Bei den Lega, im Osten des Kongo, hatten nur die hochrangigen Mitglieder des ‘Bwami-Bundes’ das Recht, Objekte aus Elfenbein zu besitzen. Alle Objekte aus Elfenbein, wie Masken, Figuren usw. - nur Elfenbein-Löffel durften auch Bwami-Mitglieder der niederen Ränge haben. Diese Löffel spielten bei Rechts-Fragen und in der Gerichtsbarkeit eine Rolle. Die Elfenbein-Löffel der Lega unterschieden sich durch vielfältige, oft sehr aufwändig gestaltete Formen ihrer Griffe (siehe auch Kat.-Nr. ... 119). Die vorliegenden zwei Elfenbein-Löffel zeigen eine häufiger vorkommende Form der Lega-Löffel aus Elfenbein. Mit tiefen, ovalen Laffen (Löffel-Schalen) und in leichten Bögen geteilten Griffen, die am Ende durch einen ankerförmigen Knopf verbunden sind. Jeder Löffel wurde aus je einem Stück Elfenbein geschnitzt. Beide Löffel zeigen altersbedingte, zarte und nur oberflächliche Risse, sowie eine sehr gute, von hellem Honig-Gelb bis rötlich-braun changierende, fleckige Patina, wie es für altes Elfenbein gehört! In bestem Zustand, ohne wesentliche Schäden. An der Unterseite eines der Griffe steht die Inventar-Nummer einer Sammlung, in weisser Schrift.
L: je 15 cm; B : 4 cm und 3,8 cm.
Um 1900 oder Früher. (ME) ASA

Provenienz:
Südafrikanische Privatsammlung.

Lit.:
‘L’art des Lega’, Katalog Musée du Quai Branly Paris, Abb. 73, 76.