Masken-Tänzer mit solchen Schimpansen-Masken, Haken-Stöcken und in weiten Ganzkörper-Kostümen traten bei großen Tanz-Festen in Dörfern der Dan-Kran auf, um mit wilden Sprüngen und derben Späßen das versammelte Publikum herauszufordern und ‘anzuheizen’.

Die hier dargebotene, alte Schimpansen-Maske ist aus leichtem, hellem Holz geschnitzt und schwarz gefärbt. Sie zeigt die typische Form dieser ‘Kagle-Masken’: die nach vorne auskragende, halbrunde und flache Stirn, mit einer quer laufenden Rand-Linie, darunter tief liegende, geschlitzte Augen (hier mit je drei Löchern für eine ursprüngliche Metall-Umrahmung), eine breite Nase zwischen vorspringenden, seitlichen Backenknochen, und einen großen, offenen Mund mit breit aufgeworfenen Lippen. Besonderheiten an diesem speziellen Objekt sind die drei Löcher unter jedem der beiden Augen, für eine frühere Metall-Umrandung (verloren gegangen), das ursprünglich weiß gefärbte Relief-Band auf dem Nasen-Rücken, die rot gefärbte Zunge im offenen Mund und die Relief-Bänder an den Innenseiten der dicken Lippen. Auch die Außenseiten beider Wangen tragen Relief-Dekor.

Ein charakteristisches, altes Stück, mit einem kleinen Ausbruch am rechten Auge und einigen ausgebrochenen Befestigungslöchern für das Masken-Kostüm am hinteren Rand, durch langzeitliche Verwendung. Altersbedingter Farb-Abrieb an den Kanten der Maske vorne und hinten. Jedoch mit einer sehr guten Gebrauchs-Patina, besonders an der hinteren Innenseite.
H: ca. 30 cm; B: 15 cm.
Um 1900 bis 1. Drittel 20. Jh..

Provenienz:
Nach Angabe der Einbringerin von ihrem Großvater, einem Wasserbau-Ingenieur, der seit Ende der 1940er-Jahre in Afrika gearbeitet hat, vor Ort gesammelt und mitgebracht. Seither: Österreichische Familien-Sammlung. (ME)

Lit.:
‘Die Kunst der Dan’ von Eberhard Fischer & Hans Himmelheber, Museum Rietberg Zürich, Abb. 78, 79, 80.