Dieser Masken-Typ ‘Kifwebe’ gehört zum Männer-Geheimbund ‘Bwadi-Bwa-Kifwebe’ der Songye, im Südosten des Kongo. Männer mit solchen ‘Kifwebe-Masken’ und in Ganzkörper-Kostümen aus Pflanzenfasern üben bei den Songye Polizei-Funktionen aus. Darüber hinaus treten sie auch bei wichtigen Ereignissen wie Initiationen und Begräbnissen auf.
Die vorliegende ‘Kifwebe-Maske’ zeigt den typischen Songye-Stil dieser Masken: Sie ist zur Gänze mit einem geometrischen Muster aus tiefen, geraden und gezackten Kerbschnitt-Linien überzogen. Ihre Augen sind geschlitzt und leicht schräg gestellt. Die Nase und der rechteckige Mund ragen weit nach vorne. Die Maske ist aus relativ leichtem Holz geschnitzt und an ihrer Außenseite braun, schwarz und weiss gefärbt. Reste des weissen Kaolins erkennt man in den Rillen des typischen Kifwebe-Reliefs, das die Maske überzieht. Der Masken-Rand ist rundum gelocht, zum Anbinden des Masken-Kostüms, das an diesem Objekt noch in Resten vorhanden ist!
Dieses Stück repräsentiert den ‘weiblichen, ’Typ der ‘Kifwebe-Masken’ (ohne Kamm). Als ‘männlich’ gelten solche Masken mit einem hohen, runden Scheitel-Kamm. Ein kleiner, alter Ausbruch am unteren Rand vorne und an der Mund-Partie. Sonst keine Schäden.
Eine ganz typische ‘Kifwebe-Maske’, mit guter, teils glänzender Gebrauchs-Patina hinten, innen!
H: 27 cm; B: 19 cm (die Maske alleine, ohne Behang).
1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Privatsammlung Paris;
jetzt: Österreichische Privatsammlung.

Lit.:
‘Songye’ von Francois Neyt, Abb. S. 358, 361, 362 u. v. a.