Eine große Ngere-Maske im ‘klassischen’ Stil dieses westafrikanischen Volkes. Aus leichtem, hellem Holz geschnitzt und an der vorderen Gesichts-Seite ursprünglich schwarz, rot und weiß bemalt. Mit breiter, nach vorne gewölbter Stirn mit zentraler Mittel-Narbe. Auf dem Scheitel sitzt ein gebogener Nagel, als ’Kraftspender’ für das dargestellte Masken-Wesen. Die Augen der Maske treten breit, geschlitzt und muschelförmig hervor. Die eigentlichen Augenlöcher, durch die der Maskentänzer schaut, sind jedoch klein, rund und liegen neben der mächtigen, breiten und rot gefärbten Nase. Den unteren Abschluss der Maske bildet ein breiter Mund mit aufgeworfenen Lippen. Ganz typisch für die Masken der Ngere sind die gebogenen Paare von Tier-Hörnern, die stets vom äußeren Maskenrand ausgehen, sich horizontal frei nach innen biegen und in der zentralen Achse des Maskengesichtes vorne treffen.

Im vorliegenden Fall sind es drei Hörner-Paare, oben, mittig und unten. Sie sind zum Teil reliefiert und ursprünglich schwarz, rot und weiß bemalt. Diese Hörner geben den Ngere-Masken ihren typischen, expressiven und kraftvoll-aggressiven Ausdruck. Der hintere, breite Maskenrand ist verkleinert eingezogen. Dadurch erreicht der vordere Gesichts-Teil seine ungewöhnliche Größe. Die ganze Maske, besonders die ungefärbte Rückseite, zeigt eine sehr gute, alte Gebrauchs-Patina, mit glänzenden Partien an den richtigen Stellen. Wo Stirn, Nase, Wangen und Kinn des Maskentänzers oft und lange gerieben haben!
H: ca. 35 cm; B: 26 cm.
1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Deutsche Sammlung.

Lit.:
‘The Tribal Arts of Africa’ von Jean-Baptiste Bacquart, S. 44, Abb. 4, 5 und S. 46;
‘Encyclopedia of African Art and Culture’ von K.-F. Schädler, S. 457.