Lot Nr. 315 #


"Cucina Futurista"-Stuhl (CF 01), Entwurf und Ausführung Chmara. Rosinke (Maciej Chmara & Ania Rosinke),


"Cucina Futurista"-Stuhl (CF 01), Entwurf und Ausführung Chmara. Rosinke (Maciej Chmara &  Ania Rosinke), - Design

Österreich 2015, Stahlrohr, lackiert, Nadelholz, signiert und mit Brandstempel: chmara rosinke/chmara. rosinke/concept ual design, Höhe 90 cm, Breite 54 cm, Tiefe 42 cm. (DRAX)

Mit Zertifikat. Prototyp einer geplanten Kleinserie. Als Entwicklungsmodell von den Designern bearbeitet.

„Seit meinem zweiten Studienjahr bin ich von Freischwingern fasziniert. Ich habe in dieser Zeit viele Stunden damit verbracht, die Entwürfe Marcel Breuers in Aquarell abzubilden und abgewandelte Versionen in 3-D-Programmen zu modellieren. Weder das Stahlrohr an sich noch die schwingenden Eigenschaften begeisterten mich, sondern die Linie – die visuelle Ausgeglichenheit der Möbel. Bald darauf erweiterte ich meine Auseinandersetzung auch auf Thonetstühle und näherte mich abermals in Zeichnungen den Entwürfen aus der Zwischenkriegszeit an. Schließlich setzte ich mit einer Chaiselongue einen ersten Prototypen um, der die Ausgewogenheit und Konsequenz der Einrohrmöbel aufgriff, aber in unterschiedlichen Materialien, etwa Holz und Fiberglas, umsetzte. Aufgrund der Komplexität der Produktion schien es mir lange ein unerreichbares Ziel, ein Stahlrohrmöbel nach meinen gestalterischen Grundsätzen zu realisieren. Als ich im Jahr 2008 nach Wien übersiedelte, wohnte ich sieben Monate in Atelier und Bibliothek eines passionierten Sammlers und Professors für Architekturtheorie. Insbesondere die Möbel der Frühmoderne und Moderne hatten es ihm angetan und ich hatte das Glück, inmitten von Loos-, Hoffmann-, Frank- und Schneck-Möbeln zu wohnen und zu arbeiten. Ich ließ mich von seiner Sammellust anstecken und der tägliche Spaziergang zum Altwarenhändler in der Nähe wurde mir, wie auch der Blick in Internetauktionen, zur Pflicht. Meist erwarb ich restaurierungsbedürftige Möbel, darunter einige Raritäten wie einen Kaminsessel von Frank und Schneck- oder Thonet-Kinderschaukelstühle. Geschätzte zwanzig Freischwinger, einen B3 (bekannt als Wassily Chair) und viele Thonetstühle später stießen das Wohnzimmer meiner Eltern, ihr Dachboden und auch meine eigene Wohnung an ihre räumlichen Grenzen. Ich zog einen Schlussstrich und begann zu verkaufen. Nur den B3 und eine Handvoll Freischwinger und Thonetstühle habe ich behalten und immer wieder denke ich mit leichter Wehmut an einzelne verkaufte Objekte zurück. Die Auseinandersetzung mit den Freischwingern und Stahlrohrmöbeln nahm ich vor einem Jahr wieder auf, als ich auf dem Dachboden eines Bekannten eine Rohrbiegemaschine entdeckte und sie ihm kurzerhand abkaufte. Die schwere Maschine aus der Kaiserzeit ließ eine der größten Hürden zum eigenen Freischwinger scheinbar schwinden. Doch trotz meines technischen und theoretischen Wissens konnte ich mit der Maschine keine Ergebnisse erzielen, die mich zufriedenstellten. Meine alte Leidenschaft für Stahlrohrmöbel aber war wieder entflammt. Während ich für ein anderes Projekt postmoderne Entwürfe studierte, löste ich mich von der Zwei-Dimensionalität des Entwurfsprozesses der Moderne und entwarf schließlich den CF01. Ob er in unsere Zeit passt, kann ich nicht sagen, ob er Marktchancen hat, ebenso wenig. Die DIN-Normen erfüllt er jedenfalls nicht - und doch ist mir ein klares, sitzbares und schwingendes – wenn auch nicht freischwingendes – Stahlrohrmöbel gelungen.“ (Maciej Chmara)

Expertin: Dr. Gerti Draxler Dr. Gerti Draxler
+43-1-515 60-226

gerti.draxler@dorotheum.at

04.11.2015 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 3.988,-
Schätzwert:
EUR 0,-

"Cucina Futurista"-Stuhl (CF 01), Entwurf und Ausführung Chmara. Rosinke (Maciej Chmara & Ania Rosinke),


Österreich 2015, Stahlrohr, lackiert, Nadelholz, signiert und mit Brandstempel: chmara rosinke/chmara. rosinke/concept ual design, Höhe 90 cm, Breite 54 cm, Tiefe 42 cm. (DRAX)

Mit Zertifikat. Prototyp einer geplanten Kleinserie. Als Entwicklungsmodell von den Designern bearbeitet.

