(Flörsheim 1718–1791 Frankfurt am Main)
Gebirgige Flusslandschaft
Öl auf Leinwand, 72 x 142 cm, gerahmt

Wir danken Gerhard Kölsch für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach der Untersuchung des Originals (Schriftverkehr). Christian Georg Schütz malte eine Reihe bestehend aus 15 Supraporten und Kaminumfassungen, die vom Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt für das Schloss Wilhelmstal in Auftrag gegeben wurden. Dieser Auftrag ist gut belegt. Die letzte Lieferung erfolgte im Jahr 1752. Eine dieser Supraporten ist dem vorliegendem Gemälde sehr ähnlich, sowohl in der Komposition als auch hinsichtlich der vorgesehenen Stelle (Öl auf Leinwand, 79,3 x 111 cm, Museumslandschaft Hessen Kassel, Schloss Wilhelmshöhe (Depot), Inv.Nr. 1.1.139). Das vorliegende Gemälde, das möglicherweise ursprünglich einen geschweiften oberen Bildrand hatte, war auch als Supraporte gedacht. Die Version für Wilhelmstal weist jedoch in der Architektur rechts weniger Medaillons auf und ist auch weniger detailreich. Nachdem Gerhard Kölsch persönlich beide Versionen untersucht hat, datierte er das vorliegende Gemälde auf circa 1752. Möglicherweise handelt es sich um eine Variation des Auftrags für Wilhelmstal, das Originalkonzept wurde jedoch für ein breiteres Format überarbeitet. Beide Gemälde zeichnen sich jedoch durch ein italienisches Gefühl aus und geben den Einfluss der italienischen Vedutenmalerei auf Schütz’ frühen Werke wieder. In beiden Gemälden sind Details wie die Statue oder architektonische Elemente direkt durch einen Stich inspiriert (zweites Blatt der Reihe Racolta di 12 paesi inventate e dipinte dal celebre Marco Ricci, Giuliano Giampiccoli nach Marco Ricci, um 1740/50, British Museum, London, 31,8 x 43,1 cm, Inv.Nr. 1951,0714.286).