Lot Nr. 701


Julije Knifer *


Julije Knifer * - Zeitgenössische Kunst I

(Osijek 1924 – 2004 Paris)
Kompozicija no. 12, 1969, am Keilrahmen bezeichnet:J. KNIFER, KOMPOZICIJA NO. 12, Acryl auf Leinwand, 85 x 110 cm

Wir danken galerie frank elbaz für die Bestätigung der Authentizität dieses Werkes.

Provenienz:
Europäische Privatsammlung (1980 direkt vom Künstler erworben)

Julije Knifer gilt heute als einer der bedeutendsten kroatischen Maler des 20. Jahrhunderts. Er war im Jahre 1960 Gründungsmitglied der kroatischen Avantgardegruppe Gorgona, und sein Schaffen ist auf die Erforschung einer einzigen Form, der des Mäanders, fokussiert. Knifer entwickelte den Mäander in den späten 1950er Jahren und er wurde zu einem zentralen Punkt seines künstlerischen Werkes.
Der Mäander war das Ergebnis einer völligen Reduktion aller expressiven Elemente: „Innerhalb weniger Monate kam ich sozusagen zum Ende, nämlich zu einer Schwarz-Weiß-Malerei (die ich als Anti-Malerei bezeichne) – zu einem Mäander, von dem es nicht weiter geht“ (Knifer zitiert auf www.msu.hr/en/20302). In der Ikonographie der Kunst steht der verwundene Mäander seit jeher für den ewigen Fluss des Lebens; aber für Knifer war der Mäander der Schlüssel zu einer Welt, in der es keinerlei Chronologie gab und so war er auch eine Möglichkeit, Werke zu schaffen, die über sich selbst hinausführen und auch Teil einer Gruppe von Werken waren, an denen er bis an sein Lebensende arbeiten würde.
Die von Knifer mitbegründete Gorgona-Gruppe war sowohl in ihren Kerntätigkeiten als auch in ihrem Ethos international ausgerichtet. Archive der Gruppe zeigen regelmäßigen Austausch zwischen kroatischen Künstlern, die mit der Gruppe verbunden waren, und ihren internationalen Zeitgenossen, darunter Lucio Fontana, Robert Rauschenberg und Piero Manzoni. Darüber hinaus nahmen François Morellet, Piero Dorazio und Victor Vasarely 1961 zusammen mit der Gorgona Gruppe bei der ersten Ausstellung der New Tendencies Bewegung in Zagreb teil. Diese Bewegung hatte wiederum enge Kontakte zur Azimut-Gruppe in Italien sowie Nul in den Niederlanden und war auch mit der ZERO Gruppe in Deutschland verknüpft.
Knifer erarbeitete den Mäander erst konzeptionell in seinen frühen Skizzen, bevor er mit dem Malen des Motivs begann. Seine lebenslange Hingabe an diese einfache Form und seine Studie der Abwesenheit, der Reduktion und Vollendung in der Ausführung, zeigt einen Künstler, der seinen meditativen Ausdruck im Prozess der Malerei gefunden hat. Ähnlich wie On Kawara in seinen Date Paintings, verwendet Knifer ein einziges Thema in seinem Werk und zeichnet damit die zeitlose Existenz und Wiederholung der reinsten, einfachsten Formen auf, die der Ruhe und Schönheit, die seine Werken ausstrahlen, zugrunde liegt.
Knifer vertrat Kroatien im Jahr 2001 auf der Biennale in Venedig, und im Jahr 2014 gab das Museum für Zeitgenössische Kunst in Zagreb eine vollständige Retrospektive seiner Arbeit.
Er hat im Centre Pompidou, Paris, MAMCO in Genf und im Museum für zeitgenössische Kunst in Sydney ausgestellt. Seine Werke sind auch in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen auf der ganzen Welt, darunter im MOMA in New York und in der Nationalgalerie in Berlin zu finden.