„Seit meinem zweiten Studienjahr bin ich von Freischwingern fasziniert. Ich habe in dieser Zeit viele Stunden damit verbracht, die Entwürfe Marcel Breuers in Aquarell abzubilden und abgewandelte Versionen in 3-D-Programmen zu modellieren. Weder das Stahlrohr an sich noch die schwingenden Eigenschaften begeisterten mich, sondern die Linie – die visuelle Ausgeglichenheit der Möbel. Bald darauf erweiterte ich meine Auseinandersetzung auch auf Thonetstühle und näherte mich abermals in Zeichnungen den Entwürfen aus der Zwischenkriegszeit an. Schließlich setzte ich mit einer Chaiselongue einen ersten Prototypen um, der die Ausgewogenheit und Konsequenz der Einrohrmöbel aufgriff, aber in unterschiedlichen Materialien, etwa Holz und Fiberglas, umsetzte. Aufgrund der Komplexität der Produktion schien es mir lange ein unerreichbares Ziel, ein Stahlrohrmöbel nach meinen gestalterischen Grundsätzen zu realisieren. Als ich im Jahr 2008 nach Wien übersiedelte, wohnte ich sieben Monate in Atelier und Bibliothek eines passionierten Sammlers und Professors für Architekturtheorie. Insbesondere die Möbel der Frühmoderne und Moderne hatten es ihm angetan und ich hatte das Glück, inmitten von Loos-, Hoffmann-, Frank- und Schneck-Möbeln zu wohnen und zu arbeiten. Ich ließ mich von seiner Sammellust anstecken und der tägliche Spaziergang zum Altwarenhändler in der Nähe wurde mir, wie auch der Blick in Internetauktionen, zur Pflicht. Meist erwarb ich restaurierungsbedürftige Möbel, darunter einige Raritäten wie einen Kaminsessel von Frank und Schneck- oder Thonet-Kinderschaukelstühle. Geschätzte zwanzig Freischwinger, einen B3 (bekannt als Wassily Chair) und viele Thonetstühle später stießen das Wohnzimmer meiner Eltern, ihr Dachboden und auch meine eigene Wohnung an ihre räumlichen Grenzen. Ich zog einen Schlussstrich und begann zu verkaufen. Nur den B3 und eine Handvoll Freischwinger und Thonetstühle habe ich behalten und immer wieder denke ich mit leichter Wehmut an einzelne verkaufte Objekte zurück. Die Auseinandersetzung mit den Freischwingern und Stahlrohrmöbeln nahm ich vor einem Jahr wieder auf, als ich auf dem Dachboden eines Bekannten eine Rohrbiegemaschine entdeckte und sie ihm kurzerhand abkaufte. Die schwere Maschine aus der Kaiserzeit ließ eine der größten Hürden zum eigenen Freischwinger scheinbar schwinden. Doch trotz meines technischen und theoretischen Wissens konnte ich mit der Maschine keine Ergebnisse erzielen, die mich zufriedenstellten. Meine alte Leidenschaft für Stahlrohrmöbel aber war wieder entflammt. Während ich für ein anderes Projekt postmoderne Entwürfe studierte, löste ich mich von der Zwei-Dimensionalität des Entwurfsprozesses der Moderne und entwarf schließlich den CF01. Ob er in unsere Zeit passt, kann ich nicht sagen, ob er Marktchancen hat, ebenso wenig. Die DIN-Normen erfüllt er jedenfalls nicht - und doch ist mir ein klares, sitzbares und schwingendes – wenn auch nicht freischwingendes – Stahlrohrmöbel gelungen.“ (Maciej Chmara)

Expertin: Dr. Gerti Draxler Dr. Gerti Draxler
+43-1-515 60-226

gerti.draxler@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Design
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 04.11.2015 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.10. - 04.11.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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