Lot Nr. 104


Lega, DR Kongo: Eine sehr alte Maske vom Typ ‘Idimu’, für hochrangige Mitglieder des Bwami-Bundes.


Lega, DR Kongo: Eine sehr alte Maske vom Typ ‘Idimu’, für hochrangige Mitglieder des Bwami-Bundes. - Stammeskunst / Tribal-Art

Bei den Lega (auch Rega, Ba- oder Warega genannt), im Osten des Kongo, bestimmt der Bwami-Bund das gesamte religiöse und soziale Leben der Menschen. Der Bwami-Bund unterteilt sich in 6 Ränge für Männer und 3 Ränge für die Frauen. Der Übergang von einem Rang in den nächsten wird jeweils mit Initiationen durchgeführt. Die Lega kennen für ihre Bwami-Zeremonien zwei große Gruppen von Masken: Die größeren Gesichts-Masken, ‘Idimu’ genannt (wie die vorliegende Maske). Sie dürfen nur von Männern der beiden höchsten Bwami-Ränge (‘Yananio’ und ‘Kindi’) bei Initiationen und anderen Riten getragen und ‘getanzt’ werden. Die zweite Gruppe der Lega-Masken sind die kleineren ’Lukwakongo-Masken’, die nicht vor dem Gesicht getragen werden, sondern gleichsam als ‘Ausweis’ für Mitglieder des Bwami-Bundes dienen. Bei Zeremonien des Bundes werden diese kleinen ‘Lukwakongo-Masken’ an den Kopf (an der Schläfe) des Mitgliedes, sowie an Gitter-Zäune, Pfähle usw. gebunden. So sieht man, wer von den Bwami-Mitgliedern bereits anwesend ist. Vorliegende ‘Idimu-Gesichtsmaske’ der Lega ist ungewöhnlich alt. Sie zeigt den typischen Stil der Lega: rund-oval aus hartem Holz geschnitzt und ursprünglich schwarz-braun gefärbt. Mit einem herzförmigen, leicht konkav nach innen gewölbtem Gesicht mit Resten eines früheren Belags aus weißem Kaolin, mit Kaffeebohnen-Augen, langer, gerader Nase und einem kleinen, offenen Mund mit angedeuteten Zahnreihen. Auf der Stirn und auf beiden Wangen befinden sich im Relief eingeschnittene, rasterförmige Narben-Tätowierungen. Insgesamt eine sehr alte Maske mit überzeugender, glänzender Gebrauchs-Patina außen und an der Innenseite. Mit nur minimalen, altersbedingten Schäden (kleine Ausbrüche am hinteren Rand). H: 23 cm; B: 17 cm. 1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz: Nach Angaben des Einbringers in dem Dorf Kasambula, in der Provinz Maniema, erworben; Englische Privatsammlung.

Lit.: ‘L’art des Lega’, Katalog Musee du Quai Branly, Paris, abb. 7, 8,10, 30, 31; Joyaux Lega’ von Baeke & Roussau, Abb. 1, 6: ‘African Art in American Collections’ von Robbins & Nooter, Abb. 1231; ‘Die Kunst des schwarzen Afrika’ von Kerchache, Paudrat, Stepahn, Abb. 659.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

02.11.2015 - 14:00

Rufpreis:
EUR 3.000,-

Lega, DR Kongo: Eine sehr alte Maske vom Typ ‘Idimu’, für hochrangige Mitglieder des Bwami-Bundes.


Bei den Lega (auch Rega, Ba- oder Warega genannt), im Osten des Kongo, bestimmt der Bwami-Bund das gesamte religiöse und soziale Leben der Menschen. Der Bwami-Bund unterteilt sich in 6 Ränge für Männer und 3 Ränge für die Frauen. Der Übergang von einem Rang in den nächsten wird jeweils mit Initiationen durchgeführt. Die Lega kennen für ihre Bwami-Zeremonien zwei große Gruppen von Masken: Die größeren Gesichts-Masken, ‘Idimu’ genannt (wie die vorliegende Maske). Sie dürfen nur von Männern der beiden höchsten Bwami-Ränge (‘Yananio’ und ‘Kindi’) bei Initiationen und anderen Riten getragen und ‘getanzt’ werden. Die zweite Gruppe der Lega-Masken sind die kleineren ’Lukwakongo-Masken’, die nicht vor dem Gesicht getragen werden, sondern gleichsam als ‘Ausweis’ für Mitglieder des Bwami-Bundes dienen. Bei Zeremonien des Bundes werden diese kleinen ‘Lukwakongo-Masken’ an den Kopf (an der Schläfe) des Mitgliedes, sowie an Gitter-Zäune, Pfähle usw. gebunden. So sieht man, wer von den Bwami-Mitgliedern bereits anwesend ist. Vorliegende ‘Idimu-Gesichtsmaske’ der Lega ist ungewöhnlich alt. Sie zeigt den typischen Stil der Lega: rund-oval aus hartem Holz geschnitzt und ursprünglich schwarz-braun gefärbt. Mit einem herzförmigen, leicht konkav nach innen gewölbtem Gesicht mit Resten eines früheren Belags aus weißem Kaolin, mit Kaffeebohnen-Augen, langer, gerader Nase und einem kleinen, offenen Mund mit angedeuteten Zahnreihen. Auf der Stirn und auf beiden Wangen befinden sich im Relief eingeschnittene, rasterförmige Narben-Tätowierungen. Insgesamt eine sehr alte Maske mit überzeugender, glänzender Gebrauchs-Patina außen und an der Innenseite. Mit nur minimalen, altersbedingten Schäden (kleine Ausbrüche am hinteren Rand). H: 23 cm; B: 17 cm. 1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz: Nach Angaben des Einbringers in dem Dorf Kasambula, in der Provinz Maniema, erworben; Englische Privatsammlung.

Lit.: ‘L’art des Lega’, Katalog Musee du Quai Branly, Paris, abb. 7, 8,10, 30, 31; Joyaux Lega’ von Baeke & Roussau, Abb. 1, 6: ‘African Art in American Collections’ von Robbins & Nooter, Abb. 1231; ‘Die Kunst des schwarzen Afrika’ von Kerchache, Paudrat, Stepahn, Abb. 659.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst / Tribal-Art
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 02.11.2015 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 28.10. - 02.11.2015

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