Lot Nr. 247


Beethoven, Ludwig van,


Beethoven, Ludwig van, - Autographen

Komponist, 1770 - 1827. E. B. m. U. (Ihr Freund Beethowen), o. O., o. D. (kurz nach dem 6. 1. 1813), 3 S., Adresse, rotes Lacksiegel, minimale Randschäden, 8vo.

Persönlich gehaltenes und biographisch hochbedeutendes Schreiben an Gräfin Maria Eleonora Fuchs, geb. Gräfin Gallenberg: "Meine liebe Gräfin! Wie leid thut es mir nicht Ihrer Einladung folge leisten zu können, allein ich habe eben etwas sehr dringendes zu schreiben, denn leider ist dieses das einzige, was mir übrig bleibt trotz allen Aufopferungen, die ich gemacht, wenn ich nicht vor Hunger umkommen will - und einen meiner unglücklichen kranken Brüder nicht ebenfalls umkommen laßen will - In einer solchen unverschuldeten Lage ist man nicht aufgelegt unter Menschen zu seyn, sagen sie Rode alles schöne von mir, nur daß ich ihm Vorwürfe machen muß, daß er mich nicht um etwas Neues oder noch nicht bekanntes von meiner Komposition gebeten hat, antragen wollte ich es ihm nicht, weil ich glaubte, daß, da er im großen Redout(e)n Saal Konzert gab, er sonst schon seine Wahl mit andern Werken von andern Meistern, um sein Konzert auszufüllen, getroffen habe, denn bey ihm hätte ich hierin vor allen andern eine Ausnahme gemacht - Mein Kopf ist unermüdet, meinen jetzigen Zustand wieder zu verbessern, und ist das einmal der Fall, dann sehn Sie mich einmal wieder bey Ihnen. Mit einem überall zerissenen Herzen auf sich selbst zurückgewiesenen Menschen ist in Gesellschaft nichts anzufangen ...". Gräfin Maria Eleonore Fuchs, geborene Gräfin Gallenberg (1796 - 1842) war die Schwester des Komponisten Graf Wenzel Robert Gallenberg und somit Schwägerin von Gräfin Giulietta Guicciardi. Der Brief nimmt Bezug auf Pierre Rodes Konzert im großen Redoutensaal am 6.1.1813 und dürfte kurz danach jedenfalls vor seinem zweiten und letzten Konzert vom 31.1.1813 im kleinen Redoutensaal geschrieben worden sein. Auf dem Programm des Konzerts vom 6.1.1813 standen der erste Satz von Beethovens vierter Symphonie, ein neues Violinkonzert von Rode, eine Arie aus Simon Mayrs Elisa und eine weitere Arie aus Ferdinando Paers Camilla. Beethovens Bemerkung über seinen kranken Bruder bezieht sich auf Kaspar Karl van Beethoven, der an Tuberkolose erkrankt war. Gedruckt in: S. Brandenburg (Hg.), Ludwig van Beethoven. Briefwechsel. Gesamtausgabe, Bd. 2, München 1996, Nr. 616, S. 314 f. Autograph einliegend in bibliophilem Lederalbum mit Schuber.

Aufrechter Denkmalschutz (Ausfuhrverbot) von 2007 liegt vor. 

