Songye, DR Kongo: Eine männliche Kraft-Figur 'Nkisi'. Stil: Kalebwe.
Eine kraftvoll stehende ‘Nkisi-Figur’ der Songye, aus dem Südosten des Kongo. ‘Nkisi’ sind Kraft- und Schutz-Skulpturen, die gegen Krankheiten, Hexerei, Diebstahl, gegen allgemeines Unglück helfen und Geburten erleichtern sollen. Sie werden auch für Orakel und Wahrsagerei verwendet. Ihre innere ‘Kraft’ wird durch den Zauber-Priester (Nganga) des Dorfes aktiviert, indem er rituell ‘magisches Material’ in kleinen Vertiefungen auf dem Scheitel und Bauch, sowie an umgebundenen Gürteln des ‘Nkisi’ anbringt. Es gibt große ‘Nkisi-Skulpturen’, die ganze Dorf-Gemeinschaften beschützen, und es gibt kleinere Figuren für den individuellen Schutz einzelner Personen - wie die hier präsentierte.
Vorliegende, typische ‘Nkisi-Figur’ der Songye besteht aus hartem, braunem Holz. Sie trägt einen großen, breiten Kopf auf einem langen Hals, mit eng liegenden Augen über einer kleinen, breiten Nase. Ihre Mund- und Kinn-Partie ist charakteristisch nach vorne gezogen. Reste einer Schicht aus schwarzem Baumharz am Kinn (für einen einst angeklebten ‘Bart’?). Die Schultern sind breit, die Arme geknickt und die Hände ruhen an beiden Seiten des nach vorne gewölbten Bauches (wie bei allen ‘Nkisi-Figuren’). Die kurzen, abgeknickten Beine stehen fest und breitbeinig, mit großen Füßen auf einem mitgeschnitzten, halbkugeligen Sockel. Um ihre Hüften trägt die Skulptur einen Rock aus altem, gestreiftem Palmfaser-Gewebe. Das ‘magische Material’, das diesem ‘Nkisi’ seine Kraft verleiht, befindet sich in Vertiefungen oben auf dem Kopf und in der Mitte auf dem Bauch (beide mit Harz verschlossen), sowie an dem schmalen, ledernen Gürtel auf der Brust. Eine perfekte Kraft-Figur ‘Nkisi’ der Songye, im ‘zentralen Stil der Kalebwe ya Ngongo’ (nach der Einteilung von Francois Neyt). Mit schmalen, altersbedingten Rissen an Kopf und Oberkörper (linke Seite), sowie am Sockel (vorne).Mit guter, alter Patina, ‘weich’ abgerundeten Kanten und deutlichen Glanz-Stellen durch langen Gebrauch. H: 62 cm; 1. Drittel 20. Jh. (um 1920). (ME)
Provenienz:
Sammlung Van Steffen, Belgien; Sammlung Rut Van Caelenbergh, Brüssel; Österreichische Privatsammlung.
Lit.:
'Songye' von Francois Neyt, Abb. 177, 179, 180, 188, 197, 198, 229, 263.
Experte: Prof. Erwin Melchardt
Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465
erwin.melchardt@dorotheum.at
09.06.2016 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 3.500,-
- Rufpreis:
-
EUR 2.000,-
Songye, DR Kongo: Eine männliche Kraft-Figur 'Nkisi'. Stil: Kalebwe.
Eine kraftvoll stehende ‘Nkisi-Figur’ der Songye, aus dem Südosten des Kongo. ‘Nkisi’ sind Kraft- und Schutz-Skulpturen, die gegen Krankheiten, Hexerei, Diebstahl, gegen allgemeines Unglück helfen und Geburten erleichtern sollen. Sie werden auch für Orakel und Wahrsagerei verwendet. Ihre innere ‘Kraft’ wird durch den Zauber-Priester (Nganga) des Dorfes aktiviert, indem er rituell ‘magisches Material’ in kleinen Vertiefungen auf dem Scheitel und Bauch, sowie an umgebundenen Gürteln des ‘Nkisi’ anbringt. Es gibt große ‘Nkisi-Skulpturen’, die ganze Dorf-Gemeinschaften beschützen, und es gibt kleinere Figuren für den individuellen Schutz einzelner Personen - wie die hier präsentierte.
Vorliegende, typische ‘Nkisi-Figur’ der Songye besteht aus hartem, braunem Holz. Sie trägt einen großen, breiten Kopf auf einem langen Hals, mit eng liegenden Augen über einer kleinen, breiten Nase. Ihre Mund- und Kinn-Partie ist charakteristisch nach vorne gezogen. Reste einer Schicht aus schwarzem Baumharz am Kinn (für einen einst angeklebten ‘Bart’?). Die Schultern sind breit, die Arme geknickt und die Hände ruhen an beiden Seiten des nach vorne gewölbten Bauches (wie bei allen ‘Nkisi-Figuren’). Die kurzen, abgeknickten Beine stehen fest und breitbeinig, mit großen Füßen auf einem mitgeschnitzten, halbkugeligen Sockel. Um ihre Hüften trägt die Skulptur einen Rock aus altem, gestreiftem Palmfaser-Gewebe. Das ‘magische Material’, das diesem ‘Nkisi’ seine Kraft verleiht, befindet sich in Vertiefungen oben auf dem Kopf und in der Mitte auf dem Bauch (beide mit Harz verschlossen), sowie an dem schmalen, ledernen Gürtel auf der Brust. Eine perfekte Kraft-Figur ‘Nkisi’ der Songye, im ‘zentralen Stil der Kalebwe ya Ngongo’ (nach der Einteilung von Francois Neyt). Mit schmalen, altersbedingten Rissen an Kopf und Oberkörper (linke Seite), sowie am Sockel (vorne).Mit guter, alter Patina, ‘weich’ abgerundeten Kanten und deutlichen Glanz-Stellen durch langen Gebrauch. H: 62 cm; 1. Drittel 20. Jh. (um 1920). (ME)
Provenienz:
Sammlung Van Steffen, Belgien; Sammlung Rut Van Caelenbergh, Brüssel; Österreichische Privatsammlung.
Lit.:
'Songye' von Francois Neyt, Abb. 177, 179, 180, 188, 197, 198, 229, 263.
Experte: Prof. Erwin Melchardt
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Stammeskunst / Tribal-Art; Afrika |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 09.06.2016 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 04.06. - 09.06.2016 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.