Lot Nr. 1128


Pietro Ayres


Pietro Ayres - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Savigliano 1794–1878 Turin)
“Bildnis der Adele Elisabeth von Frantzius, geborene Ritt”, rückseitig alt betitelt und bezeichnet gemalt nach dem Leben von Pedro Ayres 1821, Öl auf Leinwand, 84 x 64,5 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
Privatbesitz Deutschland.

Pietro Ayres’ Karriere, welche mit einfacher Portraitmalerei in seiner Heimatstadt Savigliano begonnen hatte, änderte sich dramatisch, als er 1812 an Napoleons Russlandfeldzug teilnahm. Ayres ließ sich in Moskau als Hofmaler des Zaren Alexander I. nieder, bevor er 1815 nach Warschau zog, um in den Dienst von Stanisław Kostka Potocki zu treten.

Das vorliegende Portrait entstand kurz nachdem Ayres den Polnischen Hof 1820 verlassen hatte, vielleicht in Danzig, wo die Dargestellte, Adele Elisabeth von Frantzius (1796-1881), mit ihrem Mann Friedrich Wilhelm lebte. Adele wurde in St. Petersburg geboren, als Tochter von Augustin Christian Ritt (1765-1799), welcher selbst als Miniaturmaler am Hof des Zaren Paul I. gearbeitet hatte. Nach dem frühzeitigen Tod ihres Vaters im Jahr 1799, zog sie mit ihrer Mutter, im zarten Alter von nur 3 Jahren, zurück nach Deutschland. Erst nach ihrer Heirat mit dem Sohn des reichsten Händlers von Danzig kam sie 1816 zurück in den Osten. Obwohl Ritt und Ayres nicht gleichzeitig am Hof gearbeitet hatten, ist es sehr wahrscheinlich, dass letzterer von seinem Vorgänger und dessen Familie gehört hatte, da Ritts Frau, Charlotte, in ihrer Jugend als eine der schönsten Frauen von St. Petersburg gegolten hatte. Von einem Portrait Charlottes, gemalt von niemand Geringerem als Elisabeth Vigée-Lebrun (1755-1842) in Person, ist erkennbar, dass Adele sehr nach ihrer Mutter geriet; beide haben dieselben feinen Gesichtszüge.

Durch seine Erlebnisse unter dem russischen und polnischen Adel bereichert, kehrte Ayres nach Italien zurück, wo er zum Hofmaler von Karl Albert König von Sardinien und Herzog von Savoyen (1798-1849) ernannt wurde. Ayres arbeitete fortan als Portraitmaler für die Turiner Oberschicht, malte aber auch einige Fresken in den Schlössern von Racconigi oder Pollenzo sowie in Kirchen in und um Turin.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

27.04.2017 - 18:00

Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 15.000,-

Pietro Ayres


(Savigliano 1794–1878 Turin)
“Bildnis der Adele Elisabeth von Frantzius, geborene Ritt”, rückseitig alt betitelt und bezeichnet gemalt nach dem Leben von Pedro Ayres 1821, Öl auf Leinwand, 84 x 64,5 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
Privatbesitz Deutschland.

Pietro Ayres’ Karriere, welche mit einfacher Portraitmalerei in seiner Heimatstadt Savigliano begonnen hatte, änderte sich dramatisch, als er 1812 an Napoleons Russlandfeldzug teilnahm. Ayres ließ sich in Moskau als Hofmaler des Zaren Alexander I. nieder, bevor er 1815 nach Warschau zog, um in den Dienst von Stanisław Kostka Potocki zu treten.

Das vorliegende Portrait entstand kurz nachdem Ayres den Polnischen Hof 1820 verlassen hatte, vielleicht in Danzig, wo die Dargestellte, Adele Elisabeth von Frantzius (1796-1881), mit ihrem Mann Friedrich Wilhelm lebte. Adele wurde in St. Petersburg geboren, als Tochter von Augustin Christian Ritt (1765-1799), welcher selbst als Miniaturmaler am Hof des Zaren Paul I. gearbeitet hatte. Nach dem frühzeitigen Tod ihres Vaters im Jahr 1799, zog sie mit ihrer Mutter, im zarten Alter von nur 3 Jahren, zurück nach Deutschland. Erst nach ihrer Heirat mit dem Sohn des reichsten Händlers von Danzig kam sie 1816 zurück in den Osten. Obwohl Ritt und Ayres nicht gleichzeitig am Hof gearbeitet hatten, ist es sehr wahrscheinlich, dass letzterer von seinem Vorgänger und dessen Familie gehört hatte, da Ritts Frau, Charlotte, in ihrer Jugend als eine der schönsten Frauen von St. Petersburg gegolten hatte. Von einem Portrait Charlottes, gemalt von niemand Geringerem als Elisabeth Vigée-Lebrun (1755-1842) in Person, ist erkennbar, dass Adele sehr nach ihrer Mutter geriet; beide haben dieselben feinen Gesichtszüge.

Durch seine Erlebnisse unter dem russischen und polnischen Adel bereichert, kehrte Ayres nach Italien zurück, wo er zum Hofmaler von Karl Albert König von Sardinien und Herzog von Savoyen (1798-1849) ernannt wurde. Ayres arbeitete fortan als Portraitmaler für die Turiner Oberschicht, malte aber auch einige Fresken in den Schlössern von Racconigi oder Pollenzo sowie in Kirchen in und um Turin.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 27.04.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 15.04. - 27.04.2017

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