Lot Nr. 108


Lega, DR Kongo: Eine relativ große Maske vom Typ 'Lukwakongo', an ihrer Vorderseite zur Gänze mit weißem Kaolin überzogen.


Lega, DR Kongo: Eine relativ große Maske vom Typ 'Lukwakongo', an ihrer Vorderseite zur Gänze mit weißem Kaolin überzogen. - Stammeskunst / Tribal-Art

Die Lega (auch Rega, Ba- oder Warega genannt), im Osten des Kongo, kennen in ihrem 'Bwami-Bund' zwei Gruppen von Masken. Die Gesichts-Masken 'Idimu', sowie die kleineren Masken 'Lukwakongo' (genauere Erklärung siehe Kat.-Nr. 104). Die hier präsentierte Maske ist ein ungewöhnlich großes Beispiel einer 'Lukwakongo-Maske', auch 'Bulinda' genannt (dafür sprechen die kaum benützten Rand-Löcher für ein Masken-Kostüm). Sie ist aus leichtem Holz geschnitzt und zeigt den typischen Stil der Lega: rund-oval konzipiert, mit leicht konkav nach innen gewölbtem Gesicht, langer, gerader Nase, Kaffeebohnen-Augen, mit je zwei schrägen Narben-Tattoos auf beiden Wangen, sowie mit kleinem, offenem Mund und angedeuteten Zahnreihen. Das Besondere an dieser Maske ist ihr, zur Gänze mit weißer Kaolin-Erde überzogenes Gesicht. Das bedeutet, dass dieses Masken-Wesen aus dem Jenseits (aus dem Reich der Ahnen, der Geister usw.) kommt, um eine Verbindung zwischen den Lebenden und den toten Ahnen herzustellen. Dieser Masken-Typ ist ein wichtiges Symbol für die Kontinuität der Lega-Kultur über viele Generationen hinweg. Solche Masken werden bei Initiationen in höhere Grade des Bwami-Bundes als Ritual-Objekt verwendet. Sie werden nie Privat-Eigentum eines Einzelnen, sondern nach dem Tod des Initianden weitergegeben.

Ein interessantes Stück, mit einer alten, glänzenden Gebrauchs-Patina an seiner rückwärtigen Innen-Seite. Nur minimale Altersschäden (kleine Abbrüche am hinteren Rand und ein kleines Loch an der rechten Stirnseite der Maske). H: 20 cm; B: 16 cm. 1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz: Nach Angaben des Einbringers in dem Dorf Kasambula, in der Provinz Maniema erworben; Englische Privatsammlung.

Lit.: 'L'art des Lega', Katalog Musee du Quai Branly, Paris, Abb. 29, 157; 'Joyaux Lega' von Baeke & Rousseau, Abb. 1, 11.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

02.11.2015 - 14:00

Erzielter Preis: **
EUR 2.500,-
Rufpreis:
EUR 2.000,-

Lega, DR Kongo: Eine relativ große Maske vom Typ 'Lukwakongo', an ihrer Vorderseite zur Gänze mit weißem Kaolin überzogen.


Die Lega (auch Rega, Ba- oder Warega genannt), im Osten des Kongo, kennen in ihrem 'Bwami-Bund' zwei Gruppen von Masken. Die Gesichts-Masken 'Idimu', sowie die kleineren Masken 'Lukwakongo' (genauere Erklärung siehe Kat.-Nr. 104). Die hier präsentierte Maske ist ein ungewöhnlich großes Beispiel einer 'Lukwakongo-Maske', auch 'Bulinda' genannt (dafür sprechen die kaum benützten Rand-Löcher für ein Masken-Kostüm). Sie ist aus leichtem Holz geschnitzt und zeigt den typischen Stil der Lega: rund-oval konzipiert, mit leicht konkav nach innen gewölbtem Gesicht, langer, gerader Nase, Kaffeebohnen-Augen, mit je zwei schrägen Narben-Tattoos auf beiden Wangen, sowie mit kleinem, offenem Mund und angedeuteten Zahnreihen. Das Besondere an dieser Maske ist ihr, zur Gänze mit weißer Kaolin-Erde überzogenes Gesicht. Das bedeutet, dass dieses Masken-Wesen aus dem Jenseits (aus dem Reich der Ahnen, der Geister usw.) kommt, um eine Verbindung zwischen den Lebenden und den toten Ahnen herzustellen. Dieser Masken-Typ ist ein wichtiges Symbol für die Kontinuität der Lega-Kultur über viele Generationen hinweg. Solche Masken werden bei Initiationen in höhere Grade des Bwami-Bundes als Ritual-Objekt verwendet. Sie werden nie Privat-Eigentum eines Einzelnen, sondern nach dem Tod des Initianden weitergegeben.

Ein interessantes Stück, mit einer alten, glänzenden Gebrauchs-Patina an seiner rückwärtigen Innen-Seite. Nur minimale Altersschäden (kleine Abbrüche am hinteren Rand und ein kleines Loch an der rechten Stirnseite der Maske). H: 20 cm; B: 16 cm. 1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz: Nach Angaben des Einbringers in dem Dorf Kasambula, in der Provinz Maniema erworben; Englische Privatsammlung.

Lit.: 'L'art des Lega', Katalog Musee du Quai Branly, Paris, Abb. 29, 157; 'Joyaux Lega' von Baeke & Rousseau, Abb. 1, 11.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst / Tribal-Art
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 02.11.2015 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 28.10. - 02.11.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.