Lot Nr. 172


Philippinen, Nord-Luzon, Ifugao: Figur eines Reis-Gottes, genannt ‘Bulul’. Im deutlich erkennbaren Stil des Schnitzers Tagiling. Selten!


Philippinen, Nord-Luzon, Ifugao: Figur eines Reis-Gottes, genannt ‘Bulul’. Im deutlich erkennbaren Stil des Schnitzers Tagiling. Selten! - Stammeskunst / Tribal-Art; Afrika

Die Ifugao leben im Norden von Luzon, der nördlichen Hauptinsel der Philippinen. Mittelpunkt ihrer Kultur ist der Reis-Anbau auf künstlich angelegten Terrassen-Feldern. Zur Förderung und Sicherung ihrer Reis-Ernte schnitzen die Ifugao solche Ahnen-Figuren, die ‘Bulul’. Sie werden von Priestern mit magischer Kraft ‘aufgeladen’, zeremoniell beopfert und in den Reis-Speichern zum Schutz der Ernte aufgestellt. Vorliegender, stehender, männlicher ‘Bulul’ ist aus hartem Narra-Holz geschnitzt und zeigt deutlich den Stil des Schnitzers Tagiling und seiner Werkstatt. Tagiling ist einer der ganz wenigen Ifugao-Künstler, die man namentlich kennt! Tagiling hat von ca. 1870 bis 1930 im Dorf Kababuyan, in der Provinz Hegyon, in Nord-Luzon gelebt und gearbeitet.
‘Bululs’ von Tagiling erkennt man an ihrem speziellen, sehr naturalistischen Stil. Dieser Tagiling-Stil ist deutlich an dem vorliegenden ‘Bulul’ zu sehen: Er zeigt einen großen Kopf, mit kappenartig abgesetzter Frisur, abstehenden, gelochten Ohren und einem länglichen, spitz zulaufenden Gesicht. Die Augen sind halbkreis-förmig und linear akzentuiert. Die Backenknochen, die scharfkantige, große Nase und die Kinn-Partie sind prominent betont, der Mund ist klein und leicht ‘lächelnd’. Der Körper ist proportional richtig, fast naturalistisch dargestellt. Mit frei geschnitzten Armen, die Hände an den Oberschenkeln, mit Schlüsselbein, Brustkorb, Knien, Knöcheln, Zehen, einer langen Rückenlinie usw.. Die Figur steht auf einem dicken, oval-runden Sockel , der in der Mitte eingezogen und am oberen Rand umlaufend eingekerbt ist. Alles aus einem Stück Narra-Holz geschnitzt. Insgesamt ein stilistisch perfekter ‘Tagiling-Bulul’, mit einer hervorragenden, alten, schwarzen, krustigen und teils glänzenden Patina von der oftmaligen, rituellen Beopferung mit dem Blut von Opfer-Tieren (Schweine, Hühner), vermischt mit Reis u. a.. Um die Hüften trug dieser ‘Bulul’ einst einen Lendenschurz, wie man an den hellen Stellen erkennt. Ein minimaler Abbruch am Sockel, sonst keine Schäden.’Tagiling-Bululs’ sind selten und von Sammlern sehr gesucht! H: 51 cm (mit Sockel); Spätes 19. Jh. bis ca. 1930. (ME)

Provenienz:
Sammlung William Beyer, Manila; Sammlung Rudolf Kratochwill, Graz; Österreichische Privatsammlung.
Lit.:
'Philippines. An Archipelago of Exchange' von Constance de Monbrison & Corazon Alvina, Abb. 147; 'The People and Art of the Philippines' von Casal, Casino, Ellis u. a., Abb. 184.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

09.06.2016 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 2.750,-
Rufpreis:
EUR 2.000,-

Philippinen, Nord-Luzon, Ifugao: Figur eines Reis-Gottes, genannt ‘Bulul’. Im deutlich erkennbaren Stil des Schnitzers Tagiling. Selten!


Die Ifugao leben im Norden von Luzon, der nördlichen Hauptinsel der Philippinen. Mittelpunkt ihrer Kultur ist der Reis-Anbau auf künstlich angelegten Terrassen-Feldern. Zur Förderung und Sicherung ihrer Reis-Ernte schnitzen die Ifugao solche Ahnen-Figuren, die ‘Bulul’. Sie werden von Priestern mit magischer Kraft ‘aufgeladen’, zeremoniell beopfert und in den Reis-Speichern zum Schutz der Ernte aufgestellt. Vorliegender, stehender, männlicher ‘Bulul’ ist aus hartem Narra-Holz geschnitzt und zeigt deutlich den Stil des Schnitzers Tagiling und seiner Werkstatt. Tagiling ist einer der ganz wenigen Ifugao-Künstler, die man namentlich kennt! Tagiling hat von ca. 1870 bis 1930 im Dorf Kababuyan, in der Provinz Hegyon, in Nord-Luzon gelebt und gearbeitet.
‘Bululs’ von Tagiling erkennt man an ihrem speziellen, sehr naturalistischen Stil. Dieser Tagiling-Stil ist deutlich an dem vorliegenden ‘Bulul’ zu sehen: Er zeigt einen großen Kopf, mit kappenartig abgesetzter Frisur, abstehenden, gelochten Ohren und einem länglichen, spitz zulaufenden Gesicht. Die Augen sind halbkreis-förmig und linear akzentuiert. Die Backenknochen, die scharfkantige, große Nase und die Kinn-Partie sind prominent betont, der Mund ist klein und leicht ‘lächelnd’. Der Körper ist proportional richtig, fast naturalistisch dargestellt. Mit frei geschnitzten Armen, die Hände an den Oberschenkeln, mit Schlüsselbein, Brustkorb, Knien, Knöcheln, Zehen, einer langen Rückenlinie usw.. Die Figur steht auf einem dicken, oval-runden Sockel , der in der Mitte eingezogen und am oberen Rand umlaufend eingekerbt ist. Alles aus einem Stück Narra-Holz geschnitzt. Insgesamt ein stilistisch perfekter ‘Tagiling-Bulul’, mit einer hervorragenden, alten, schwarzen, krustigen und teils glänzenden Patina von der oftmaligen, rituellen Beopferung mit dem Blut von Opfer-Tieren (Schweine, Hühner), vermischt mit Reis u. a.. Um die Hüften trug dieser ‘Bulul’ einst einen Lendenschurz, wie man an den hellen Stellen erkennt. Ein minimaler Abbruch am Sockel, sonst keine Schäden.’Tagiling-Bululs’ sind selten und von Sammlern sehr gesucht! H: 51 cm (mit Sockel); Spätes 19. Jh. bis ca. 1930. (ME)

Provenienz:
Sammlung William Beyer, Manila; Sammlung Rudolf Kratochwill, Graz; Österreichische Privatsammlung.
Lit.:
'Philippines. An Archipelago of Exchange' von Constance de Monbrison & Corazon Alvina, Abb. 147; 'The People and Art of the Philippines' von Casal, Casino, Ellis u. a., Abb. 184.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst / Tribal-Art; Afrika
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2016 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.06. - 09.06.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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