Indonesien, Borneo, Kalimantan: Eine sehr alte Figur der Ngadju-Dayak, genannt ‘Hampatong’ oder ‘Sapundu’.
Indonesien, Borneo, Kalimantan: Eine sehr alte Figur der Ngadju-Dayak, genannt ‘Hampatong’ oder ‘Sapundu’.
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Eine seiner letzten großen Reisen führte Heinrich Harrer (1912–2006), den berühmten österreichischen Bergsteiger, Reisenden und Schriftsteller, nach Borneo. Im Jahr 1972 durchquerte Harrer die Insel Borneo von Norden nach Süden und gab 1988 darüber das Buch ‘Borneo’ heraus.
Während seiner Borneo-Durchquerung hat Heinrich Harrer auch viele Figuren und Objekte der verschiedenen Dayak-Stämme erworben und gesammelt. Einiges davon hat er nach seiner Rückkehr auch privat verkauft.
Wie die vorliegende, alte ‘Hampatong-Figur’ von den Ngadju-Dayak, Zentral-Borneo. Dieser ‘Harrer-Hampatong’ besteht aus sehr hartem, schwerem Eisenholz und ist wohl der obere, beschnitzte Teil eines ursprünglich wesentlich höheren Opfer-Pfahls, genannt ‘Sapundu’. An solche ‘Sapundu-Opferpfähle’ haben die Ngadju-Dayak jene Wasserbüffel angebunden, die während ihrer ‘Tiwah-Totenfeste’ geopfert worden sind.
Zentral sitzt auf diesem ‘Sapundu-Pfahl’ eine rundplastische Figur mit einem Monster- oder Dämonen-Gesicht, hervorquellenden Augen, breiter Nase, offenem Mund mit seitlichen Fangzähnen und mit herausgestreckter Zunge. Die Figur hält mit ihrer linken Hand ein Kind vor sich, an Brust und Bauch gedrückt. Das Kind ist verkehrt dargestellt, der Kopf ist unten, Knie und Unterschenkel des Kindes hängen über den Schultern des ‘Monsters’. Mit seiner rechten Hand hält die zentrale Figur ein Krokodil auf ihrem Rücken.
Auf dem Kopf trägt das ‘Monster’ einen aufwändig geschnitzten Aufsatz mit kurvigen, frei stehenden Blättern. Das ist wohl eine bildhafte Anspielung auf den ‘Welten-’ und ‘Lebens-Baum’, der in der Vorstellung der Ngadju-Dayak die Ober-, Mittel- und Unterwelt miteinander verbindet. In diesem Bereich sind trockene Reste einer frühen Überwucherung des Stückes durch Urwald-Pflanzen vorhanden (solche Pfähle standen lange Zeit im Freien!).
Ein sehr interessantes Stück der Dayak-Kunst, in bester Qualität! Mit Witterungs-Erosionen, altersbedingten Abbrüchen und Rissen, sowie mit einer tiefen, alten Patina.
H: 104 cm; DM: ca. 17 cm (Schnittstelle unten).
19. Jh. bis um 1900. (ME)
Provenienz:
Deutsche Sammlung.
Lit.:
‘Borneo’ von Heinrich Harrer, Abb. S. 35;
‘Hornbill and Dragon’ von Bernard Sellato, Abb. 465.
Experte: Prof. Erwin Melchardt
Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465
erwin.melchardt@dorotheum.at
06.04.2017 - 15:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 3.750,-
- Rufpreis:
-
EUR 3.000,-
Indonesien, Borneo, Kalimantan: Eine sehr alte Figur der Ngadju-Dayak, genannt ‘Hampatong’ oder ‘Sapundu’.
Eine seiner letzten großen Reisen führte Heinrich Harrer (1912–2006), den berühmten österreichischen Bergsteiger, Reisenden und Schriftsteller, nach Borneo. Im Jahr 1972 durchquerte Harrer die Insel Borneo von Norden nach Süden und gab 1988 darüber das Buch ‘Borneo’ heraus.
Während seiner Borneo-Durchquerung hat Heinrich Harrer auch viele Figuren und Objekte der verschiedenen Dayak-Stämme erworben und gesammelt. Einiges davon hat er nach seiner Rückkehr auch privat verkauft.
Wie die vorliegende, alte ‘Hampatong-Figur’ von den Ngadju-Dayak, Zentral-Borneo. Dieser ‘Harrer-Hampatong’ besteht aus sehr hartem, schwerem Eisenholz und ist wohl der obere, beschnitzte Teil eines ursprünglich wesentlich höheren Opfer-Pfahls, genannt ‘Sapundu’. An solche ‘Sapundu-Opferpfähle’ haben die Ngadju-Dayak jene Wasserbüffel angebunden, die während ihrer ‘Tiwah-Totenfeste’ geopfert worden sind.
Zentral sitzt auf diesem ‘Sapundu-Pfahl’ eine rundplastische Figur mit einem Monster- oder Dämonen-Gesicht, hervorquellenden Augen, breiter Nase, offenem Mund mit seitlichen Fangzähnen und mit herausgestreckter Zunge. Die Figur hält mit ihrer linken Hand ein Kind vor sich, an Brust und Bauch gedrückt. Das Kind ist verkehrt dargestellt, der Kopf ist unten, Knie und Unterschenkel des Kindes hängen über den Schultern des ‘Monsters’. Mit seiner rechten Hand hält die zentrale Figur ein Krokodil auf ihrem Rücken.
Auf dem Kopf trägt das ‘Monster’ einen aufwändig geschnitzten Aufsatz mit kurvigen, frei stehenden Blättern. Das ist wohl eine bildhafte Anspielung auf den ‘Welten-’ und ‘Lebens-Baum’, der in der Vorstellung der Ngadju-Dayak die Ober-, Mittel- und Unterwelt miteinander verbindet. In diesem Bereich sind trockene Reste einer frühen Überwucherung des Stückes durch Urwald-Pflanzen vorhanden (solche Pfähle standen lange Zeit im Freien!).
Ein sehr interessantes Stück der Dayak-Kunst, in bester Qualität! Mit Witterungs-Erosionen, altersbedingten Abbrüchen und Rissen, sowie mit einer tiefen, alten Patina.
H: 104 cm; DM: ca. 17 cm (Schnittstelle unten).
19. Jh. bis um 1900. (ME)
Provenienz:
Deutsche Sammlung.
Lit.:
‘Borneo’ von Heinrich Harrer, Abb. S. 35;
‘Hornbill and Dragon’ von Bernard Sellato, Abb. 465.
Experte: Prof. Erwin Melchardt
Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465
erwin.melchardt@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Tribal Art - Afrika, Orient, Asien, Indonesien, Ozeanien |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 06.04.2017 - 15:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 01.04. - 06.04.2017 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
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