Plastische, dreidimensionale Figuren der Lega, aus dem Osten des Kongo, sind sehr selten. Sie stellen wichtige Ahnen dar und werden hauptsächlich bei Initiations-Riten verwendet.

Die hier präsentierte, männliche Figur ist aus hartem, hellbraunem Holz geschnitzt und ursprünglich schwarz gefärbt. Sie zeigt ein ’klassisches’, herzförmig nach innen gewölbtes Lega-Gesicht, ganz mit weißer Kaolin-Erde belegt. Mit charakteristischen, erhabenen Kaffeebohnen-Augen, langer, flacher Nase und kleinem Mund. Die ‘hängenden’ Schultern sind breit, mit kurzen, abstehenden ’Stummel-Armen’ darunter. Über Brust und Bauch verläuft eine senkrechte Reihe von Zier-Narben, bis zum betonten Nabel. Die Beine sind kurz und geknickt, und die relativ großen Füße stehen fest auf dem Boden.

Ein sichtlich sehr altes Objekt, mit einigen zarten, oberflächlichen Alters-Rissen, Farbabrieb an exponierten Stellen und Kanten durch langzeitlichen Gebrauch, sowie mit einer sehr guten, alten Glanz-Patina auf allen, ursprünglich schwarz gefärbten Flächen. Ein seltenes Stück, in sehr gutem Zustand. Inventar-Nummer einer Sammlung, in weißer Schrift, am linken Fuß außen, unten.
Maße: 30,5 cm x 9 cm x ca. 8 cm.
Um 1900 bis 1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Südafrikanische Privatsammlung.

Lit.:
‘The Tribal Arts of Africa’ von Jean-Baptiste Bacquart, S. 148. Abb. 2;
‘L’art des Lega’, Katalog Musée du Quai Branly Paris, Abb. 40, 41, 112, 121, 136, 137;
‘Joyaux Lega’ von Benoit Rousseau, Abb. 13, 16, 23.