Persönlich gehaltenes und biographisch hochbedeutendes Schreiben an Gräfin Maria Eleonora Fuchs, geb. Gräfin Gallenberg: "Meine liebe Gräfin! Wie leid thut es mir nicht Ihrer Einladung folge leisten zu können, allein ich habe eben etwas sehr dringendes zu schreiben, denn leider ist dieses das einzige, was mir übrig bleibt trotz allen Aufopferungen, die ich gemacht, wenn ich nicht vor Hunger umkommen will - und einen meiner unglücklichen kranken Brüder nicht ebenfalls umkommen laßen will - In einer solchen unverschuldeten Lage ist man nicht aufgelegt unter Menschen zu seyn, sagen sie Rode alles schöne von mir, nur daß ich ihm Vorwürfe machen muß, daß er mich nicht um etwas Neues oder noch nicht be kanntes von meiner Komposition gebeten hat, antragen wollte ich es ihm nicht, weil ich glaubte, daß, da er im großen Redout(e) n Saal Konzert gab, er sonst schon seine Wahl mit andern Werken von andern Meistern, um sein Konzert auszufüllen, getroffen habe, denn bey ihm hätte ich hierin vor allen andern eine Ausnahme gemacht - Mein Kopf ist unermüdet, meinen jetzigen Zustand wieder zu verbessern, und ist das einmal der Fall, dann sehn sie mich einmal wieder bey Ihnen. Mit einem überall zerissenen Herzen auf sich selbst zurückgewiesenen Mensch en ist in Gesellschaft nichts anzufangen ...". Gräfin Maria Eleonore Fuchs, geborene Gräfin Gallenberg (1796 - 1842) war die Schwester des Komponisten Graf Wenzel Robert Gallenberg und somit Schwägerin von Gräfin Giulietta Guicciardi. Der Brief nimmt Bezug auf Pierre Rodes Konzert im großen Redoutensaal am 6.1.1813 und dürfte kurz danach jedenfalls vor seinem zweiten und letzten Konzert vom 31.1.1813 im klein en Redoutensaal geschrieben worden sein. Auf dem Programm des Konzerts vom 6.1.1813 standen der erste Satz von Beethovens vierter Symphonie, ein neues Violinkonzert von Rode, eine Arie aus Simon Mayrs Elisa und eine weitere Arie aus Ferdinando Paers Camilla. Beethovens Bemerkung über seinen kranken Bruder bezieht sich auf Kaspar Karl van Beethoven, der an Tuberkolose erkrankt war. Gedruckt in: S. Brandenburg (Hg.), Ludwig van Beethoven. Briefwechsel. Gesamtausgabe, Bd. 2, München 1996, Nr. 616, S. 314 f. Autograph einliegend in bibliophilem Lederalbum mit Schuber.

Experte: Mag. Andreas Löbbecke Mag. Andreas Löbbecke
+43-1-515 60-389

books@dorotheum.at

30.11.2015 - 14:00

Erzielter Preis: **
EUR 70.000,-
Rufpreis:
EUR 34.000,-

Beethoven, Ludwig van,


Komponist, 1770 - 1827. E. B. m. U. (Ihr Freund Beethowen), o. O., o. D. (kurz nach dem 6. 1. 1813), 3 S., Adresse, rotes Lacksiegel, minimale Randschäden, 8vo.

Persönlich gehaltenes und biographisch hochbedeutendes Schreiben an Gräfin Maria Eleonora Fuchs, geb. Gräfin Gallenberg: "Meine liebe Gräfin! Wie leid thut es mir nicht Ihrer Einladung folge leisten zu können, allein ich habe eben etwas sehr dringendes zu schreiben, denn leider ist dieses das einzige, was mir übrig bleibt trotz allen Aufopferungen, die ich gemacht, wenn ich nicht vor Hunger umkommen will - und einen meiner unglücklichen kranken Brüder nicht ebenfalls umkommen laßen will - In einer solchen unverschuldeten Lage ist man nicht aufgelegt unter Menschen zu seyn, sagen sie Rode alles schöne von mir, nur daß ich ihm Vorwürfe machen muß, daß er mich nicht um etwas Neues oder noch nicht bekanntes von meiner Komposition gebeten hat, antragen wollte ich es ihm nicht, weil ich glaubte, daß, da er im großen Redout(e)n Saal Konzert gab, er sonst schon seine Wahl mit andern Werken von andern Meistern, um sein Konzert auszufüllen, getroffen habe, denn bey ihm hätte ich hierin vor allen andern eine Ausnahme gemacht - Mein Kopf ist unermüdet, meinen jetzigen Zustand wieder zu verbessern, und ist das einmal der Fall, dann sehn Sie mich einmal wieder bey Ihnen. Mit einem überall zerissenen Herzen auf sich selbst zurückgewiesenen Menschen ist in Gesellschaft nichts anzufangen ...". Gräfin Maria Eleonore Fuchs, geborene Gräfin Gallenberg (1796 - 1842) war die Schwester des Komponisten Graf Wenzel Robert Gallenberg und somit Schwägerin von Gräfin Giulietta Guicciardi. Der Brief nimmt Bezug auf Pierre Rodes Konzert im großen Redoutensaal am 6.1.1813 und dürfte kurz danach jedenfalls vor seinem zweiten und letzten Konzert vom 31.1.1813 im kleinen Redoutensaal geschrieben worden sein. Auf dem Programm des Konzerts vom 6.1.1813 standen der erste Satz von Beethovens vierter Symphonie, ein neues Violinkonzert von Rode, eine Arie aus Simon Mayrs Elisa und eine weitere Arie aus Ferdinando Paers Camilla. Beethovens Bemerkung über seinen kranken Bruder bezieht sich auf Kaspar Karl van Beethoven, der an Tuberkolose erkrankt war. Gedruckt in: S. Brandenburg (Hg.), Ludwig van Beethoven. Briefwechsel. Gesamtausgabe, Bd. 2, München 1996, Nr. 616, S. 314 f. Autograph einliegend in bibliophilem Lederalbum mit Schuber.

