Lot Nr. 19


Jacopo Tintoretto


Jacopo Tintoretto - Alte Meister

(Venedig 1516–1594)
Bildnis des Dogen Girolamo Priuli,
Öl auf Leinwand, 88 x 68 cm, gerahmt

Provenienz:
Agnew’s, London;
The J. Paul Getty Museum, Californien, erworben 1954, bis 1992;
Auktion, Christie’s, New York, 21. Mai 1992, Los 35 (als Werkstatt Jacopo Tintoretto);
Europäische Privatsammlung

Literatur:
P. Wescher, I ritratti del Doge Girolamo Priuli di Jacopo Tintoretto, in: Arte veneta, 11.1957 (1958), S. 205–207, Abb. 211 (als Jacopo Tintoretto);
B. Berenson, Pitture italiane del Rinascimento. Elenco dei principali artisti e delle loro opere con un indice dei luoghi. La scuola veneta, London 1958, S. 183 (als Jacopo Tintoretto);
C. Bernari und P. De Vecchi, L’opera completa del Tintoretto, Mailand 1970, S. 101, Nr. 135b (als Werkstattreplik);
P. De Vecchi, L’opera completa del Tintoretto, Mailand 1970, S. 101, Nr. 135 b (als replica di collaborazione);
B. B. Fredericksen, Catalogue of the Paintings in the J. Paul Getty Museum, Malibu 1972, S. 40, Nr. 41 (als Schule des Jacopo Tintoretto);
P. Rossi/R. Pallucchini (Hrsg.), Jacopo Tintoretto. L'opera completa. 1. I Ritratti, Venedig 1974, S. 113, Abb. 105 (als Jacopo Tintoretto)

Nach Girolamo Priulis Wahl zum Dogen im Jahr 1550 wurde Tintoretto zu dessen offiziellem Porträtisten ernannt. Am 23. Dezember 1550 wurde der Künstler für ein Porträt Priulis bezahlt, das allgemein für jenes in den Gallerie dell’Accademia in Venedig gehalten wird. Zwei weitere Porträts des Dogen von der Hand Tintorettos sind bekannt – das vorliegende Bild und eine weitere Fassung in Detroit (Institute of Arts). Dass das Bildnis eines Dogen in mehreren Fassungen überliefert ist, ist keinesfalls ungewöhnlich und spiegelt eine übliche zeitgenössische Praxis wider, die natürlich auch die Mitarbeit der Werkstatt eines Meisters bedingte.

Priulis Porträts entstanden vermutlich unmittelbar nach seiner Wahl zum Dogen, als der Dargestellte etwa 73 Jahre alt war. Hinsichtlich der Komposition bezog sich Tintoretto auf eine traditionelle Bildformel für die Darstellung von Dogen, die auch Gemälden wie Tizians Bildnis des Dogen Andrea Gritti (Washington, National Gallery) zugrunde liegt.

Das vorliegende Gemälde führt Tintorettos besondere Gabe vor Augen, den zu Porträtierenden nicht nur in seiner offiziellen Rolle als kirchlicher Würdenträger darzustellen, sondern auch als individuelle Persönlichkeit. Auch wenn das vorliegende Gemälde im Vergleich zu den beiden anderen Fassungen etwas kursorischer ausgeführt scheint, lässt sein etwas kleineres Format eine Intimität zu, die Tintorettos Meisterschaft als Porträtist zu erkennen gibt.

Alessandro Ballarin hat die Zuschreibung an Jacopo Tintoretto bestätigt und die Vermutung geäußert, dass das Bild vor dem lebenden Modell gemalt wurde, zumal gerade der Bereich des Gesichts ausgesprochen eindringlich und flott ausgeführt ist.

19.04.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 75.000,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Jacopo Tintoretto


(Venedig 1516–1594)
Bildnis des Dogen Girolamo Priuli,
Öl auf Leinwand, 88 x 68 cm, gerahmt

Provenienz:
Agnew’s, London;
The J. Paul Getty Museum, Californien, erworben 1954, bis 1992;
Auktion, Christie’s, New York, 21. Mai 1992, Los 35 (als Werkstatt Jacopo Tintoretto);
Europäische Privatsammlung

Literatur:
P. Wescher, I ritratti del Doge Girolamo Priuli di Jacopo Tintoretto, in: Arte veneta, 11.1957 (1958), S. 205–207, Abb. 211 (als Jacopo Tintoretto);
B. Berenson, Pitture italiane del Rinascimento. Elenco dei principali artisti e delle loro opere con un indice dei luoghi. La scuola veneta, London 1958, S. 183 (als Jacopo Tintoretto);
C. Bernari und P. De Vecchi, L’opera completa del Tintoretto, Mailand 1970, S. 101, Nr. 135b (als Werkstattreplik);
P. De Vecchi, L’opera completa del Tintoretto, Mailand 1970, S. 101, Nr. 135 b (als replica di collaborazione);
B. B. Fredericksen, Catalogue of the Paintings in the J. Paul Getty Museum, Malibu 1972, S. 40, Nr. 41 (als Schule des Jacopo Tintoretto);
P. Rossi/R. Pallucchini (Hrsg.), Jacopo Tintoretto. L'opera completa. 1. I Ritratti, Venedig 1974, S. 113, Abb. 105 (als Jacopo Tintoretto)

Nach Girolamo Priulis Wahl zum Dogen im Jahr 1550 wurde Tintoretto zu dessen offiziellem Porträtisten ernannt. Am 23. Dezember 1550 wurde der Künstler für ein Porträt Priulis bezahlt, das allgemein für jenes in den Gallerie dell’Accademia in Venedig gehalten wird. Zwei weitere Porträts des Dogen von der Hand Tintorettos sind bekannt – das vorliegende Bild und eine weitere Fassung in Detroit (Institute of Arts). Dass das Bildnis eines Dogen in mehreren Fassungen überliefert ist, ist keinesfalls ungewöhnlich und spiegelt eine übliche zeitgenössische Praxis wider, die natürlich auch die Mitarbeit der Werkstatt eines Meisters bedingte.

Priulis Porträts entstanden vermutlich unmittelbar nach seiner Wahl zum Dogen, als der Dargestellte etwa 73 Jahre alt war. Hinsichtlich der Komposition bezog sich Tintoretto auf eine traditionelle Bildformel für die Darstellung von Dogen, die auch Gemälden wie Tizians Bildnis des Dogen Andrea Gritti (Washington, National Gallery) zugrunde liegt.

Das vorliegende Gemälde führt Tintorettos besondere Gabe vor Augen, den zu Porträtierenden nicht nur in seiner offiziellen Rolle als kirchlicher Würdenträger darzustellen, sondern auch als individuelle Persönlichkeit. Auch wenn das vorliegende Gemälde im Vergleich zu den beiden anderen Fassungen etwas kursorischer ausgeführt scheint, lässt sein etwas kleineres Format eine Intimität zu, die Tintorettos Meisterschaft als Porträtist zu erkennen gibt.

Alessandro Ballarin hat die Zuschreibung an Jacopo Tintoretto bestätigt und die Vermutung geäußert, dass das Bild vor dem lebenden Modell gemalt wurde, zumal gerade der Bereich des Gesichts ausgesprochen eindringlich und flott ausgeführt ist.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.04.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 19.04.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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