Lot Nr. 35


Girolamo Mazzola Bedoli


Girolamo Mazzola Bedoli - Alte Meister

(Viadana 1505–1569/70 Parma)
Christi Geburt,
Öl auf Holz, 50 x 35 cm, gerahmt

Ausgestellt:
Parma, Basilica Magistrale di Santa Maria della Steccata, Dipinti e disegni del Cinquecento parmense nelle collezioni private, 3. Oktober – 11. Dezember 2008;
Berceto, On the Road 2011, 5. August – 11. September 2011;
Bazzano, Museo Uomo Ambiente, Nel silenzio della Notte Santa, Girolamo Mazzola Bedoli, Matteo dei Pitocchi, Giovanni Odazzi, 16. Dezember 2012 – 6. Januar 2013

Literatur:
G. Cirillo, „Fra Cremona e Bologna: aspetti della pittura parmenese nel Cinquecento“, in: Parma per l’arte, Parma 2002, S. 100, Nr. 13;
G. Cirillo, Dipinti e disegni del Cinquecento parmense nelle collezioni private, Ausst.-Kat., Parma 2008, S. 53–54, Nr. 12;
E. Negro, „Girolamo Mazzola Bedoli, Sacra famiglia“, in: On the Road 2011, Ausst.-Kat., Berceto 2011;
M. Lucco, Nel silenzio della Notte Santa, Girolamo Mazzola Bedoli, Matteo dei Pitocchi, Giovanni Odazzi al Museo Uomo Ambiente, Ausst.-Kat., Parma 2012

Das vorliegende Gemälde ist als eines der letzten zum Werkkorpus Girolamo Mazzola Bedolis hinzugekommen. Die Komposition wurde von einer Zeichnung Parmigianinos mit der Geburt Christi angeregt (Sammlung Devonshire, Chatsworth, Nr. 804; siehe A. Ghidiglia Quintavalle, Parmigianino. Disegni, Florenz 1971, Abb. XXXI, Anm. XXXI). Bedoli hat Parmigianinos Bildfindung genau studiert und an vielen Stellen überarbeitet. Seine seitenverkehrt ausgeführte Komposition lässt sich mit anderen kleinformatigen Tafeln, darunter einer Geburt Christi in der Fondazione Cini, Venedig (Inv. 6352; siehe M. Di Giampaolo, Girolamo Bedoli 1500–1569, Florenz 1997, S. 114–115, Abb. 1, Nr. 1) vergleichen, in der die Figuren vor einer Kolonnade platziert sind. Große Ähnlichkeit besteht auch zu einer Heiligen Familia mit Johannes dem Täufer und Engeln in der Accademia di Belle Arti in Neapel (Inv. 599; see M. Di Giampaolo, op. cit., S. 115, Nr. 2, Abb. 2) mit üppiger Vegetation, der drei Engel hinzugefügt wurden. Darüber hinaus lassen sich zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen der vorliegenden Komposition und der Heiligen Familie mit den Heiligen Franziskus, Antonius und Johannes dem Täufer im Museo Nazionale di Capodimonte in Neapel feststellen (Inv. 923; siehe M. Di Giampaolo, op. cit., S. 117, Nr. 5, Abb. 5). Im Vergleich zur Heiligen Familie in Wilton House in der Sammlung des Earl of Pembroke (siehe M. Di Giampaolo, op. cit., S. 152, Nr. 55, Abb. 55) lässt das vorliegende Bild denselben flüssigen Pinselstrich, dieselben gelängten Figuren und denselben Einsatz von monochromen Tönen im Kontrast zu einer warmen Farbigkeit erkennen. Beide Gemälde weisen zudem vergleichsweise zarte Weißhöhungen auf.

Alle diese Werke – und folglich auch das vorliegende Gemälde – sind vor 1533 und damit in der Frühzeit Bedolis entstanden, als der Künstler am Altarbild der Unbefleckten Empfängnis arbeitete. Die Gemäldegruppe gibt Bedolis große Nähe zu Parmigianino und seine Aneignung von dessen Malweise zu erkennen. Diese zeigt sich vor allem bei der Figurendarstellung, insbesondere der Heiligen Jungfrau, in der als „lingua di fiamma“ bekannten Manier. Mauro Lucco sieht im Thema des vorliegenden Bildes eher eine Anbetung des Jesuskindes als eine Geburt Christi, zumal das Kind, wie das Pentiment am rechten Bein verrät, schon aufrecht sitzen kann.

Girolamo Bedoli war ein Schüler von Pier Ilario und Michele Mazzola, beide Onkel Parmigianinos. 1529 heiratete er die Tochter von Pier Ilario, dessen Werkstatt er übernahm. Bedoli wurde somit ein verschwägerter Cousin Parmigianinos und fügte den Nachnamen Mazzola seinem eigenen hinzu. Nach Parmigianinos Tod 1540 wurde Bedoli zum gefragtesten Maler Parmas.

