Die Niabwa sind eine kleine Volksgruppe in der westlichen, zentralen Elfenbeinküste. Nachbarn der Ngere und der Bete (manche halten die Niabwa für einen Unterstamm der Bete).

Die vorliegende, große Maske wird den Niabwa zugeschrieben. Es ist eine Komposit-Maske, aus Teilen des menschlichen Gesichtes und von Tieren zusammengestellt. Mit zwei Hörnen oben, an denen eine Glocke hängt, und einer gewölbten Stirn, die mit Streifen aus Messing-Ziernägeln besetzt ist. Darunter liegen die leicht geschwungenen, geschlitzten Augen. Von beiden Wangen treten zwei große, ebenfalls mit Ziernägeln besetzte ‘Hauer’ (eines Warzenschweins?) weit bis über die äußerst breite Nase nach vorne. Der breite, ursprünglich mit Tierfell umrandete Mund trägt einen unteren, beweglichen Klapp-Kiefer und zwei Zahnreihen aus eingesetzten Eisen-Stiften. Von den Wangen bis unter das runde Kinn ist die Maske mit einem Stoff-Streifen mit vielen Tierzähnen, Glocken und geschnitzten Knochen-Spitzen behängt. Ein expressiv-aggressiv wirkendes Stück, aus hartem, schwerem, hellem Holz geschnitzt und an der Vorderseite schwarz gefärbt. Ganz im Stil dieser Stammes-Gruppe (Niabwa, Bete, Ngere, Kran u. a.) in der zentralen Elfenbeinküste. Mit zwei minimalen Abbrüchen am hinteren Rand und mit einer guten, alten Gebrauchs-Patina (auch hinten, innen!).
H: ca. 44 cm (mit Behang); ca. 33 cm (die Maske alleine); B: ca. 20 cm.
1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Österreichische Privatsammlung.

Lit.:
‘Encyclopedia of African Art and Culture’ von K.-F. Schädler, Abb. S. 461.