(Venedig 1712–1793)
Die Unbefleckte Empfängnis,
Öl auf Leinwand, 43,5 x 36,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Literatur:
A. Morassi, Settecento veneziano inedito, in: Arte veneta 3.1949, 1950, S. 83, Nr. 81;
A. Morassi, Guardi, L’opera completa di Antonio e Francesco Guardi, Venedig 1973, S. 344, Kat. 197, Abb. 216;
L. R. Bortolatto, L’opera completa di Francesco Guardi, Mailand 1974, S. 111/112, Nr. 385

Der ikonografischen Tradition für Darstellungen der Unbefleckten Empfängnis entsprechend zeigt das vorliegende Bild die verklärt gegen Himmel blickende Muttergottes zwischen Wolken auf einer Mondsichel stehend. Zu ihren Füßen ist eine Schlange zu sehen, die einen auf den Sündenfall anspielenden Apfel im Maul hat.

Das vorliegende Bild zeichnet sich durch eine mit leichten und dynamischen Pinselstrichen erzielte atmosphärische Qualität aus, die typisch für die reife Schaffensphase Guardis ist. Ferner dominiert ein blasses Kolorit, dem Silber- und Blautöne beigemischt sind.

Von Guardi ist eine zweite, wesentlich größere (168 x 69 cm), stärker längsrechteckige und oben mit einem Rundbogen abschließende Darstellung der Unbefleckten Empfängnis (Sammlung M. Crespi; Morassi 1973, Kat. 196, Abb. 215) bekannt, in der die Madonna des vorliegenden Gemäldes in eine größere (und von drei statt zwei Engeln bevölkerte) Himmelszone eingebettet ist. Morassi datiert das vorliegende Bild zwischen 1760 und 1770 und die größere Fassung etwa zehn Jahre davor. Ein möglicherweise beiden Kompositionen als Vorzeichnung dienendes Blatt befindet sich im Museo Correr in Venedig (siehe R. Pallucchini (Hrsg.), I disegni del Guardi al Museo di Venezia, Venedig 1943, S. 38, Nr. 8).