Lot Nr. 156


Songye, DR Kongo: Eine kleine, männliche Kraft-Figur ‘Nkisi’, mit schwarzem Hörnchen auf dem Kopf, Halskette und Ziernagel. Stil: Kalebwe.


Songye, DR Kongo: Eine kleine, männliche Kraft-Figur ‘Nkisi’, mit schwarzem Hörnchen auf dem Kopf, Halskette und Ziernagel. Stil: Kalebwe. - Tribal Art

Eine kleine, stilistisch sehr gut und typisch gearbeitete Kraft-Figur ‘Nkisi’, von den Songye im Südosten des zentralen Kongo. ‘Nkisi’ sind Kraft- und Schutz-Skulpturen, die vor Krankheiten, Hexerei, Diebstahl und allgemeinem Unglück schützen, sowie Geburten erleichtern sollen. Sie werden auch für Orakel und Wahrsagerei verwendet. Ihre eigene, innere ‘Kraft’ wird erst durch den ‘Nganga’ (Priester, Wahrsager, Heiler) aktiviert, indem er ‘magisches Material’ (Erde, Pflanzen und andere Substanzen) rituell in Vertiefungen auf dem Scheitel, dem Bauch oder in Gürteln am ‘Nkisi’ anbringt und ihn damit ’weiht’. Es gibt über einen Meter große ‘Nkisi-Skulpturen’, die ganze Dorf-Gemeinschaften beschützen, und es gibt kleinere ‘Nkisi-Figuren’ für den individuellen Schutz einzelner Personen - wie die hier präsentierte:
Dieser typische, männliche ‘Nkisi’ besteht aus hartem, hellem Holz und ist im ‘klassischen’ Kalebwe-Stil geschnitzt. Sein Kopf ist breit und der Gesichtsteil läuft, unter weit ausladenden Augenbrauen-Bögen, dreieckig auf ein spitzes Kinn zu. Die Augen treten geschlitzt hervor, die Nase ist breit, der Mund offen und mit dem Kinn nach vorne gezogen. Auf dem Scheitel trägt der ‘Nkisi’ ein kleines, schwarzes, ursprünglich mit ‘magischem Material’ gefülltes Antilopen-Hörnchen (einer Dik-Dik-Antilope) in eine Vertiefung gesteckt. Seine Halskette besteht aus großen, alten, weißen und blauen Glasperlen. Die Arme sind frei vom Körper und abgewinkelt gestaltet. Seine poroportional großen Hände halten den weit vorspringenden Bauch, auf dem sich in der Höhe des Nabels auch eine Vertiefung für ‘magisches Material’ befindet. Sie ist durch einen Ziernagel verschlossen. Die Figur steht mit kurzen Beinen und großen Füßen auf einem hohen, runden, mitgeschnitzten Sockel. Ursprünglich trug diese Figur ab der Knie-Höhe wohl eine Art’Rock’ (oder ein Tierfell). Daher zeigt der untere Teil das blanke, helle Holz. Der obere Teil, bis an die Knie, war möglicherweise schon von Anfang an dunkler gefärbt oder er wurde durch intensivem Gebrauch dunkel patiniert. Jetzt zeigt dieser obere Teil eine dunkelbraune bis schwarze, teils glänzende und krustige Patina, mit Resten von Beopferungen durch Rotholz-Pulver und Palmöl. Ein Riss am Sockel vorne, sowie Farbabrieb an Kanten, durch längeren Gebrauch. Sonst keine Schäden.

Mit einer Herkunfts-Beschreibung an der Unterseite des schwarzen Extra-Sockels: ‘from Oltay collection, auctioned in Nizza, bought from Hannes Harrs 1980’.
H: 25 cm.
1. Hälfte bis Mitte 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Südafrikanische Privatsammlung.

Lit.:
‘Songye’ von Francois Neyt, Abb. 126, 130, 138, 158 A, 178, 243, 252, 261 (Stil-Vergleiche).

