Lot Nr. 76 -


Jan Brueghel II.


Jan Brueghel II. - Alte Meister

(Antwerpen 1601–1678)
Diana und ihre Fische fangenden Nymphen,
Öl auf Holz, 51 x 82 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Viktor Mautner-Markhof (1865–1919), Wien;
dessen Auktion, Glückselig, Wien, 1927;
Sammlung Ludwig von Kuffner (1852–1937), Wien;
Auktion Albert und Samuel Kende, Wien, 11 November 1937, Lot 218 (als Hendrik van Balen und Jan Brueghel I.);
Privatsammlung, Frankreich

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Ein schriftliches Gutachten liegt vor.

Ertz schreibt: „Der Betrachter blickt in leichter Aufsicht in eine Waldschneise, die sich einen Bach entlang orthogonal in den Bildraum erstreckt. Über die gesamte Breite des Vordergrundes spannt sich eine Bodenzone – einer Bühne gleich – auf der die Handlung spielt sowie liegende Jagdrequisiten und tote Tiere ausgebreitet sind. Beidseitig wird dieser Bühnenraum über die gesamte Bildhöhe hinweg von jeweils einem dicken Eichenstamm begrenzt, so dass sich für den Betrachter eine ’Schaukasten-Konstruktion‘ ergibt, durch die er das ‚Schauspiel‘ betrachten kann. Die Hauptpersonen sind drei Frauengestalten. Sie leeren im rechten Teil des Vordergrundes ein reich mit Süßwasserfischen gefülltes Netz auf den Erdboden. Zu erkennen sind Aale, Krebse, Plötzen und andere Weißfische sowie ein großer Hecht. Die rechts stehende Nymphe, die das Netz in Händen hält, um es auszuleeren, ist nackt. Ihr gegenüber hält eine halbnackte Kniende, in ein rotes Gewand gehüllt, das nur ihren Unterkörper bedeckt, einen Karpfen in Händen. Dahinter eine Frau in braunem Gewand, das ihren Oberkörper frei lässt, die mit dem Köcher voller Pfeile auf dem Rücken als Personifikation der Göttin Diana zu deuten ist. Um diese Frauengruppe sind fünf Jagdhunde verteilt, teils ruhig liegend oder stehend, teils auf die Aktion der Frauen oder die Fische reagierend. An den Ästen des Baumes rechts hängen die Jagdutensilien der Nymphen: Bogen, Köcher mit Pfeilen, Jagdhörner und Taschen sowie ein rotes Tuch. Nach links hin liegt im Vordergrund neben den Fischen weitere Jagdbeute: Vögel aller Art, Rebhühner, Fasane und vor dem linken Baum Singvögel, Hasen, ein Wolf, ein Reh, Fasan und Reiher. Über einen Ast des linken Baumes ist ein totes Reh gelegt. Eine lange Lanze vervollständigt neben anderen Jagdgeräten zu den Wurzeln des Baumes die Jagdausrüstung der Jägerinnen, von denen sich aus dem Gefolge der Diana fünf weitere am Ufer des seichten Gewässers rechts im Mittelgrund erholen, während zwei weitere nackt im Wasser stehend, ein Netz zum Fischfang auswerfen. Im Wasser sind Hunde zu erkennen, die dem Jagdvorgang folgen. Der von Wipfeln des teils herbstrot gefärbten Blattbewuchses freigelassene Himmelsraum in der Höhe der Komposition ist hell von einer diffusen, nicht sichtbaren Lichtquelle erleuchtet“.

Das vorliegende Gemälde datiert Ertz in das Ende der 1620er-Jahre. Er vergleicht es mit folgenden Gemälden Jan Brueghels II.:

1. Dianas Nymphen nach der Jagd (Deutsche Privatsammlung, Ende der 1620er-Jahre);
2. Das Reiherrupfen (deutsche Privatsammlung, datiert 1627);
3. Diana und ihre Nymphen beim Bade (französische Privatsammlung, Ende der 1620er-Jahre)

Die Figuren schreibt Ertz einem bisher unbekannten Mitarbeiter aus der Werkstatt von Hendrick van Balen zu.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

25.04.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 62.291,-
Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-

Jan Brueghel II.


