er auch ein Freund Giacomo Casanovas), war er Stammgast in den Wiener Salons.
Charles ist wahrscheinlich am bekanntesten für seinen Kommentar „Le congrès danse beaucoup, mais il ne marche pas“, („Der Kongress tanzt, aber es geht nicht weiter“) den er in Anbetracht des Wiener Kongresses vom Jahr 1814, seinem Todesjahr, äußerte.

Das vorliegende Bild wurde nur ein Jahr davor, 1813, gemalt. Für dieses späte Porträt wählte de Ligne Ferdinand Jagemann, der ihn schon vorher abgebildet hatte. Ein lebensgroßes Porträt, in dem er an seinem Schreibtisch sitzt, ist im Thieme-Becker vermerkt (Bd. 1, S. 633, Nr. 6), während ein Stich von Karl August Schwerdtgeburth (1785–1878) von einem anderen Brustbild in der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt wird.

Der Fürst von Ligne und seine Frau Prinzessin Franziska von Liechtenstein (1739–1821) liegen auf dem Kahlenberger Friedhof in Wien begraben.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

27.04.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 18.750,-
Schätzwert:
EUR 18.000,- bis EUR 25.000,-

Ferdinand Carl Christian Jagemann


(Weimar 1780–1820)
Bildnis Charles Joseph Fürst de Ligne (Brüssel 1735–1814 Wien), signiert, datiert Jagemann 1813, Öl auf Leinwand, 59 x 48,5 cm, gerahmt, (Rei)

Gutachten von Dr. Renate Müller-Krumbach, Weimar Dezember 2016 vorhanden.

Provenienz:
Deutscher Privatbesitz.

Charles-Joseph, 7. Fürst von Ligne, war im 18. Jahrhundert eine bekannte belgische Persönlichkeit. Geboren im wunderschönen Schloss Beloeil, war er Erbe einer der wichtigsten belgischen Adelsfamilien. Da sein Vater Claude Lamoral II. (1685–1766) ein angesehener Feldmarschall des österreichischen Kaiserreiches war, war es vernunftgemäß, dass er in die Fußstapfen seines Vaters trat und selbst eine Militärkarriere begann.
Im Jahr 1758, nachdem er sich im Siebenjährigen Krieg – vor allem in der Schlacht von Kunersdorf – bewiesen hatte, wurde er mit nur 23 Jahren zum Oberst ernannt.

Während der Brabanter Revolution (1789–1790), die versuchte, die Habsburger Herrschaft zu stürzen, blieb die Familie de Ligne dem österreichischen Kaiser gegenüber loyal. Diese Entscheidung führte dazu, dass ihre Güter von den Franzosen in Besitz genommen wurden, nachdem sie ins Exil gezwungen worden waren.

Obwohl ihnen das Familienschloss und ihr Besitz zurückgegeben wurden, beschloss Charles von 1794 an in Wien zu bleiben.
Dort war er vor allem als Schriftsteller und Intellektueller tätig. In Kontakt mit Europas brillantesten Köpfen, tauschte er Briefe und Meinungen mit Kaiserin Katherina der Großen aus, die er während seiner Tätigkeit als Diplomat getroffen hatte, aber auch mit den Philosophen und Schriftstellern Rousseau, Voltaire und Goethe.

Geschätzt für seinen Witz und Charme (schließlich war er auch ein Freund Giacomo Casanovas), war er Stammgast in den Wiener Salons.
Charles ist wahrscheinlich am bekanntesten für seinen Kommentar „Le congrès danse beaucoup, mais il ne marche pas“, („Der Kongress tanzt, aber es geht nicht weiter“) den er in Anbetracht des Wiener Kongresses vom Jahr 1814, seinem Todesjahr, äußerte.

Das vorliegende Bild wurde nur ein Jahr davor, 1813, gemalt. Für dieses späte Porträt wählte de Ligne Ferdinand Jagemann, der ihn schon vorher abgebildet hatte. Ein lebensgroßes Porträt, in dem er an seinem Schreibtisch sitzt, ist im Thieme-Becker vermerkt (Bd. 1, S. 633, Nr. 6), während ein Stich von Karl August Schwerdtgeburth (1785–1878) von einem anderen Brustbild in der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt wird.

Der Fürst von Ligne und seine Frau Prinzessin Franziska von Liechtenstein (1739–1821) liegen auf dem Kahlenberger Friedhof in Wien begraben.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 27.04.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 15.04. - 27.04.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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