Lot Nr. 49


Owo, Nigeria: Ein Widderkopf aus Elfenbein, ‘Osamasinmi’ genannt, von einem Fruchtbarkeits-Altar in der Stadt Owo. Sehr selten!


Owo, Nigeria: Ein Widderkopf aus Elfenbein, ‘Osamasinmi’ genannt, von einem Fruchtbarkeits-Altar in der Stadt Owo. Sehr selten! - Tribal Art

Owo ist die dritte und nördlichste der drei alten, ‘heiligen Königs-Städte’ in Nigeria (Ife, Benin und Owo). Im Lauf seiner langen Geschichte war Owo öfters von Benin militärisch besetzt. Auch die Kultur und Kunst von Owo ist der von Benin in Vielem sehr ähnlich. Oft sind Kunstwerke aus Owo von jenen aus Benin nur schwer zu unterscheiden.
Eine spezielle ‘Erfindung’ der Kultur und Kunst von Owo sind solche Widderköpfe mit langen, gebogenen Hörnern, genannt ‘Osamasinmi’. Es hat sie zwar in Benin auch gegeben, aber selten und wohl durch den traditionellen Einfluss aus der Kultur von Owo Übernommen. Diese ‘Osamasinmi-Widderköpfe’standen auf eigenen Altären und wurden mit Flüssigkeiten beopfert. Zur Förderung der Fruchtbarkeit der Felder und besonders bei einem jährlichen, großen Fest, anlässlich der Ernte der ersten Yams-Wurzel. Normalerweise sind die ‘Osamasinmi-Widderköpfe’ aus Holz geschnitzt und größer (um ca. 40 cm). Der vorliegende Widder ist jedoch aus Elfenbein gearbeitet und senkrecht, durchgehend gelocht. Mittels diesem Loch wurde er auf einen hölzernen Zapfen gesteckt und so auf dem Altar fixiert.
Er zeigt drei zarte, alte Risse in seinem ungewöhnlich naturalistisch gestalteten Gesicht und einen durchgehenden Riss auf der Rückseite, sowie kleine Ausbrüche am linken Horn und auf dem Scheitel, hier mit einer alten Original-Reparatur durch ein eingesetztes, kleines Stück Elfenbein. Sonst keine Schäden! Dafür eine schöne, glatt-glänzende Patina außen, dichtes, altes Krakelee an der unteren Schnittstelle, sowie eine, für altes Elfenbein charakteristische, gelblich bis hellbraune Verfärbung im Inneren des durch-gehenden Loches. Insgesamt ein höchst seltenes, wertvolles Ritual-Objekt (weil aus Elfenbein!), das wohl von einem Hausaltar eines hohen Würdenträgers oder Häuptlings in der Stadt Owo stammt!
Maße: 14,5 cm x 10 cm x 9 cm.
Gewicht: 790 Gramm,
Ende 19. Jh. bis um 1900. (ME) ASA

Provenienz:
Österreichische Privatsammlung.

Lit.:
‘Die Kunst des schwarzen Afrika’ von Kerchache, Paudrat, Stephan, Abb. 80; ‘Encyclopedia of African Art and Culture’ von K.-F. Schädler, S. 495; ‘African Art in American Collections’ von Robbins & Nooter, Abb. 580 (alle Widderköpfe aus Holz)

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

20.02.2017 - 14:00

Rufpreis:
EUR 2.000,-

Owo, Nigeria: Ein Widderkopf aus Elfenbein, ‘Osamasinmi’ genannt, von einem Fruchtbarkeits-Altar in der Stadt Owo. Sehr selten!


Owo ist die dritte und nördlichste der drei alten, ‘heiligen Königs-Städte’ in Nigeria (Ife, Benin und Owo). Im Lauf seiner langen Geschichte war Owo öfters von Benin militärisch besetzt. Auch die Kultur und Kunst von Owo ist der von Benin in Vielem sehr ähnlich. Oft sind Kunstwerke aus Owo von jenen aus Benin nur schwer zu unterscheiden.
Eine spezielle ‘Erfindung’ der Kultur und Kunst von Owo sind solche Widderköpfe mit langen, gebogenen Hörnern, genannt ‘Osamasinmi’. Es hat sie zwar in Benin auch gegeben, aber selten und wohl durch den traditionellen Einfluss aus der Kultur von Owo Übernommen. Diese ‘Osamasinmi-Widderköpfe’standen auf eigenen Altären und wurden mit Flüssigkeiten beopfert. Zur Förderung der Fruchtbarkeit der Felder und besonders bei einem jährlichen, großen Fest, anlässlich der Ernte der ersten Yams-Wurzel. Normalerweise sind die ‘Osamasinmi-Widderköpfe’ aus Holz geschnitzt und größer (um ca. 40 cm). Der vorliegende Widder ist jedoch aus Elfenbein gearbeitet und senkrecht, durchgehend gelocht. Mittels diesem Loch wurde er auf einen hölzernen Zapfen gesteckt und so auf dem Altar fixiert.
Er zeigt drei zarte, alte Risse in seinem ungewöhnlich naturalistisch gestalteten Gesicht und einen durchgehenden Riss auf der Rückseite, sowie kleine Ausbrüche am linken Horn und auf dem Scheitel, hier mit einer alten Original-Reparatur durch ein eingesetztes, kleines Stück Elfenbein. Sonst keine Schäden! Dafür eine schöne, glatt-glänzende Patina außen, dichtes, altes Krakelee an der unteren Schnittstelle, sowie eine, für altes Elfenbein charakteristische, gelblich bis hellbraune Verfärbung im Inneren des durch-gehenden Loches. Insgesamt ein höchst seltenes, wertvolles Ritual-Objekt (weil aus Elfenbein!), das wohl von einem Hausaltar eines hohen Würdenträgers oder Häuptlings in der Stadt Owo stammt!
Maße: 14,5 cm x 10 cm x 9 cm.
Gewicht: 790 Gramm,
Ende 19. Jh. bis um 1900. (ME) ASA

Provenienz:
Österreichische Privatsammlung.

Lit.:
‘Die Kunst des schwarzen Afrika’ von Kerchache, Paudrat, Stephan, Abb. 80; ‘Encyclopedia of African Art and Culture’ von K.-F. Schädler, S. 495; ‘African Art in American Collections’ von Robbins & Nooter, Abb. 580 (alle Widderköpfe aus Holz)

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Tribal Art - Afrika, Orient, Asien, Indonesien, Ozeanien
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.02.2017 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.02. - 20.02.2017

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