(Antwerpen 1601–1678)
Diana und ihre Fische fangenden Nymphen,
Öl auf Holz, 51 x 82 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Viktor Mautner-Markhof (1865–1919), Wien;
dessen Auktion, Glückselig, Wien, 1927;
Sammlung Ludwig von Kuffner (1852–1937), Wien;
Auktion Albert und Samuel Kende, Wien, 11 November 1937, Lot 218 (als Hendrik van Balen und Jan Brueghel I.);
Privatsammlung, Frankreich

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Ein schriftliches Gutachten liegt vor.

Ertz schreibt: „Der Betrachter blickt in leichter Aufsicht in eine Waldschneise, die sich einen Bach entlang orthogonal in den Bildraum erstreckt. Über die gesamte Breite des Vordergrundes spannt sich eine Bodenzone – einer Bühne gleich – auf der die Handlung spielt sowie liegende Jagdrequisiten und tote Tiere ausgebreitet sind. Beidseitig wird dieser Bühnenraum über die gesamte Bildhöhe hinweg von jeweils einem dicken Eichenstamm begrenzt, so dass sich für den Betrachter eine ’Schaukasten-Konstruktion‘ ergibt, durch die er das ‚Schauspiel‘ betrachten kann. Die Hauptpersonen sind drei Frauengestalten. Sie leeren im rechten Teil des Vordergrundes ein reich mit Süßwasserfischen gefülltes Netz auf den Erdboden. Zu erkennen sind Aale, Krebse, Plötzen und andere Weißfische sowie ein großer Hecht. Die rechts stehende Nymphe, die das Netz in Händen hält, um es auszuleeren, ist nackt. Ihr gegenüber hält eine halbnackte Kniende, in ein rotes Gewand gehüllt, das nur ihren Unterkörper bedeckt, einen Karpfen in Händen. Dahinter eine Frau in braunem Gewand, das ihren Oberkörper frei lässt, die mit dem Köcher voller Pfeile auf dem Rücken als Personifikation der Göttin Diana zu deuten ist. Um diese Frauengruppe sind fünf Jagdhunde verteilt, teils ruhig liegend oder stehend, teils auf die Aktion der Frauen oder die Fische reagierend. An den Ästen des Baumes rechts hängen die Jagdutensilien der Nymphen: Bogen, Köcher mit Pfeilen, Jagdhörner und Taschen sowie ein rotes Tuch. Nach links hin liegt im Vordergrund neben den Fischen weitere Jagdbeute: Vögel aller Art, Rebhühner, Fasane und vor dem linken Baum Singvögel, Hasen, ein Wolf, ein Reh, Fasan und Reiher. Über einen Ast des linken Baumes ist ein totes Reh gelegt. Eine lange Lanze vervollständigt neben anderen Jagdgeräten zu den Wurzeln des Baumes die Jagdausrüstung der Jägerinnen, von denen sich aus dem Gefolge der Diana fünf weitere am Ufer des seichten Gewässers rechts im Mittelgrund erholen, während zwei weitere nackt im Wasser stehend, ein Netz zum Fischfang auswerfen. Im Wasser sind Hunde zu erkennen, die dem Jagdvorgang folgen. Der von Wipfeln des teils herbstrot gefärbten Blattbewuchses freigelassene Himmelsraum in der Höhe der Komposition ist hell von einer diffusen, nicht sichtbaren Lichtquelle erleuchtet“.

Das vorliegende Gemälde datiert Ertz in das Ende der 1620er-Jahre. Er vergleicht es mit folgenden Gemälden Jan Brueghels II.:

1. Dianas Nymphen nach der Jagd (Deutsche Privatsammlung, Ende der 1620er-Jahre);
2. Das Reiherrupfen (deutsche Privatsammlung, datiert 1627);
3. Diana und ihre Nymphen beim Bade (französische Privatsammlung, Ende der 1620er-Jahre)

Die Figuren schreibt Ertz einem bisher unbekannten Mitarbeiter aus der Werkstatt von Hendrick van Balen zu.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 25.04.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 15.04. - 25.04.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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