(Atzgersdorf 1832–1889 Wien)
Römische Spinnerin, signiert, bezeichnet A. Romako Roma, Öl auf Leinwand, 62 x 49,5 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
Auktion Dorotheum Wien, 18. November 1952, Lot 112;
Kunsthandlung Franz Schebesta, Wien;
Privatbesitz Österreich.

Vergleiche:
Cornelia Reiter, Anton Romako Pionier und Außenseiter der Malerei des 19. Jahrhunderts, Verlag Bibliothek der Provinz, S. 120, Nr. 75.

Verzeichnet in:
Fritz Novotny, Der Maler Anton Romako, Verlag Anton Schroll & Co., S. 80, Nr. 55

Anton Romako verbrachte einen Großteil seines künstlerischen Schaffens in Rom. 1856 zog er in die Ewige Stadt, Anziehungspunkt für zahlreiche Künstler aus dem Norden, die dort auf zahlungswillige Touristen stießen. Neben religiösen Themen und Veduten sind es genrehafte Darstellungen der ländlichen Bevölkerung in landestypischer Tracht, die besonders beim Publikum beliebt waren. Junge Frauen mit Tonkrügen oder Obstkörben, eingebettet in einer pittoresken Landschaft, entsprachen dem allgemeinen Geschmack. Das hier vorliegende Werk zeigt eine junge Römerin mit Spinnrocken, die in der Behandlung der Farben, der Stofflichkeit und der Thematik auch mit Arbeiten italienischer Kollegen vergleichbar ist. Noch hält sich Romako mit seinen, für ihn später so charakteristisch werdenden, dynamischen Pinselstrick zurück. Die Anlehnung an Werke eines Louis-Léopold Roberts sind nachvollziehbar, dann wendet er sich von der Strenge des Klassizismus zugunsten einer lebendigeren Malweise, ab. (Vergleiche Cornelia Reiter, Anton Romako, Pionier und Außenseiter der Malerei des 19. Jahrhunderts, S. 45). Die feinen Gesichtszüge des Mädchens und die weiche Modellierung der Haut verleihen der Dargestellten etwas Liebliches. Derartige Darstellungen brachten dem Künstler kommerziellen Erfolg, auf dem er seinen weitgehenden Ruf aufbauen konnte.