Lot Nr. 153


Palästina, Hebron: Eine sehr alte ‘Münz-Haube’, wie sie zur Frauen-Tracht im Gebiet der Stadt Hebron gehörte. Mit mehr als tausend osmanischen ‘Para-Münzen’, geprägt um 1773!


Palästina, Hebron: Eine sehr alte ‘Münz-Haube’, wie sie zur Frauen-Tracht im Gebiet der Stadt Hebron gehörte. Mit mehr als tausend osmanischen ‘Para-Münzen’, geprägt um 1773! - Stammeskunst / Tribal-Art; Afrika

‘Münz-Hauben’ gehörten zur Tracht palästinesischer Frauen. Es gab diese Hauben in verschiedenen Formen, von Ort zu Ort anders. Man kennt genau unterscheidbare Typen aus Hebron, Bethlehem, Ramallah usw.. Die ‘Münz-Hauben’ erfüllten neben ihrem dekorativen noch einen praktisch-sozialen Zweck: Das Münz-Geld auf ihrer Haube war, wie ihr Silberschmuck, der persönliche, individuelle Besitz einer Frau. Was z. B. im Fall einer Scheidung sehr wichtig war!
Der vorliegende Typ einer ‘Münz-Haube’ gehörte zur Tracht der Frauen im Gebiet der Stadt Hebron, im palästinensischen Westjordanland, 30 km südlich von Jerusalem. Auf eine dickwandige Kappe aus lokal gewebten Textilien, mit zwei seitlichen Klappen verlängert, wurden dafür mehr als tausend gelochte, osmanische Münzen (‘Para’) aufgenäht. In Reihen, dachziegel-artig überlappend. Die mehr als 1000 kleinen, osmanischen ‘Para-Münzen’ bestehen aus ‘Billon-Metall’, einer Legierung aus Kupfer und Silber, die schon seit der Antike für Klein-Münzen verwendet wurde. Die hier verwendeten, osmanischen ‘Para-Münzen’ wurden um 1187 der islamischen Zeitrechnung (= 1773 unserer Zeitrechnung) geprägt, nach einer lesbaren Datierung auf einer Münze. Das heißt, dass ihre Prägung in der Regierungszeit der osmanischen Sultane Mustafa II. (1757–1774) oder Abdulhamid I. (1774–1789) stattgefunden hat, also in der Zeit Maria Theresias und ihres Sohnes, Joseph II..
Ein sehr frühes, erstaunlich gut erhaltenes Stück, mit alten Gebrauchsspuren (z. B. am Stoff der Kappe), aber in sehr gutem Zustand. Nur ganz wenige Münzen fehlen! H: 10 cm (runde Kappe allein), 24 cm (Kappe mit Seiten-Klappen); DM: ca. 17 x 17 cm. Um 1800! (ME)

Provenienz:
Deutsche Privatsammlung.
Lit.:
‘Palestinian Costume’ von Shelagh Weir, Abb. S. 186, 187; ‘Pracht und Geheimnis. Kleidung und Schmuck aus Palästina und Jordanien’, Katalog Reutenstrauch-Joest-Museum Köln, Abb. 186; ‘Traditional Palestinian Embroidery and Jewelry’ von Abed Al-Samih Abu Omar, Abb. S, 46, 48, 50; ‘Schmuck aus dem Orient’ von Wolf-Dieter Seiwert, Abb. 775.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

09.06.2016 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 500,-
Rufpreis:
EUR 400,-

Palästina, Hebron: Eine sehr alte ‘Münz-Haube’, wie sie zur Frauen-Tracht im Gebiet der Stadt Hebron gehörte. Mit mehr als tausend osmanischen ‘Para-Münzen’, geprägt um 1773!


‘Münz-Hauben’ gehörten zur Tracht palästinesischer Frauen. Es gab diese Hauben in verschiedenen Formen, von Ort zu Ort anders. Man kennt genau unterscheidbare Typen aus Hebron, Bethlehem, Ramallah usw.. Die ‘Münz-Hauben’ erfüllten neben ihrem dekorativen noch einen praktisch-sozialen Zweck: Das Münz-Geld auf ihrer Haube war, wie ihr Silberschmuck, der persönliche, individuelle Besitz einer Frau. Was z. B. im Fall einer Scheidung sehr wichtig war!
Der vorliegende Typ einer ‘Münz-Haube’ gehörte zur Tracht der Frauen im Gebiet der Stadt Hebron, im palästinensischen Westjordanland, 30 km südlich von Jerusalem. Auf eine dickwandige Kappe aus lokal gewebten Textilien, mit zwei seitlichen Klappen verlängert, wurden dafür mehr als tausend gelochte, osmanische Münzen (‘Para’) aufgenäht. In Reihen, dachziegel-artig überlappend. Die mehr als 1000 kleinen, osmanischen ‘Para-Münzen’ bestehen aus ‘Billon-Metall’, einer Legierung aus Kupfer und Silber, die schon seit der Antike für Klein-Münzen verwendet wurde. Die hier verwendeten, osmanischen ‘Para-Münzen’ wurden um 1187 der islamischen Zeitrechnung (= 1773 unserer Zeitrechnung) geprägt, nach einer lesbaren Datierung auf einer Münze. Das heißt, dass ihre Prägung in der Regierungszeit der osmanischen Sultane Mustafa II. (1757–1774) oder Abdulhamid I. (1774–1789) stattgefunden hat, also in der Zeit Maria Theresias und ihres Sohnes, Joseph II..
Ein sehr frühes, erstaunlich gut erhaltenes Stück, mit alten Gebrauchsspuren (z. B. am Stoff der Kappe), aber in sehr gutem Zustand. Nur ganz wenige Münzen fehlen! H: 10 cm (runde Kappe allein), 24 cm (Kappe mit Seiten-Klappen); DM: ca. 17 x 17 cm. Um 1800! (ME)

Provenienz:
Deutsche Privatsammlung.
Lit.:
‘Palestinian Costume’ von Shelagh Weir, Abb. S. 186, 187; ‘Pracht und Geheimnis. Kleidung und Schmuck aus Palästina und Jordanien’, Katalog Reutenstrauch-Joest-Museum Köln, Abb. 186; ‘Traditional Palestinian Embroidery and Jewelry’ von Abed Al-Samih Abu Omar, Abb. S, 46, 48, 50; ‘Schmuck aus dem Orient’ von Wolf-Dieter Seiwert, Abb. 775.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
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erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst / Tribal-Art; Afrika
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2016 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.06. - 09.06.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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