Lot Nr. 99


Songye, DR Kongo: Eine männliche Kraft-Figur ‘Nkisi’, mit Antilopen-Horn, Metall-Beschlag und viel ‘magischem Material’. Stil: Belande.


Songye, DR Kongo: Eine männliche Kraft-Figur ‘Nkisi’, mit Antilopen-Horn, Metall-Beschlag und viel ‘magischem Material’. Stil: Belande. - Tribal Art

Die Songye, im Südosten des zentralen Kongo, sind bekannt für ihre typischen Kraft-Figuren, ‘Nkisi’ genannt (Mehrz.: ‘Minkisi’). Sie sollen vor Krankheiten, Hexerei, Diebstahl und allgemeinem Unglück schützen, sowie den Frauen die Geburt erleichtern. Sie wurden auch für Orakel und Wahrsagerei verwendet. Seine eigene ‘Kraft’ entfaltet ein ‘Nkisi’ erst, wenn der ‘Nganga’ (Priester, Heiler, Wahrsager usw.) bestimmtes ‘magisches Material’ in Vertiefungen am Körper der Figur, in dem Antilopen-Hörnchen auf dem Kopf, in Gürteln u. a., in eigenen Zeremonien anbringt und damit die Skulptur ‘weiht’. Es gibt große ‘Nkisi-Figuren’, die ganze Dörfer schützten, und es gibt kleine Figuren, zum Schutz einzelner Personen. Wie der vorliegende ‘Nkisi’.
Die hier angebotene, männliche ‘Nkisi-Halbfigur’ (ohne Beine) ist aus sehr hartem, braunem Holz geschnitzt und schwarz gefärbt. Ihr Kopf ist in typischer Songye-Form gestaltet. Mit abgesetzter Frisur, breiter, hoher Stirn und großen, geschlitzten Augen, die eingesetzte Messing-Stifte als Pupillen tragen. Die Ohren sind klein und vertieft. Die Nase ist breit und flach. Der Mund zeigt ein extrem breites ‘Lächeln’, mit hoch gezogenen Mundwinkeln (kommt in der Region des Belande-Stils oft vor), über einem kurzen, vor-gestreckten und eckig-kantigen Kinn.
Die ‘Nkisi-Figur’ trägt auf ihrem Scheitel ein einge-setztes, kleines Antilopen-Horn (mit Resten von ‘magischem Material’), sowie quer unterm Ansatz der Frisur und von dort zentral senkrecht über Stirn und Nasen-Rücken, je ein ‘kraftspendendes’ Kupfer-Band mit Punkt-Dekor und Kupfer-Nägeln.
Unterm kräftigen Hals sitzen breite, eckige Schultern und daran kurze, abgewinkelte Arme. Durch Löcher in beiden Oberarmen ist ein Gürtel befestigt, der vorne mit Schlangenhaut umwickeltes ‘magisches Material’ enthält. Durch dieselben Löcher sind auch je zwei kleine, runde, schwarze Holz-Stifte gebunden, die an beiden Seiten außen sitzen. In einem der beiden Löcher, unterm linken Oberarm, ist auch eine kleine, braune Kalebasse angebunden, die ursprünglich wohl ebenfalls ‘magisches Material’ enthalten hat, und in dasselbe Loch ist ein kleiner Splitter aus Elfenbein (oder Knochen) von hinten eingeklemmt. Die Hände des ‘Nkisi’, mit ihren typischen, gespreizten Songye-Fingern, fassen seitlich an den großen, dicken Bauch, auf dessen Spitze vorne wohl auch eine Vertiefung für ‘magisches Material’ gewesen ist. Sie ist jetzt durch einen Ziernagel aus Messing verschlossen. Weiter nach unten sitzt dieser ‘Nkisi-Torso’ auf einem gewölbten, runden Sockel.
Insgesamt ein charakteristisches Songye-Objekt, mit minimalen, altersbedingten Abbrüchen am Kopf hinten, sowie am unteren Rand des Sockels. Farbabrieb an exponierten Kanten und Ecken, sowie eine schöne, schwarze Glanz-Patina durch längere Verwendung dieser Kraft-Figur. Inventar-Nummer einer Sammlung, in weisser Schrift, am unteren Rand hinten.
Maße: 26 cm x 11 cm x 11 cm.
1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Südafrikanische Privatsammlung.