19.04.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 75.000,-
Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Girolamo Mazzola Bedoli


(Viadana 1505–1569/70 Parma)
Christi Geburt,
Öl auf Holz, 50 x 35 cm, gerahmt

Ausgestellt:
Parma, Basilica Magistrale di Santa Maria della Steccata, Dipinti e disegni del Cinquecento parmense nelle collezioni private, 3. Oktober – 11. Dezember 2008;
Berceto, On the Road 2011, 5. August – 11. September 2011;
Bazzano, Museo Uomo Ambiente, Nel silenzio della Notte Santa, Girolamo Mazzola Bedoli, Matteo dei Pitocchi, Giovanni Odazzi, 16. Dezember 2012 – 6. Januar 2013

Literatur:
G. Cirillo, „Fra Cremona e Bologna: aspetti della pittura parmenese nel Cinquecento“, in: Parma per l’arte, Parma 2002, S. 100, Nr. 13;
G. Cirillo, Dipinti e disegni del Cinquecento parmense nelle collezioni private, Ausst.-Kat., Parma 2008, S. 53–54, Nr. 12;
E. Negro, „Girolamo Mazzola Bedoli, Sacra famiglia“, in: On the Road 2011, Ausst.-Kat., Berceto 2011;
M. Lucco, Nel silenzio della Notte Santa, Girolamo Mazzola Bedoli, Matteo dei Pitocchi, Giovanni Odazzi al Museo Uomo Ambiente, Ausst.-Kat., Parma 2012

Das vorliegende Gemälde ist als eines der letzten zum Werkkorpus Girolamo Mazzola Bedolis hinzugekommen. Die Komposition wurde von einer Zeichnung Parmigianinos mit der Geburt Christi angeregt (Sammlung Devonshire, Chatsworth, Nr. 804; siehe A. Ghidiglia Quintavalle, Parmigianino. Disegni, Florenz 1971, Abb. XXXI, Anm. XXXI). Bedoli hat Parmigianinos Bildfindung genau studiert und an vielen Stellen überarbeitet. Seine seitenverkehrt ausgeführte Komposition lässt sich mit anderen kleinformatigen Tafeln, darunter einer Geburt Christi in der Fondazione Cini, Venedig (Inv. 6352; siehe M. Di Giampaolo, Girolamo Bedoli 1500–1569, Florenz 1997, S. 114–115, Abb. 1, Nr. 1) vergleichen, in der die Figuren vor einer Kolonnade platziert sind. Große Ähnlichkeit besteht auch zu einer Heiligen Familia mit Johannes dem Täufer und Engeln in der Accademia di Belle Arti in Neapel (Inv. 599; see M. Di Giampaolo, op. cit., S. 115, Nr. 2, Abb. 2) mit üppiger Vegetation, der drei Engel hinzugefügt wurden. Darüber hinaus lassen sich zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen der vorliegenden Komposition und der Heiligen Familie mit den Heiligen Franziskus, Antonius und Johannes dem Täufer im Museo Nazionale di Capodimonte in Neapel feststellen (Inv. 923; siehe M. Di Giampaolo, op. cit., S. 117, Nr. 5, Abb. 5). Im Vergleich zur Heiligen Familie in Wilton House in der Sammlung des Earl of Pembroke (siehe M. Di Giampaolo, op. cit., S. 152, Nr. 55, Abb. 55) lässt das vorliegende Bild denselben flüssigen Pinselstrich, dieselben gelängten Figuren und denselben Einsatz von monochromen Tönen im Kontrast zu einer warmen Farbigkeit erkennen. Beide Gemälde weisen zudem vergleichsweise zarte Weißhöhungen auf.

Alle diese Werke – und folglich auch das vorliegende Gemälde – sind vor 1533 und damit in der Frühzeit Bedolis entstanden, als der Künstler am Altarbild der Unbefleckten Empfängnis arbeitete. Die Gemäldegruppe gibt Bedolis große Nähe zu Parmigianino und seine Aneignung von dessen Malweise zu erkennen. Diese zeigt sich vor allem bei der Figurendarstellung, insbesondere der Heiligen Jungfrau, in der als „lingua di fiamma“ bekannten Manier. Mauro Lucco sieht im Thema des vorliegenden Bildes eher eine Anbetung des Jesuskindes als eine Geburt Christi, zumal das Kind, wie das Pentiment am rechten Bein verrät, schon aufrecht sitzen kann.

Girolamo Bedoli war ein Schüler von Pier Ilario und Michele Mazzola, beide Onkel Parmigianinos. 1529 heiratete er die Tochter von Pier Ilario, dessen Werkstatt er übernahm. Bedoli wurde somit ein verschwägerter Cousin Parmigianinos und fügte den Nachnamen Mazzola seinem eigenen hinzu. Nach Parmigianinos Tod 1540 wurde Bedoli zum gefragtesten Maler Parmas.


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+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.04.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 19.04.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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