Lot Nr. 847


"Es steige sanft auf rosigem Gefieder die holde Zukunft leibreich zu uns nieder"


"Es steige sanft auf rosigem Gefieder die holde Zukunft leibreich zu uns nieder" - Antiquitäten & Möbel

Tasse mit Widmungs-Untertasse, Porzellan, Wandung mit ausgestellter Lippe, breitem goldenen Innenrand, außen breite und feine Goldränder, glanz- und mattgold gemalter Lorbeerfries auf weißem Band, grüner Fond, oktogonale Reserve mit én grisaille gemalter Darstellung der Jugend und des Alters, in deren Mitte schwebt Chronos mit der Sense, gestützt auf die Schulter der alten Frau mit Krückstock, die zurücktritt und umarmt die junge Frau die vortritt, hochgezogener gold gehöhter Henkel mit Rosetten und Blattenden, Höhe 10 cm, Untertasse mit gleichem Dekor, Spiegel mit Raute und feingemalter Widmung in schwarzer Schrift, Dm. 15,5 cm, minimal berieben,
Wien, kaiserliche Manufaktur, unterglasurblauer Bindenschild, Jahreszahl 1822, 1822, Weißdrehernr. 7 Josef Rammersberger 1803-1827, Nr. 40 Franz Peroutka 1792-1839, Malernr. 18 Franz Schnell 1816-1855, er schrieb die Widmung, Goldmalernr. 120 Bernhardt Rössner 1795-1825 (Ru)

Lit.: Dominik Bartmann und Gert-Dieter Ulferts, Berlin Museum, Von Chodowiecki bis Liebermann, Katalog der Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle und Gouachen des 18. und 19. Jahrhunderts, Kat. Nr. 261,
Der Genius der Zeit, mit einer Sense in der Luft schwebend, führt eine jugendliche symbolische weibliche Figur nach vorn, während eine alte Frau, auf einen Krückstock gestützt, zurücktritt; ca. 1794; Pinsel in Grau über Bleistift, grau laviert/ weißes Velin, 17,0 x 10,8 cm, Bez. u. r. (Feder in Schwarz): D: Chodowiecki del; Inv. GHZ 64/7; Neg. 1736; Prov.: Berlin, Gerda Bassenge, Auk.4/1 (1964) Nr. 438; Erworben vom Verein der Freunde und Förderer des Berlin Museums e. V.;
Lit.: Robert Hirsch, Nachträge und Berichtigungen zu Daniel Chodowieckis sämtliche Kupferstiche beschrieben von Wilhelm Engelmann, Leipzig, 1906, S. 93, Nr. 18; Entwurf zu einem Frontispiz in: Deutsche Monatsschrift, Berlin, I, 1794, gestochen von Eberhard Siegfried Henne. Unterhalb des Inhaltsverzeichnisses heißt es dort: Erklärung des Titelkupfers. Über dem Kreise der Jahrhunderte, zwischen deren achtzehnten und neunzehnten das Licht fällt, schwebt Kronos. Seine schwere sichelbelastete Rechte drückt die Schulter der vier und neunzigjährigen Matrone, die zwar Friedrichs des Zweiten Bildniß auf ihrer Binde trägt, jetzt aber die Krücke auf morsche Trümmer stützt, und schwermuthsvoll davon schleicht. Zuversichtlichen freudigen Blickes, und Folge winkender Hand, tritt die jugendliche, schönbekränzte Nymphe der neuen Zeitfolge in den Kreis. Mit Wohlgefallen verweilen an ihr die Augen des Vaters, und leicht und sanft schmiegt sich seine Linke um ihre Schulter, daß er sie einführe. Junges Gebüsch entsprießt der Erde wohin sie deutet. Mit der symbolischen Darstellung der Zeitenwende wird nicht nur auf den zum Zeitpunkt ihrer Publizierung noch sechs Jahre ausstehenden Jahrhundertwechsel angespielt, sondern auch - im Sinne der Aufklärung - auf den durch die Französische Revolution ausgelösten geistigen und politischen Wandel.