Lit.:
‘Songye’ von Francois Neyt, Abb. 4, 5, 39, 45, 224, 236, 237, 248.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

20.02.2017 - 14:00

Rufpreis:
EUR 900,-

Songye, DR Kongo: Eine männliche Kraft-Figur ‘Nkisi’, mit Antilopen-Horn, Metall-Beschlag und viel ‘magischem Material’. Stil: Belande.


Die Songye, im Südosten des zentralen Kongo, sind bekannt für ihre typischen Kraft-Figuren, ‘Nkisi’ genannt (Mehrz.: ‘Minkisi’). Sie sollen vor Krankheiten, Hexerei, Diebstahl und allgemeinem Unglück schützen, sowie den Frauen die Geburt erleichtern. Sie wurden auch für Orakel und Wahrsagerei verwendet. Seine eigene ‘Kraft’ entfaltet ein ‘Nkisi’ erst, wenn der ‘Nganga’ (Priester, Heiler, Wahrsager usw.) bestimmtes ‘magisches Material’ in Vertiefungen am Körper der Figur, in dem Antilopen-Hörnchen auf dem Kopf, in Gürteln u. a., in eigenen Zeremonien anbringt und damit die Skulptur ‘weiht’. Es gibt große ‘Nkisi-Figuren’, die ganze Dörfer schützten, und es gibt kleine Figuren, zum Schutz einzelner Personen. Wie der vorliegende ‘Nkisi’.
Die hier angebotene, männliche ‘Nkisi-Halbfigur’ (ohne Beine) ist aus sehr hartem, braunem Holz geschnitzt und schwarz gefärbt. Ihr Kopf ist in typischer Songye-Form gestaltet. Mit abgesetzter Frisur, breiter, hoher Stirn und großen, geschlitzten Augen, die eingesetzte Messing-Stifte als Pupillen tragen. Die Ohren sind klein und vertieft. Die Nase ist breit und flach. Der Mund zeigt ein extrem breites ‘Lächeln’, mit hoch gezogenen Mundwinkeln (kommt in der Region des Belande-Stils oft vor), über einem kurzen, vor-gestreckten und eckig-kantigen Kinn.
Die ‘Nkisi-Figur’ trägt auf ihrem Scheitel ein einge-setztes, kleines Antilopen-Horn (mit Resten von ‘magischem Material’), sowie quer unterm Ansatz der Frisur und von dort zentral senkrecht über Stirn und Nasen-Rücken, je ein ‘kraftspendendes’ Kupfer-Band mit Punkt-Dekor und Kupfer-Nägeln.
Unterm kräftigen Hals sitzen breite, eckige Schultern und daran kurze, abgewinkelte Arme. Durch Löcher in beiden Oberarmen ist ein Gürtel befestigt, der vorne mit Schlangenhaut umwickeltes ‘magisches Material’ enthält. Durch dieselben Löcher sind auch je zwei kleine, runde, schwarze Holz-Stifte gebunden, die an beiden Seiten außen sitzen. In einem der beiden Löcher, unterm linken Oberarm, ist auch eine kleine, braune Kalebasse angebunden, die ursprünglich wohl ebenfalls ‘magisches Material’ enthalten hat, und in dasselbe Loch ist ein kleiner Splitter aus Elfenbein (oder Knochen) von hinten eingeklemmt. Die Hände des ‘Nkisi’, mit ihren typischen, gespreizten Songye-Fingern, fassen seitlich an den großen, dicken Bauch, auf dessen Spitze vorne wohl auch eine Vertiefung für ‘magisches Material’ gewesen ist. Sie ist jetzt durch einen Ziernagel aus Messing verschlossen. Weiter nach unten sitzt dieser ‘Nkisi-Torso’ auf einem gewölbten, runden Sockel.
Insgesamt ein charakteristisches Songye-Objekt, mit minimalen, altersbedingten Abbrüchen am Kopf hinten, sowie am unteren Rand des Sockels. Farbabrieb an exponierten Kanten und Ecken, sowie eine schöne, schwarze Glanz-Patina durch längere Verwendung dieser Kraft-Figur. Inventar-Nummer einer Sammlung, in weisser Schrift, am unteren Rand hinten.
Maße: 26 cm x 11 cm x 11 cm.
1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Südafrikanische Privatsammlung.

Lit.:
‘Songye’ von Francois Neyt, Abb. 4, 5, 39, 45, 224, 236, 237, 248.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

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Auktion: Tribal Art - Afrika, Orient, Asien, Indonesien, Ozeanien
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.02.2017 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.02. - 20.02.2017

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