Solche kleinere Ausweis-Masken, ‘Lukwakongo’ genannt, werden von Mitgliedern des ‘Bwami-Bundes’ der Lega, im Osten der Kongo, nicht vor dem Gesicht getragen. Jedes Mitglied des ‘Bwami’ hat eine ‘Lukwakongo-Maske’. Sie werden auf dem Oberarm oder an der Schläfe getragen. Auch bei Zusammenkünften des ‘Bwami-Bundes’ werden diese kleinen Ausweis-Masken an hölzerne Zäune gebunden. So sieht jeder Besucher gleich, wer bereits anwesend ist. Diese kleinen Ausweis-Masken geben auch Hinweise auf den Rang des Besitzers innerhalb des ‘Bwami-Bundes’ und nach dem Tod ihres Besitzers wird die ‘Lukwakongo-Maske’ auf sein Grab gelegt. Vorliegende ‘Lukwakongo-Maske’ ist aus mittelschwerem, braunem Holz geschnitzt und zeigt die typische Form der Lega-Masken: oval, mit einem herzförmigen, konkav nach innen gewölbten Gesicht, erhabenen Kaffeebohnen-Augen, mit langer, flacher Nase mit einer gekerbten Mittel-Linie über einem kleinen, offenen Mund. Das Herz-Gesicht war ursprünglich mittels Kaolin-Erde weiß, der äußere Rand, Stirn und Kinn-Partie waren schwarzbraun gefärbt. Ein Stück mit altersbedingtem Farbabrieb, kleinen, alten Abbrüchen am hinteren Maskenrand oben und unten, einem zarten Riss vorne oben, bis zum linken Auge, sowie mit einer guten Glanz-Patina auf allen Seiten.
H: 20,5 cm; B: 11,5 cm.
1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Südafrikanische Privatsammlung.

Lit.:
‘Joyaux Lega’ von Benoit Rousseau, Abb. S. 32, Abb. 2, 3, 6;
‘L’art des Lega’ Katalog Musée du Quai Branly Paris, Abb. 155, 156.