1.: Im Hochland von Neuguinea (Mount-Hagen-Gebiet) werden solche Muschel-Scheiben als Schmuck getragen, sie stellen aber darüber hinaus auch Wert-Gegenstände dar, die bei Brautpreis-Verhandlungen oder anderen zeremoniellen Transaktionen zwischen den Papua-Klans getauscht werden (wie ‘Geld’). Man nennt diese Stücke ‘Kina-Muscheln’. Dafür wurden die Schalen der Perl-Muschel (oder Perl-Auster) von den Küsten-Regionen Neuguineas weit ins Hochland verhandelt. Dort wurden sie in die gewünschte Form geschliffen, zum Tragen gelocht und verziert. Üblicherweise wurden diese Muschel-Scheiben in eigenen Taschen aus Rinde oder Blättern aufbewahrt. Vorliegende ‘Kina-Muschel’ ist sehr alt. Man sieht es an den ‘weich’ ausgeschliffenen Trage-Löchern links und rechts oben. Rund um den Hals-Ausschnitt verlaufen punktförmige Zier-Linien. Ein gutes, altes Stück, mit nur kleinen Schäden (ein Loch in der mittleren Fläche und minimale Ausbrüche an den Rändern). H: ca. 17 cm; B: 23 cm. Um 1900 oder früher. Übrigens: Nach diesen ‘Kina-Muscheln’ wurde auch das moderne Geld des Staates Papua-Niugini ‘Kina’ benannt.

2.: Zwei alte Steinäxte aus Neuguinea. Jeweils mit glatt geschliffenen Stein-Klingen: Die eine Klinge besteht aus schwarzem, die andere aus dunklem, grau-grünlichem Stein. Beide Stein-Klingen sind in Kniestiel-Schäftung, mittels Holzkeilen, schwarzem Baumharz und einer festen, dekorativen Rattan-Bindung gut in ihre Holz-Schäfte montiert. Alle sichtbaren Holz-Teile beider Steinbeile tragen eine gute Patina durch längeren Gebrauch. Kleine Abbrüche an den Stein-Klingen beweisen eine langzeitlich Verwendung dieser interessanten Werkzeuge.

Die drei kleinen, gebohrten Löcher durch die Holz-Schäfte sind sekundär und stammen vom derzeitigen Eigentümer, für die Präsentation beider Objekte an der Wand seiner Wohnung. L: 39 cm und 40 cm; B: 25 cm und 30 cm (die Quer-Teile mit Klingen).
Beide Steinäxte: 1. Hälfte 20. Jh. oder früher. (ME)

Provenienz:
Privatsammlung eines österreichischen Reisenden.