Lot Nr. 354


Jean Tassel


Jean Tassel - Alte Meister

(Langres, um 1608–1667)
Der Scharlatan,
Öl auf Leinwand, 112 x 151 cm, gerahmt

Provenienz:
Julius Weitzner, London, 1975

Literatur:
P. Rosenberg/S. Laveissière, Jean Tassel dans les musées français, in: Revue du Louvre, 2, 1978, S. 125 (Erwähnung ohne Abb.);
H. Ronot, Richard et Jean Tassel, Peintres à Langres au XVIIème Siècle, Paris 1990, S. 313/314, Nr. 121, Abb. 89

Nach der Ausstellung Peintres de la Réalité von Charles Sterling 1934 widmete das Musée de Dijon Tassel 1955 eine monografische Ausstellung auf Grundlage der Forschungen von Dr. Henry Ronot. Es handelt sich um einen vielseitigen Maler, der sich in nahezu jedem Genre versuchte. Der im frühen 17. Jahrhundert in Langres geborene Jean Tassel war wie Lubin Baugin, Pierre Mignard, Nicolas Chaperon und Sébastien Bourdon einer jener Künstler aus der Provinz, die nach Rom reisten und danach nach Frankreich zurückkehrten, um ihre Laufbahn in Paris oder in ihrer Geburtsstadt fortzusetzen. Als Tassel 1634 in Rom eintraf, wich der Caravaggismus (dessen letzter Vertreter, Valentin, 1632 gestorben war) gerade der leichteren Malerei Poussins, Cortonas und Tassis. Der Künstler geriet jedoch noch unter den Einfluss der Bamboccianti, die ihren Namen vom Holländer Pieter Van Laer, genannt il Bamboccio, bezogen, dem Erfinder pittoresker Szenen aus dem Volksleben, die für gewöhnlich in einer mit Ruinen versetzten römischen Landschaft angesiedelt waren. Van Laer folgten weitere Bamboccianti wie Jan Miel und Michelangelo Cerquozzi nach. Während seines Italienaufenthalts traf Tassel mit beiden Maler zusammen, deren Einfluss in der vorliegenden Komposition deutlich wird.

Unter dem Eindruck der Malerei des Nordens erfreute sich das Thema des Kurpfuschers oder Quacksalbers im Europa des 17. Jahrhunderts großer Beliebtheit. Auf pittoreske Art und Weise präsentiert, zeigt die Szene das Interesse des Malers an der direkten Beobachtung des Lebens der einfachen Leute.

18.10.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 15.240,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Jean Tassel


(Langres, um 1608–1667)
Der Scharlatan,
Öl auf Leinwand, 112 x 151 cm, gerahmt

Provenienz:
Julius Weitzner, London, 1975

Literatur:
P. Rosenberg/S. Laveissière, Jean Tassel dans les musées français, in: Revue du Louvre, 2, 1978, S. 125 (Erwähnung ohne Abb.);
H. Ronot, Richard et Jean Tassel, Peintres à Langres au XVIIème Siècle, Paris 1990, S. 313/314, Nr. 121, Abb. 89

Nach der Ausstellung Peintres de la Réalité von Charles Sterling 1934 widmete das Musée de Dijon Tassel 1955 eine monografische Ausstellung auf Grundlage der Forschungen von Dr. Henry Ronot. Es handelt sich um einen vielseitigen Maler, der sich in nahezu jedem Genre versuchte. Der im frühen 17. Jahrhundert in Langres geborene Jean Tassel war wie Lubin Baugin, Pierre Mignard, Nicolas Chaperon und Sébastien Bourdon einer jener Künstler aus der Provinz, die nach Rom reisten und danach nach Frankreich zurückkehrten, um ihre Laufbahn in Paris oder in ihrer Geburtsstadt fortzusetzen. Als Tassel 1634 in Rom eintraf, wich der Caravaggismus (dessen letzter Vertreter, Valentin, 1632 gestorben war) gerade der leichteren Malerei Poussins, Cortonas und Tassis. Der Künstler geriet jedoch noch unter den Einfluss der Bamboccianti, die ihren Namen vom Holländer Pieter Van Laer, genannt il Bamboccio, bezogen, dem Erfinder pittoresker Szenen aus dem Volksleben, die für gewöhnlich in einer mit Ruinen versetzten römischen Landschaft angesiedelt waren. Van Laer folgten weitere Bamboccianti wie Jan Miel und Michelangelo Cerquozzi nach. Während seines Italienaufenthalts traf Tassel mit beiden Maler zusammen, deren Einfluss in der vorliegenden Komposition deutlich wird.

Unter dem Eindruck der Malerei des Nordens erfreute sich das Thema des Kurpfuschers oder Quacksalbers im Europa des 17. Jahrhunderts großer Beliebtheit. Auf pittoreske Art und Weise präsentiert, zeigt die Szene das Interesse des Malers an der direkten Beobachtung des Lebens der einfachen Leute.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 18.10.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 08.10. - 18.10.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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