(Antwerpen 1626–1679)
Fischstillleben am Strand mit Seehund und Otter,
signiert unten rechts: J. V. KESSEL,
Öl auf Kupfer, 19,5 x 23,5 cm, gerahmt

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Ein schriftliches Gutachten (13. Januar 2014) liegt vor.

Er datiert das vorliegende Gemälde in die Zeit um 1660. In diesen Jahren schuf Jan van Kessel eine Reihe von Strandbildern dieser Art (vgl. K. Ertz, C. Nitze-Ertz, Die Maler Jan van Kessel, Lingen 2012, S. 233–235, Nr. 223–235). In seiner Kessel-Monographie schreibt Ertz: “Eine bei den Zeitgenossen sehr beliebte Darstellung muss das Fressen innerhalb der Tierwelt gewesen sein. Dieses lediglich der Nahrungsaufnahme dienende natürliche Verhalten wurde […] meist ohne jeden Nebengedanken dargestellt. In den Jahren 1660 bis 1663 entstehen Küstenlandschaften, deren Vordergrund mit totem Meeresgetier angefüllt ist, das von Seehunden allein oder von Seehunden mit Ottern gemeinsam gefressen wird”. Ertz sieht in diesen Küstenszenen eine Allegorie des Wassers, zu der Kessels “Vogelkonzerte” vermutlich als Gegenstücke, Allegorie der Luft, gedacht waren. Noch einmal Ertz: “Der Hintergedanke zum Allegorisieren muss bei JVK I immer mit bedacht werden. Selten allerdings ist er so greifbar und wohl auch so vom Künstler intendiert wie bei diesem Paar.“