(Florenz 1616-1686)
Der schlafende Johannesknabe mit den Heiligen Elisabeth und Zacharias und Cherubim,
Öl auf Leinwand, oval, 44 x 58,5 cm, aufgezogen auf eine rechteckige Leinwand, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Rom

Das vorliegende Gemälde steht in Zusammenhang mit Carlo Dolcis ovalem Bild in der Galleria Palatina im Palazzo Pitti in Florenz (Inv. Palatina 1912, Nr. 154, siehe auch F. Baldassari, Carlo Dolci, Complete Catalogue of the Paintings, Turin 1995, S. 284-285, Nr. 162). Das Gemälde aus der Galleria Palatina ist als dasselbe identifiziert worden, das auch Baldinucci erwähnt (siehe F. Baldinucci, Notizie dei professori del disegno da Cimabue in qua, Florenz 1845–1847, Bd. V, S. 354). Dolci malte es um 1674 für die Großherzogin Vittoria della Rovere.

Der Johannesknabe im Vordergrund liegt schlafend auf einem Kissen neben seinem Attribut, dem Kreuzstab, um das sich eine Schriftrolle mit folgender Inschrift in Anspielung auf seine Funktion als Vorbote windet: „Ecce Agnus Dei qui tollit peccata mundi”. Hinter dem Kind befindet sich Elisabeth, in ihrer Linken das weiße Tuch, in das sie ihren Sohn hüllen wird. Zacharias, am rechten Rand der Komposition, ist abgewandt und vertieft in die Lektüre der Heiligen Schrift. Oben links wachen drei Cherubim über die Hauptfiguren. Die Körperhaltung des schlafenden Knaben nimmt eindeutig Bezug auf den Schlafenden Hermaphroditen, der sich heute im Louvre befindet (siehe Baldinucci, ibid., S. 32).