Das Königreich der Luba bildete seit dem 15. Jh. eine große Föderation mit vielen kleineren Ethnien, im Süden des Kongo (genauere Erklärung siehe Kat.-Nr. 109). Kennzeichnend für die Sozialstruktur der Luba war eine hohe Stellung der Frau. Deshalb sind Frauen-Darstellungen in der Kunst der Luba sehr häufig. Wie hier als Griff an dem vorliegenden, alten Fliegenwedel. Dieser Griff ist aus hartem, hellem Holz, im beliebten, abgerundeten, ‘weichen’ Stil der Luba geschnitzt und war wohl ursprünglich schwarz gefärbt. Er zeigt eine kniende Frau, mit einem knopfartigen Aufsatz auf ihrem Kopf und einer Frisur aus sechs Kämmen. Ihre Arme sind frei vom Körper und abgewinkelt. Mit beiden Händen hält sie ihre Brüste. Ihr lang gezogener Bauch trägt drei Reihen erhabener Ziernarben (in der Mitte, links und rechts). Der Griff in Form dieser schönen Frauen-Figur ist das Besondere an diesem Objekt. Alle Kanten sind abgerundet und ‘weich’ abgegriffen, durch sehr langen Gebrauch. Dadurch zeigt die ganze Figur einen verständlichen Farbabrieb, trägt jedoch eine sehr gute, alte Glanz-Patina. An den Hand-Griff aus Holz ist nach unten ein langer Wedel aus Tierhaar (Pferd? Antilope?) mit textilen Streifen angebunden.
Das ganze Objekt ist in gutem Zustand, ohne wesentliche Schäden! Inventar-Nummer einer Sammlung, in weisser Schrift, auf der textilen Wicklung unten.
H: 12 cm (Griff-Figur); L: ca. 48 cm (ganzes Objekt).
1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Südafrikanische Privatsammlung.