Lot Nr. 130


Konvolut (3 Stücke), Madagaskar, Stamm: Antandroy: Drei seltene, figurale Klein-Skulpturen aus Holz, mit Lehm überzogen.


Konvolut (3 Stücke), Madagaskar, Stamm: Antandroy: Drei seltene, figurale Klein-Skulpturen aus Holz, mit Lehm überzogen. - Stammeskunst / Tribal-Art; Afrika

Die rund 600.000 Antandroy leben als traditionell nomadische Rinderzüchter im äußersten Süden der Insel Madagaskar, im Gebiet Androy, dem ‘Land der Dornen’: eine äußerst heiße, trockene und wüstenartige Dornbusch-Steppe. Als künstlerische Äußerungen kennt man von den Antandroy große, rechteckige und oft bunt bemalte Grab-Anlagen, auf denen geschnitzte Grabstelen errichtet werden, ähnlich den bekannteren ‘Aloalo-Grabstelen’ ihrer Nachbarn, der Mahafaly: Pfähle mit einem geometrischen, oft durchbrochen geschnitzten Unterbau, bekrönt durch kleine Plattformen auf denen Zebu-Rinder, Figuren oder kleine, geschnitzte, figurale Szenen aus dem Leben des Verstorbenen stehen - ganz ähnlich den drei hier präsentierten Klein-Skulpturen der Antandroy:
1.: Eine längliche Gruppe, bestehend aus drei Figuren. In der Mitte eine, lang ausgestreckte, liegende Person. Hinter ihr eine offensichtlich helfende und stützende, kleinere, sitzende Figur. Und vor der Liegenden noch einer kleine, sitzende Figur mit vorgestrecktem, linkem Arm. Was diese, aus sehr hartem Holz höchst realistisch und fein gearbeitete Gruppe darstellt, ist unbekannt (eventuell eine Geburts-Szene?). H: ca. 7 cm; B: ca. 5 cm; L: 22 cm.
2.: Eine sitzende Mutter, ein Kind an ihrer linken Seite haltend. Vor ihr steht ein Topf, in dem sie mit ihrer rechten Hand und einem löffelartigen Stock hantiert (eine Koch-Szene?). H: 15 cm; B: 8 cm; L: 12 cm.
3.: Ein Knieender, der mit beiden Händen einen Stab biegt. Vor ihm ragen vier Erhebungen aus dem Boden (eine Szene des Feuermachens?). H: 11 cm.
Alle drei Klein-Skulpturen sind erstaunlich realistisch aus sehr hartem Holz geschnitzt. Alle drei tragen eine sehr ähnliche Schichte aus hellbraunem Lehm auf ihren Oberflächen (längere Zeit im Wasser gelegen?). Nur die Unterseiten zeigen das blanke Holz.
Alle drei interessanten, sehr gekonnt geschnitzten Figuren scheinen wirklich alt zu sein. Dafür sprechen die Risse, sowie mehrere, deutliche Ab- und Ausbrüche in dem harten Holz. In der einschlägigen Fach-Literatur ist jedoch über solche Klein-Plastiken der Antandroy (bis jetzt) kaum etwas bekannt. (ME)

Provenienz:
Nach Angabe des Einbringers, einem österreichischen Reisenden, direkt im Gebiet der Antandroy, im Süden von Madagaskar, erworben.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

09.06.2016 - 17:00

Rufpreis:
EUR 1.200,-

Konvolut (3 Stücke), Madagaskar, Stamm: Antandroy: Drei seltene, figurale Klein-Skulpturen aus Holz, mit Lehm überzogen.


Die rund 600.000 Antandroy leben als traditionell nomadische Rinderzüchter im äußersten Süden der Insel Madagaskar, im Gebiet Androy, dem ‘Land der Dornen’: eine äußerst heiße, trockene und wüstenartige Dornbusch-Steppe. Als künstlerische Äußerungen kennt man von den Antandroy große, rechteckige und oft bunt bemalte Grab-Anlagen, auf denen geschnitzte Grabstelen errichtet werden, ähnlich den bekannteren ‘Aloalo-Grabstelen’ ihrer Nachbarn, der Mahafaly: Pfähle mit einem geometrischen, oft durchbrochen geschnitzten Unterbau, bekrönt durch kleine Plattformen auf denen Zebu-Rinder, Figuren oder kleine, geschnitzte, figurale Szenen aus dem Leben des Verstorbenen stehen - ganz ähnlich den drei hier präsentierten Klein-Skulpturen der Antandroy:
1.: Eine längliche Gruppe, bestehend aus drei Figuren. In der Mitte eine, lang ausgestreckte, liegende Person. Hinter ihr eine offensichtlich helfende und stützende, kleinere, sitzende Figur. Und vor der Liegenden noch einer kleine, sitzende Figur mit vorgestrecktem, linkem Arm. Was diese, aus sehr hartem Holz höchst realistisch und fein gearbeitete Gruppe darstellt, ist unbekannt (eventuell eine Geburts-Szene?). H: ca. 7 cm; B: ca. 5 cm; L: 22 cm.
2.: Eine sitzende Mutter, ein Kind an ihrer linken Seite haltend. Vor ihr steht ein Topf, in dem sie mit ihrer rechten Hand und einem löffelartigen Stock hantiert (eine Koch-Szene?). H: 15 cm; B: 8 cm; L: 12 cm.
3.: Ein Knieender, der mit beiden Händen einen Stab biegt. Vor ihm ragen vier Erhebungen aus dem Boden (eine Szene des Feuermachens?). H: 11 cm.
Alle drei Klein-Skulpturen sind erstaunlich realistisch aus sehr hartem Holz geschnitzt. Alle drei tragen eine sehr ähnliche Schichte aus hellbraunem Lehm auf ihren Oberflächen (längere Zeit im Wasser gelegen?). Nur die Unterseiten zeigen das blanke Holz.
Alle drei interessanten, sehr gekonnt geschnitzten Figuren scheinen wirklich alt zu sein. Dafür sprechen die Risse, sowie mehrere, deutliche Ab- und Ausbrüche in dem harten Holz. In der einschlägigen Fach-Literatur ist jedoch über solche Klein-Plastiken der Antandroy (bis jetzt) kaum etwas bekannt. (ME)

Provenienz:
Nach Angabe des Einbringers, einem österreichischen Reisenden, direkt im Gebiet der Antandroy, im Süden von Madagaskar, erworben.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst / Tribal-Art; Afrika
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2016 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.06. - 09.06.2016

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