Die Gan in Burkina Faso wurden erst vor wenigen Jahren als selbständige Ethnie erkannt. Früher wurden ihre Arbeiten ihren Nachbar-Völkern, den Lobi oder den Kulango zugerechnet. Heute ist besonders der Bronze-Schmuck der Gan unter Kennern gesucht und geschätzt. Denn gerade auf diesem Gebiet haben die Gan künstlerisch wie handwerklich Erstaunliches hervorgebracht! Wie zum Beispiel diesen, hier angebotenen Armreifen (oder Oberarmreifen) aus Messing-Bronze, in ‘verlorener Form’ gegossen: Das imposante Schmuckstück besteht aus einer einfach eingeringelten, dicken Schlange. Ihr breiter Kopf, mit seinem weit aufgerissenen Maul und den, nach beiden Seiten hervorquellenden Augen, weist vom Ringel-Reifen des Schlangenkörpers nach unten. Neben dem s-förmig gebogenen Schwanz der Schlange. Oben, auf der Schnittstelle, wo sich der eingeringelte Schlangenkörper zum Reifen formt, sitzt eine kleine, weibliche Figur (oder ein weibliches Fabel-Wesen?) im typischen Gan-Stil! Ein höchst eindrucksvolles, altes Stück und ein ‘Unikat’. Denn es wurde aus Messing-Bronze in ‘verlorener Form’ gegossen! Mit nur wenigen, winzigen Gussfehlern und minimalen Grünspan-Flecken an der Metall-Legierung (durch den Kupfer-Anteil). Sonst mit einer glänzenden, rotbraunen Patina, die sich bei höherem Alter eines solchen Guss-Objektes von selbst bildet. Ein Meisterstück eines Gan-Gießers!
H: 18,5 cm (vom Schlangenkopf bis zum Scheitel der Figur); DM: ca. 11 cm (der Reifen).
1. Hälfte 20. Jh. oder früher. (ME)

Provenienz:
Deutsche Privatsammlung.