Porzellan, glanzgoldene Wandung, kantige Henkeln mit Blattenden, Öffnungsrand mit bunt gemalter Blumenbordüre, mintgrünen Rändern und feinem goldenen reliefierten Blattfries, seitlich grün gemalte Weinblattranken auf Grisaille- Knöpfe gehängt, Ansatz und runder Fuß mit én grisaille gemalten Akanthusblatt-Kranz und Doldenblüten, Fußrand mit Goldperlen, vorder- und rückseitig oktogonale Reserven umrahmt von reliefierten Palmettenfriesen, darin farbig gemalte Landschaften, 1. Vase, vorderseitig 3 Bacchantinnen, die Linke hält Thyrsosstab, die Rechte Tamburin in den Händen, die Kniende in der Mitte ist geschmückt mit Blumengirlande, zu ihren Füßen liegt die Triangel, seitlich ein goldener Krug mit Blumengirlande und blauen Bändern, rückseitig Denkmal mit Venus und Amor, seitlich Feuerstelle und Jungfrau mit Opferschale, sie blickt zur Venus, davor Wasserkrug, 2. Vase, vorderseitig "Die Jugend des Bacchus", er liegt zwischen 2 Bacchantinnen, greift nach den blauen Weintrauben und hat den Fuß auf einen Krug gesetzt, seitlich Weinstock mit blauen Reben, rückseitig Bacchantin, sie hält Gesichtsmaske in der Rechten und umarmt den kleinen Bacchus, er tanzt und hält Thyrsosstab in den Händen, zu seinen Füßen ein Tamburin, seitlich sitzt eine leicht verhüllte römische Genie mit Schwert in der Linken, den rechten Fuß gestützt auf einen Helm, Höhe 23,5 cm, 1 Öffnungsrand minimal restauriert, 2 Kupfereinsätze mit Ringen für Blumen,
Wien, kaiserliche Manufaktur, unterglasurblauer Bindenschild, Jahreszahl 1798, Weißdrehernr. 4 Anton Kammerer 1786-1833, Nr. 12 Franz Schwaiger 1785-1804 (Ru)

Lit.: Verrückt nach Angelika Kauffmann, Hetjens-Museum Düsseldorf 1999, S. 35, Abb. 12, das Gemälde der Bacchantinnen malte Angelika Kauffmann für Charles Boddam. Die Genie mit der Triangel könnte als “Euphrosyne” die Allegorie der Heiterkeit gedeutet werden; S. 44 Abb. 19, “Die Jugend des Bacchus” die Vorlage könnte von Robert Thew stammen, der 1789 den Stich nach einem Gemälde Angelika Kauffmanns aus dem Besitz von Robert Sayer anfertigte. Das entsprechende Blatt befindet sich in der Wiener Albertina, der Originaltitel lautet “The Nursing of Bacchus”;
Lit.: W. Mrazek, W. Neuwirth, Wiener Porzellan, 1718–1864, MAK, Wien 1970, S. 168, Tafel 89;