Jan Brueghel I
(Brüssel 1568–1625 Antwerpen)
Belebte Hafenszene auf der Schelde vor Antwerpen,
Öl auf Kupfer, 38 x 52 cm, gerahmt
Rückseitig die Marke des Kupferplattenherstellers Pieter Stas (tätig in Antwerpen 1587–1610) und die Hand der Stadt Antwerpen (siehe Abb. 1).
Ein schriftliches Gutachten von Klaus Ertz (November 2015) liegt vor.
Ertz schreibt über das vorliegende Gemälde: „In dieser kleinen Hafenszene bringt Jan Brueghel d. Ä. einmal mehr sein malerisches Können zum Ausdruck. Möglicherweise ist diese Darstellung der ‚Vorläufer‘ der im Schweriner Museum verwahrten Version von Jan d. Ä., die er um 1605 noch einmal aufgenommen hat. Neben der seitlichen Rahmung links, dem dunklen Erdzwickel, auf dem Amor steht neben den am Boden rechts von ihm liegenden Muscheln und als Repoussoirmotiv in später Zeit nicht mehr vorkommt, ist der hohe Augenpunkt Zeugnis einer frühen Entstehungszeit, die ich in den 1590er Jahren sehe. Das Motiv-Repertoire, so wie wir es ab 1602 bei dem Maler in seinen Bauernmotiven kennen, ist zu dieser frühen Zeit noch nicht vorhanden. In diesem Bild finden sich die unverwechselbaren Markenzeichen, die Jan in diesen Hafenlandschaften benutzt: der strahlend blaue Himmel mit einer meist von oben links hinter Wolken verdeckten Sonne, die Fischer am Strand, die in meist kleinen Veränderungen auf vielen Hafenbildern zu sehen sind, die akribisch genau gemalten Details der Muscheln, Fische, Schiffe und Blätter und der im Hintergrund links oft zu sehende Kirchturm der Stadt Antwerpen…“.
Ertz zum Erhaltungszustand des Bildes: „Der Erhaltungszustand ist als sehr gut zu bezeichnen, die Farben sind dick und pastos aufgetragen und machen einen guten Eindruck“.
Die hier verwendete Kupfertafel wurde um 1587 in Antwerpen hergestellt, dort von einem Kontrolleur auf ihre Qualität begutachtet und dann nach Italien geschickt. Dass die für den Export erforderliche Steuer bezahlt wurde, beweist die Hand-Marke der Stadt Antwerpen. Das Gemälde, welchem die Kupfertafel als Bildträger dient, entstand während Jan Brueghels italienischem Aufenthalt um 1590.
Zusatzabbildung:
Die Marke des Paneelmakers Pieter Stas und die Antwerpener Hand (Detail auf der Rückseite)
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
18.10.2016 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 430.742,-
- Schätzwert:
-
EUR 250.000,- bis EUR 350.000,-
Jan Brueghel I
(Brüssel 1568–1625 Antwerpen)
Belebte Hafenszene auf der Schelde vor Antwerpen,
Öl auf Kupfer, 38 x 52 cm, gerahmt
Rückseitig die Marke des Kupferplattenherstellers Pieter Stas (tätig in Antwerpen 1587–1610) und die Hand der Stadt Antwerpen (siehe Abb. 1).
Ein schriftliches Gutachten von Klaus Ertz (November 2015) liegt vor.
Ertz schreibt über das vorliegende Gemälde: „In dieser kleinen Hafenszene bringt Jan Brueghel d. Ä. einmal mehr sein malerisches Können zum Ausdruck. Möglicherweise ist diese Darstellung der ‚Vorläufer‘ der im Schweriner Museum verwahrten Version von Jan d. Ä., die er um 1605 noch einmal aufgenommen hat. Neben der seitlichen Rahmung links, dem dunklen Erdzwickel, auf dem Amor steht neben den am Boden rechts von ihm liegenden Muscheln und als Repoussoirmotiv in später Zeit nicht mehr vorkommt, ist der hohe Augenpunkt Zeugnis einer frühen Entstehungszeit, die ich in den 1590er Jahren sehe. Das Motiv-Repertoire, so wie wir es ab 1602 bei dem Maler in seinen Bauernmotiven kennen, ist zu dieser frühen Zeit noch nicht vorhanden. In diesem Bild finden sich die unverwechselbaren Markenzeichen, die Jan in diesen Hafenlandschaften benutzt: der strahlend blaue Himmel mit einer meist von oben links hinter Wolken verdeckten Sonne, die Fischer am Strand, die in meist kleinen Veränderungen auf vielen Hafenbildern zu sehen sind, die akribisch genau gemalten Details der Muscheln, Fische, Schiffe und Blätter und der im Hintergrund links oft zu sehende Kirchturm der Stadt Antwerpen…“.
Ertz zum Erhaltungszustand des Bildes: „Der Erhaltungszustand ist als sehr gut zu bezeichnen, die Farben sind dick und pastos aufgetragen und machen einen guten Eindruck“.
Die hier verwendete Kupfertafel wurde um 1587 in Antwerpen hergestellt, dort von einem Kontrolleur auf ihre Qualität begutachtet und dann nach Italien geschickt. Dass die für den Export erforderliche Steuer bezahlt wurde, beweist die Hand-Marke der Stadt Antwerpen. Das Gemälde, welchem die Kupfertafel als Bildträger dient, entstand während Jan Brueghels italienischem Aufenthalt um 1590.
Zusatzabbildung:
Die Marke des Paneelmakers Pieter Stas und die Antwerpener Hand (Detail auf der Rückseite)
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 18.10.2016 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 08.10. - 18.10.2016 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.