Aufrechter Denkmalschutz (Ausfuhrverbot) von 2007 liegt vor. 

Persönlich gehaltenes und biographisch hochbedeutendes Schreiben an Gräfin Maria Eleonora Fuchs, geb. Gräfin Gallenberg: "Meine liebe Gräfin! Wie leid thut es mir nicht Ihrer Einladung folge leisten zu können, allein ich habe eben etwas sehr dringendes zu schreiben, denn leider ist dieses das einzige, was mir übrig bleibt trotz allen Aufopferungen, die ich gemacht, wenn ich nicht vor Hunger umkommen will - und einen meiner unglücklichen kranken Brüder nicht ebenfalls umkommen laßen will - In einer solchen unverschuldeten Lage ist man nicht aufgelegt unter Menschen zu seyn, sagen sie Rode alles schöne von mir, nur daß ich ihm Vorwürfe machen muß, daß er mich nicht um etwas Neues oder noch nicht be kanntes von meiner Komposition gebeten hat, antragen wollte ich es ihm nicht, weil ich glaubte, daß, da er im großen Redout(e) n Saal Konzert gab, er sonst schon seine Wahl mit andern Werken von andern Meistern, um sein Konzert auszufüllen, getroffen habe, denn bey ihm hätte ich hierin vor allen andern eine Ausnahme gemacht - Mein Kopf ist unermüdet, meinen jetzigen Zustand wieder zu verbessern, und ist das einmal der Fall, dann sehn sie mich einmal wieder bey Ihnen. Mit einem überall zerissenen Herzen auf sich selbst zurückgewiesenen Mensch en ist in Gesellschaft nichts anzufangen ...". Gräfin Maria Eleonore Fuchs, geborene Gräfin Gallenberg (1796 - 1842) war die Schwester des Komponisten Graf Wenzel Robert Gallenberg und somit Schwägerin von Gräfin Giulietta Guicciardi. Der Brief nimmt Bezug auf Pierre Rodes Konzert im großen Redoutensaal am 6.1.1813 und dürfte kurz danach jedenfalls vor seinem zweiten und letzten Konzert vom 31.1.1813 im klein en Redoutensaal geschrieben worden sein. Auf dem Programm des Konzerts vom 6.1.1813 standen der erste Satz von Beethovens vierter Symphonie, ein neues Violinkonzert von Rode, eine Arie aus Simon Mayrs Elisa und eine weitere Arie aus Ferdinando Paers Camilla. Beethovens Bemerkung über seinen kranken Bruder bezieht sich auf Kaspar Karl van Beethoven, der an Tuberkolose erkrankt war. Gedruckt in: S. Brandenburg (Hg.), Ludwig van Beethoven. Briefwechsel. Gesamtausgabe, Bd. 2, München 1996, Nr. 616, S. 314 f. Autograph einliegend in bibliophilem Lederalbum mit Schuber.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
stamps@dorotheum.at

+43 1 515 60 323
Auktion: Autographen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 30.11.2015 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 25.11. - 30.11.2015


** Kaufpreis exkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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