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

06.04.2017 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 8.750,-
Rufpreis:
EUR 400,-

Songye, DR Kongo: Eine kleine, männliche Kraft-Figur ‘Nkisi’, mit schwarzem Hörnchen auf dem Kopf, Halskette und Ziernagel. Stil: Kalebwe.


Eine kleine, stilistisch sehr gut und typisch gearbeitete Kraft-Figur ‘Nkisi’, von den Songye im Südosten des zentralen Kongo. ‘Nkisi’ sind Kraft- und Schutz-Skulpturen, die vor Krankheiten, Hexerei, Diebstahl und allgemeinem Unglück schützen, sowie Geburten erleichtern sollen. Sie werden auch für Orakel und Wahrsagerei verwendet. Ihre eigene, innere ‘Kraft’ wird erst durch den ‘Nganga’ (Priester, Wahrsager, Heiler) aktiviert, indem er ‘magisches Material’ (Erde, Pflanzen und andere Substanzen) rituell in Vertiefungen auf dem Scheitel, dem Bauch oder in Gürteln am ‘Nkisi’ anbringt und ihn damit ’weiht’. Es gibt über einen Meter große ‘Nkisi-Skulpturen’, die ganze Dorf-Gemeinschaften beschützen, und es gibt kleinere ‘Nkisi-Figuren’ für den individuellen Schutz einzelner Personen - wie die hier präsentierte:
Dieser typische, männliche ‘Nkisi’ besteht aus hartem, hellem Holz und ist im ‘klassischen’ Kalebwe-Stil geschnitzt. Sein Kopf ist breit und der Gesichtsteil läuft, unter weit ausladenden Augenbrauen-Bögen, dreieckig auf ein spitzes Kinn zu. Die Augen treten geschlitzt hervor, die Nase ist breit, der Mund offen und mit dem Kinn nach vorne gezogen. Auf dem Scheitel trägt der ‘Nkisi’ ein kleines, schwarzes, ursprünglich mit ‘magischem Material’ gefülltes Antilopen-Hörnchen (einer Dik-Dik-Antilope) in eine Vertiefung gesteckt. Seine Halskette besteht aus großen, alten, weißen und blauen Glasperlen. Die Arme sind frei vom Körper und abgewinkelt gestaltet. Seine poroportional großen Hände halten den weit vorspringenden Bauch, auf dem sich in der Höhe des Nabels auch eine Vertiefung für ‘magisches Material’ befindet. Sie ist durch einen Ziernagel verschlossen. Die Figur steht mit kurzen Beinen und großen Füßen auf einem hohen, runden, mitgeschnitzten Sockel. Ursprünglich trug diese Figur ab der Knie-Höhe wohl eine Art’Rock’ (oder ein Tierfell). Daher zeigt der untere Teil das blanke, helle Holz. Der obere Teil, bis an die Knie, war möglicherweise schon von Anfang an dunkler gefärbt oder er wurde durch intensivem Gebrauch dunkel patiniert. Jetzt zeigt dieser obere Teil eine dunkelbraune bis schwarze, teils glänzende und krustige Patina, mit Resten von Beopferungen durch Rotholz-Pulver und Palmöl. Ein Riss am Sockel vorne, sowie Farbabrieb an Kanten, durch längeren Gebrauch. Sonst keine Schäden.

Mit einer Herkunfts-Beschreibung an der Unterseite des schwarzen Extra-Sockels: ‘from Oltay collection, auctioned in Nizza, bought from Hannes Harrs 1980’.
H: 25 cm.
1. Hälfte bis Mitte 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Südafrikanische Privatsammlung.

Lit.:
‘Songye’ von Francois Neyt, Abb. 126, 130, 138, 158 A, 178, 243, 252, 261 (Stil-Vergleiche).

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Tribal Art - Afrika, Orient, Asien, Indonesien, Ozeanien
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 06.04.2017 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 01.04. - 06.04.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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