22.11.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 161.600,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Julije Knifer *


(Osijek 1924 – 2004 Paris)
Kompozicija no. 12, 1969, am Keilrahmen bezeichnet:J. KNIFER, KOMPOZICIJA NO. 12, Acryl auf Leinwand, 85 x 110 cm

Wir danken galerie frank elbaz für die Bestätigung der Authentizität dieses Werkes.

Provenienz:
Europäische Privatsammlung (1980 direkt vom Künstler erworben)

Julije Knifer gilt heute als einer der bedeutendsten kroatischen Maler des 20. Jahrhunderts. Er war im Jahre 1960 Gründungsmitglied der kroatischen Avantgardegruppe Gorgona, und sein Schaffen ist auf die Erforschung einer einzigen Form, der des Mäanders, fokussiert. Knifer entwickelte den Mäander in den späten 1950er Jahren und er wurde zu einem zentralen Punkt seines künstlerischen Werkes.
Der Mäander war das Ergebnis einer völligen Reduktion aller expressiven Elemente: „Innerhalb weniger Monate kam ich sozusagen zum Ende, nämlich zu einer Schwarz-Weiß-Malerei (die ich als Anti-Malerei bezeichne) – zu einem Mäander, von dem es nicht weiter geht“ (Knifer zitiert auf www.msu.hr/en/20302). In der Ikonographie der Kunst steht der verwundene Mäander seit jeher für den ewigen Fluss des Lebens; aber für Knifer war der Mäander der Schlüssel zu einer Welt, in der es keinerlei Chronologie gab und so war er auch eine Möglichkeit, Werke zu schaffen, die über sich selbst hinausführen und auch Teil einer Gruppe von Werken waren, an denen er bis an sein Lebensende arbeiten würde.
Die von Knifer mitbegründete Gorgona-Gruppe war sowohl in ihren Kerntätigkeiten als auch in ihrem Ethos international ausgerichtet. Archive der Gruppe zeigen regelmäßigen Austausch zwischen kroatischen Künstlern, die mit der Gruppe verbunden waren, und ihren internationalen Zeitgenossen, darunter Lucio Fontana, Robert Rauschenberg und Piero Manzoni. Darüber hinaus nahmen François Morellet, Piero Dorazio und Victor Vasarely 1961 zusammen mit der Gorgona Gruppe bei der ersten Ausstellung der New Tendencies Bewegung in Zagreb teil. Diese Bewegung hatte wiederum enge Kontakte zur Azimut-Gruppe in Italien sowie Nul in den Niederlanden und war auch mit der ZERO Gruppe in Deutschland verknüpft.
Knifer erarbeitete den Mäander erst konzeptionell in seinen frühen Skizzen, bevor er mit dem Malen des Motivs begann. Seine lebenslange Hingabe an diese einfache Form und seine Studie der Abwesenheit, der Reduktion und Vollendung in der Ausführung, zeigt einen Künstler, der seinen meditativen Ausdruck im Prozess der Malerei gefunden hat. Ähnlich wie On Kawara in seinen Date Paintings, verwendet Knifer ein einziges Thema in seinem Werk und zeichnet damit die zeitlose Existenz und Wiederholung der reinsten, einfachsten Formen auf, die der Ruhe und Schönheit, die seine Werken ausstrahlen, zugrunde liegt.
Knifer vertrat Kroatien im Jahr 2001 auf der Biennale in Venedig, und im Jahr 2014 gab das Museum für Zeitgenössische Kunst in Zagreb eine vollständige Retrospektive seiner Arbeit.
Er hat im Centre Pompidou, Paris, MAMCO in Genf und im Museum für zeitgenössische Kunst in Sydney ausgestellt. Seine Werke sind auch in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen auf der ganzen Welt, darunter im MOMA in New York und in der Nationalgalerie in Berlin zu finden.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 22.11.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 12.11. - 22.11.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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