Lot Nr. 475


Muttergottes eines Landshuter Meisters, um 1480


Muttergottes eines Landshuter Meisters, um 1480 - Weihnachtsauktion - Möbel, Volkskunst

Terrakotta, vollplastisch freistehend modelliert, ursprüngliche Fassung fast vollständig abgedeckt, Reste an den Haaren der Rückseite erkennbar, auf 8-eckiger Plinthe, diese rückseitig durch Absplitterungen gerundet, linker Unterarm und rechte Hand fehlen, Höhe ca. 47 cm Ruf 16000

Lit.: Dr. F. Niehoff, Ausstellungskatalog Skulpturenstadt Landshut 2012 "Die Stadt als Bühne der Bilder", S. 200, Nr. 7. Expertise eines anonymen Kunsthistorikers: "Die Muttergottes ist eindeutig die Arbeit eines Landshuter Meisters. Sie gehört zum Schaffen der anonymen Werkstatt, die an der dortigen Stadtpfarrkirche St. Martin Figurenzyklen an den Diensten der Seitenschiffe und am Chorbogen (um 1475/85) sowie am Nordost- und am Westportal (um 1485) schuf. Der bildhauerische Eindruck der aus leicht formbarem Material gefertigten Figur geht auf die Ausarbeitung des Gewandes mit dem Messer zurück. Von dieser Eigenheit sind auch die stilistisch eng verwandten, wenngleich fast dreimal so großen Plastiken der beiden erwähnten Portale gekennzeichnet. Charakteristisch ist zudem die aufgrund der hart geschnittenen Draperien herbe Erscheinung dieser Gestalten samt den markigen Köpfen mit schweren Augenlidern, großen Nasen und auffälligen Doppelkinnen. Beispielhaft lege ich Fotokopien des Hl. Matthäus und eines heiligen Bischofs vom Nordostportal der Landshuter Martinskirche bei, deren Faltengebilde und Antlitzformung dieselbe künstlerische Hand repräsentieren, die auch diese Marienstatue fertigte. Die Madonna ist daher wie diese Portalfiguren gegen 1485 zu datieren. Von anderer Qualität ist der verwendete Ton - das Material der Muttergottes ist heller als jenes der Landshuter Figuren. Möglicherweise ist dieses Phänomen mit der Herstellung der Marienfigur durch eine Landshuter Kraft außerhalb Landshuts bzw. der unmittelbaren Umgebung der Stadt zu erklären."

Experte: Schätzmeister Richard Krautgartner Schätzmeister Richard Krautgartner
+43-662-871671-24

experts-salzburg@dorotheum.at

18.11.2015 - 14:00

Schätzwert:
EUR 18.000,- bis EUR 22.000,-
Rufpreis:
EUR 16.000,-

Muttergottes eines Landshuter Meisters, um 1480


Terrakotta, vollplastisch freistehend modelliert, ursprüngliche Fassung fast vollständig abgedeckt, Reste an den Haaren der Rückseite erkennbar, auf 8-eckiger Plinthe, diese rückseitig durch Absplitterungen gerundet, linker Unterarm und rechte Hand fehlen, Höhe ca. 47 cm Ruf 16000

Lit.: Dr. F. Niehoff, Ausstellungskatalog Skulpturenstadt Landshut 2012 "Die Stadt als Bühne der Bilder", S. 200, Nr. 7. Expertise eines anonymen Kunsthistorikers: "Die Muttergottes ist eindeutig die Arbeit eines Landshuter Meisters. Sie gehört zum Schaffen der anonymen Werkstatt, die an der dortigen Stadtpfarrkirche St. Martin Figurenzyklen an den Diensten der Seitenschiffe und am Chorbogen (um 1475/85) sowie am Nordost- und am Westportal (um 1485) schuf. Der bildhauerische Eindruck der aus leicht formbarem Material gefertigten Figur geht auf die Ausarbeitung des Gewandes mit dem Messer zurück. Von dieser Eigenheit sind auch die stilistisch eng verwandten, wenngleich fast dreimal so großen Plastiken der beiden erwähnten Portale gekennzeichnet. Charakteristisch ist zudem die aufgrund der hart geschnittenen Draperien herbe Erscheinung dieser Gestalten samt den markigen Köpfen mit schweren Augenlidern, großen Nasen und auffälligen Doppelkinnen. Beispielhaft lege ich Fotokopien des Hl. Matthäus und eines heiligen Bischofs vom Nordostportal der Landshuter Martinskirche bei, deren Faltengebilde und Antlitzformung dieselbe künstlerische Hand repräsentieren, die auch diese Marienstatue fertigte. Die Madonna ist daher wie diese Portalfiguren gegen 1485 zu datieren. Von anderer Qualität ist der verwendete Ton - das Material der Muttergottes ist heller als jenes der Landshuter Figuren. Möglicherweise ist dieses Phänomen mit der Herstellung der Marienfigur durch eine Landshuter Kraft außerhalb Landshuts bzw. der unmittelbaren Umgebung der Stadt zu erklären."

Experte: Schätzmeister Richard Krautgartner Schätzmeister Richard Krautgartner
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00, Sa.: 09.00 - 13.00
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Auktion: Weihnachtsauktion - Möbel, Volkskunst
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 18.11.2015 - 14:00
Auktionsort: Salzburg
Besichtigung: 04.11. - 18.11.2015

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