Expertin: Ursula Rohringer Ursula Rohringer
+43-1-515 60-382

ursula.rohringer@dorotheum.at

20.04.2016 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 1.905,-
Schätzwert:
EUR 1.500,- bis EUR 2.400,-

"Es steige sanft auf rosigem Gefieder die holde Zukunft leibreich zu uns nieder"


Tasse mit Widmungs-Untertasse, Porzellan, Wandung mit ausgestellter Lippe, breitem goldenen Innenrand, außen breite und feine Goldränder, glanz- und mattgold gemalter Lorbeerfries auf weißem Band, grüner Fond, oktogonale Reserve mit én grisaille gemalter Darstellung der Jugend und des Alters, in deren Mitte schwebt Chronos mit der Sense, gestützt auf die Schulter der alten Frau mit Krückstock, die zurücktritt und umarmt die junge Frau die vortritt, hochgezogener gold gehöhter Henkel mit Rosetten und Blattenden, Höhe 10 cm, Untertasse mit gleichem Dekor, Spiegel mit Raute und feingemalter Widmung in schwarzer Schrift, Dm. 15,5 cm, minimal berieben,
Wien, kaiserliche Manufaktur, unterglasurblauer Bindenschild, Jahreszahl 1822, 1822, Weißdrehernr. 7 Josef Rammersberger 1803-1827, Nr. 40 Franz Peroutka 1792-1839, Malernr. 18 Franz Schnell 1816-1855, er schrieb die Widmung, Goldmalernr. 120 Bernhardt Rössner 1795-1825 (Ru)

Lit.: Dominik Bartmann und Gert-Dieter Ulferts, Berlin Museum, Von Chodowiecki bis Liebermann, Katalog der Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle und Gouachen des 18. und 19. Jahrhunderts, Kat. Nr. 261,
Der Genius der Zeit, mit einer Sense in der Luft schwebend, führt eine jugendliche symbolische weibliche Figur nach vorn, während eine alte Frau, auf einen Krückstock gestützt, zurücktritt; ca. 1794; Pinsel in Grau über Bleistift, grau laviert/ weißes Velin, 17,0 x 10,8 cm, Bez. u. r. (Feder in Schwarz): D: Chodowiecki del; Inv. GHZ 64/7; Neg. 1736; Prov.: Berlin, Gerda Bassenge, Auk.4/1 (1964) Nr. 438; Erworben vom Verein der Freunde und Förderer des Berlin Museums e. V.;
Lit.: Robert Hirsch, Nachträge und Berichtigungen zu Daniel Chodowieckis sämtliche Kupferstiche beschrieben von Wilhelm Engelmann, Leipzig, 1906, S. 93, Nr. 18; Entwurf zu einem Frontispiz in: Deutsche Monatsschrift, Berlin, I, 1794, gestochen von Eberhard Siegfried Henne. Unterhalb des Inhaltsverzeichnisses heißt es dort: Erklärung des Titelkupfers. Über dem Kreise der Jahrhunderte, zwischen deren achtzehnten und neunzehnten das Licht fällt, schwebt Kronos. Seine schwere sichelbelastete Rechte drückt die Schulter der vier und neunzigjährigen Matrone, die zwar Friedrichs des Zweiten Bildniß auf ihrer Binde trägt, jetzt aber die Krücke auf morsche Trümmer stützt, und schwermuthsvoll davon schleicht. Zuversichtlichen freudigen Blickes, und Folge winkender Hand, tritt die jugendliche, schönbekränzte Nymphe der neuen Zeitfolge in den Kreis. Mit Wohlgefallen verweilen an ihr die Augen des Vaters, und leicht und sanft schmiegt sich seine Linke um ihre Schulter, daß er sie einführe. Junges Gebüsch entsprießt der Erde wohin sie deutet. Mit der symbolischen Darstellung der Zeitenwende wird nicht nur auf den zum Zeitpunkt ihrer Publizierung noch sechs Jahre ausstehenden Jahrhundertwechsel angespielt, sondern auch - im Sinne der Aufklärung - auf den durch die Französische Revolution ausgelösten geistigen und politischen Wandel.

Expertin: Ursula Rohringer Ursula Rohringer
+43-1-515 60-382

ursula.rohringer@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Antiquitäten & Möbel
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.04.2016 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 20.04.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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